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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenblick sinken und wandte sich dem Korridor zu. In diesem Augenblick schlug Atlan ihm das klobige Ding aus der Hand und floh hinaus.
    Fratres und Triaden kamen ihm entgegen. Sie behinderten sich gegenseitig und beachteten ihn kaum.
    „Die Stahlsöldner greifen den Kraken an!" schrien sie. „Sie sind an mehreren Stellen eingedrungen. In den Armen und an den Pforten des Rumpfes haben sie die Wächtertriaden vertrieben! Sammelt euch um das Zentrum und beschützt den Fratervorsteher!"
    Das Vagenda! durchzuckte es Atlan. Es hat die Wahrheit gesagt. Und es arbeitet mit dem Stahlherrn zusammen. Das ist meine Chance. Aber wo ist Chulch?
    Richtig beobachtet, stellte der Extrasinn fest. Eine bessere Chance bekommst du kein zweites Mal.
    Du bist wieder bei Kräften?
    Auch mich hat das Vagenda gestärkt. Und um Chulch brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die Stahlsöldner werden ihn befreien und mit sich nehmen. Irgendwann werden wir mit ihm zusammentreffen.
    Atlan warf nochmals einen Blick um sich. Seine schweißnasse Kombination trocknete bereits. Der Arkonide rannte los.
     
    12. Chulchs Erinnerungen
     
    Die Alte Tiefenschule bestand aus Tausenden unterschiedlich großer Pyramiden, die allesamt einen verfallenen Eindruck machten. In ihrer Mitte erhob sich ein Turm, der schief in den gleichmäßig hellen Himmel ragte und die höchsten Gebäude der Stadt um ein Mehrfaches überragte. Er schien aus lauter auf einander gestellten Säulenreihen zu bestehen, und die Abstufungen einzelner Zwischenetagen waren kaum auszumachen. Der Turm bestand aus einem goldfarbenen Metall.
    Beeindruckt hielt Chulch inne, und der Kleine Schweiger trippelte ein wenig umher und tat, als hielte er Ausschau. In Wirklichkeit wollte er sich lediglich vergewissern, daß ihnen niemand folgte.
    „Es ist nicht leicht", sagte er. „Überall in der Alten Tiefenschule wimmelt es von Fallen- und Abwehrsystemen. Wir werden uns vorsichtig hineintasten müssen, damit wir unser Leben nicht verlieren!"
    „Warum gibt es diese Fallen?" wollte Chulch wissen. Der Kleine Schweiger hob die Arme.
    „Es ist wegen dem Tiefenfahrstuhl", hauchte er kaum hörbar. „Das ist der Turm dort drüben. Viele Legenden gibt es über diesen Turm. Man sagt, er sei einst Ankunftsort vieler Wesen gewesen, die dann in der Tiefenschule unterrichtet wurden. Der Tiefenfahrstuhl soll die einzige Verbindung zum mythischen Hochland sein."
    Chulch konnte sich nichts darunter vorstellen, aber er war ja noch jung und würde im Lauf der Tiefenjahre seine Erfahrungen und sein Wissen erweitern können.
    „Und da sollen wir also in Zukunft unseren Lebensunterhalt erwerben", sagte er zweifelnd. „Ich kann es kaum glauben. Wie viele Bürger haben denn hier schon ihr Leben verloren?"
    Der Kleine Schweiger winkte ihm und eilte rasch davon, auf einen Durchgang zwischen zwei Pyramiden zu. Chulch folgte ihm, und nach einer Weile durchbrach der Kleine Schweiger die Stille mit einem seiner üblichen Monologe.
    „Was hat die Frage nach dem Tod für eine Bedeutung, Chulch? Wenn du auf ein Gerippe triffst, ist das Wesen dann tot, oder hat es lediglich eine niedere Existenzform hinter sich gelassen? Das Intelligenzwesen stammt in jedem Fall von einem niederen Wesen ab, und Intelligenz ist keine Frage des Körpers, sondern des Geistes. Bewußtsein erlischt nicht mit dem Tod, es bleibt erhalten. Es findet irgendwo eine Möglichkeit zu überleben, aber es ist für den Körperlichen nicht möglich, mit ihm in Kontakt zu treten. Wenigstens nicht im Normalfall. Ich kann dir diese Frage nicht beantworten, wie viele Bewußtseine, sich in den Mauern der Alten Tiefenschule gefangen haben und in ihren energetischen Feldern stecken. Vielleicht treffen, wir eines Tages auf Geister, die in der Schule leben und sich nur dadurch bemerkbar machen können, daß sie Möbel rücken oder Maschinen anspringen lassen, ohne daß jemand Hand daran legt. Wir werden es sehen, doch jetzt müssen wir auf der Hut sein!"
    Hinter den beiden Pyramiden erstreckte sich eine Galerie, von der aus man in die Tiefe sehen konnte.
    Etliche Stockwerke tief ging es hinab, und dort unten sah Chulch mehrere Schatten wie von kleinen Staubhäufchen. Ein Schauer rann über seinen Körper, und er machte es wie sein Begleiter, der sich hütete, das Geländer zu berühren. Der Kleine Schweiger deutete auf eine Treppe, die in einiger Entfernung hinabführte, und Chulch schloß sich ihm an.
    Der Kleine Schweiger führte ihn hinab und zu einer Halle, die

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