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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenigen Minuten werden sie auch dieses Haus durchsuchen."
    Wenn der Meykatender erschrak, so sah man es ihm nicht an.
    „Es ist, wie ich befürchtet habe. Sie durchsuchen jedes einzelne Haus. Wahrscheinlich sind ein halbes hundert Suchtrupps unterwegs. Halte sie auf, während ich den Geheimgang öffne."
    .Aufhalten?" Salik hatte seine Waffe längst entsichert, und diesmal würde er die volle Energiekapazität abstrahlen. „Ich will es versuchen, aber es sind zu viele. Und warum die Aufmerksamkeit auf uns lenken?
    Warum verschwinden wir nicht einfach?"
    „Ohne Kampf?" fragte Wöleböl enttäuscht. „Warum sollen wir ihnen nicht eine Lehre erteilen?"
    „Immer dann, wenn es möglich ist, Wöleböl. Aber in unserem Fall wäre es eine Dummheit, ihnen unseren Fluchtweg zu verraten. Nun beeile dich schon! Sie sind nur noch zwei Häuser entfernt."
    „Vielleicht hast du recht", gab der Meykatender sich zufrieden, hüpfte von der Stange und stelzte ungeschickt hinüber zu der Wand, die unmittelbar an das Nebenhaus grenzte, das in wenigen Minuten durchsucht wurde. „Von der Straße aus gesehen, scheinen die Häuser nur durch eine Wand voneinander getrennt zu sein, in Wirklichkeit jedoch gibt es einen Zwischenraum, der als Versteck dient Natürlich ist das nicht bei allen unseren Häusern der Fall. Bei diesem aber doch."
    Er machte sich an der Korallenwand zu schaffen, während Salik am Fenster blieb und den Fortgang der Razzia beobachtete.
    Zu seinem Erstaunen schienen die Treumänner Nogons diesmal keinen Wert auf Tributgefangene zu legen. Sie kamen stets mit leeren Händen aus den Häusern und marschierten dann weiter. Die Gruppe auf der Straßenseite, auf der sich das Haus Wöleböls befand, erreichte den Nachbarbau und drang in ihn ein.
    „Sie sind jetzt nebenan", gab Salik Wöleböl Bescheid.
    „Dann komm jetzt", gab der Meykatender zurück.
    Salik verließ seinen Ausguck, durchquerte den Raum und stellte zu seiner Verblüffung fest, daß dort, wo eben noch eine feste Wand gewesen war, eine runde Öffnung klaffte, gerade groß genüg, ihn und Wöleböl durchkriechen zu lassen.
    „Nun komm doch schon!" wiederholte der Meykatender und zwängte sich als erster durch das Loch. „Es schließt sich gleich wieder."
    Es war Salik unbegreiflich, was geschah. Der runde Wandausschnitt schien einfach durchlässig geworden zu sein, denn kaum war er durch die Öffnung gekrochen und blickte zurück, war die Wand wieder stabil und der enge Raum, in dem er sich nun aufhielt, stockdunkel.
    „Wie habt ihr das gemacht?" flüsterte er, als er Wöleböl dicht neben sich fühlte.
    „Unsere Ahnen haben das gemacht. Wir kennen das Geheimnis nicht, wir wissen nur, daß es funktioniert Aber nun sei ruhig, die Wand ist schalldurchlässig. Wir können nicht sehen, was nebenan vor sich geht, aber wir können es hören."
    Und sie hörten es wenige Minuten später.
    Die Söldner durchsuchten den Raum, der kaum ein Versteck bot, in kürzester Zeit, dann trampelten sie weiter nach oben, um in den höheren Etagen nach dem Gesuchten zu forschen. Erst als die Schritte wieder nach unten kamen, die Etage passierten und unten auf der Straße verklangen, sagte Wöleböl: „Wir werden, nicht in die Wohnung meiner Familie zurückkehren, sondern nach nebenan gehen. Die Bewohner gehören ebenfalls zu meiner Sippe und werden uns gern aufnehmen."
    Wieder machte sich der Meykatender an der gegenüberliegenden Wand zu schaffen, und dann wurde es plötzlich hell. Auch hier war der runde Durchschlupf entstanden.
    Dahinter befand sich ein Raum, der sich nur wenig von dem vorherigen: unterschied. Fünf Meykatender blickten neugierig in ihre Richtung, verrieten jedoch keine Furcht. Nur Meykatender kannten die geheimen Fluchtwege.
    Salik folgte Wöleböl, griff aber unwillkürlich zum Griff seiner Waffe - und griff ins Leere.
    Sie war weg. Ein zweiter Griff - auch das Ersatzmagazin war spurlos verschwunden.
    Was der Starsenspender gab, nahm er auch wieder.
    Wöleböl hatte bemerkt, was geschehen war.
    „Keine Sorge, Salik. Meine Sippe besitzt einen Starsenspender."
    Salik fragte nicht, wie Meykatender an einen Starsenspender kommen und ihn bedienen konnten, aber er sah den goldleuchtenden Block in einer Ecke des Raumes stehen.
    Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als Wöleböl den fünf Artgenossen berichtete, was geschehen war. Er schilderte, wie der „Freund aus dem Hochland" ihn und die anderen Meykatender aus den Händen der Söldner befreit hatte und

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