1207 - Im Bann des Kraken
Rechts von ihnen ragte einer der Arme des Kraken empor.
„Die Triade befindet sich bereits im Park. Eines ihrer Wesen zerfällt geistig und körperlich. Du wirst es ersetzen!"
Chulch hörte Jodevins Worte wie durch einen dichten Vorhang. Das also war die Aufgabe der Triaden, wenn die Schwarzzeit angebrochen war. Er zuckte vor der Erkenntnis zusammen.
Die Triaden machten sich auf, Status-Eins-Bürger aus ihren Häusern zu holen und einzufangen. Die Fraternität benötigte sie für neue Triaden, wenn die alten ausgebrannt waren.
Ausgebrannt. Was immer es bedeutete, Chulch brachte es mit dem geistigen und körperlichen Ende der Wesen in Zusammenhang. Erneut drängte sich ihm das Verbrecherische auf, das in den Handlungen der Fratres lag. Längst hatte er jeden Gedanken an etwas Gutes fallengelassen. Die Fratres waren nicht die Beschützer der Status-Eins-Bürger. Sie waren die Sklaventreiber, und er wünschte ihnen alle Tode in den Fallen der Alten Tiefenschule an den Hals.
Jodevin blieb plötzlich stehen. Ein anderer Frater rannte auf ihn zu.
„Chefausbilder!" schrie er mit schlagenden Mündern. „Sie kommen! Sie haben den Kraken umstellt.
Andere durchstreifen den ganzen Park. Sie nehmen alles mit, was sich bewegt. Sie entführen uns die Triaden, und ein Teil von ihnen hat sich schon aus der geistigen Fessel gelöst!"
Jodevin stieß einen Fluch aus.
„Zurück in den Kraken!" ordnete er an. Gleichzeitig spürte Chulch, wie sich die geistige Fessel lockerte, die sein eigenes Bewußtsein umfangen hielt. Wo er Triaden sah, hörten sie nicht auf die Befehle, reagierten aber auch sonst nicht Sie blieben desorientiert stehen, als lauschten sie auf neue Anweisungen.
Dann sah der Treumann die Stahlsöldner. Sie waren nur halb so groß wie er, ein wenig größer als der Kleine Schweiger. In dichten Schwärmen drangen sie aus dem Park in den Bereich zwischen den Krakenarmen vor. Von irgendwoher gellte eine Stimme, der er entnahm, daß die Stahlsöldner auch schon in die Arme vorgedrungen waren.
Das Licht, das durch die Krakenöffnung in die Dunkelheit der Schwarzzeit fiel, reichte nicht aus, alles erkennen zu lassen. Chulch sah jedoch, daß sich weitere Öffnungen bildeten, und in dem Zwielicht erschienen die heranrückenden Stahlsöldner wie riesige Ungeheuer, Jodevins Beeinflussung sank weiter ab. Chulch merkte, daß er sich um den Kotakt zu den Fratres bemühte und nicht auf ihn und die Triaden achtete.
Der Status-Eins-Bürger reagierte.
Er warf sich von hinten gegen den drei Meter hohen Frater. Er rannte ihn um und schlug ihm gleichzeitig das vordere Beinpaar gegen den Kopf. Es dröhnte dumpf, und Jodevins Augen begannen sich wie Kreisel zu drehen. Im nächsten Augenblick hatte Chulch auch die Triade über den Haufen gerannt, die sich neben ihm befand. Er schnellte sich in die Dunkelheit hinein, und er vernahm das leise metallische Singen, das von den Stahlsöldnern ausging. Ringsherum bewegten sie sich, und einen Augenblick dachte er an eine Invasion gefräßiger Raubtiere.
Er eilte weiter, und als er in den nächsten Lichtschein geriet, sah er, daß die Stahlsöldner bereits alles fortschleppten, was sich bewegte. Er versuchte ihnen auszuweichen, aber dann stellte er fest, daß sie ihn überhaupt nicht beachteten. Ernannte am Arm des Kraken entlang, bis er sein Ende erreicht hatte.
Aufatmend bog er um die Ecke.
Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen.
Er hatte Atlan vergessen. Er war ein schlechter Treumann. Die Nachwirkungen der Beeinflussung waren offensichtlich noch nicht überwunden. Fast gleichzeitig prallte er mit einer Gestalt zusammen und packte sie mit den Händen. Er erkannte sie sofort.
„Atlan!" schrie er. „Du lebst!"
„Weg hier!" rief der Arkonide und schwang sich auf seinen Rücken. „Gib Fersengeld, so schnell du kannst!"
Chulch hetzte los, aber nach kurzer Zeit hatte er sich in der unübersehbaren Schar der Stahlsöldner festgelaufen, die sich aus der Dunkelheit schälte. Er wollte nach den Seiten ausbrechen, aber es gelang ihm nicht mehr. Er sah mehrere Fratres, die versuchten, an ihn oder Atlan heranzukommen. Auch dies mißlang, und Chulch fiel mit einem traurigen Pfeifen ins Schritttempo. Er folgte der Gasse, die die Stahlsöldner bildeten.
„Es soll nicht sein, Atlan", meinte er. „Jetzt haben wir alles so gut eingefädelt. Gegen die Stahlsöldner kommen wir nicht an. Sie sind ein Gegner, der noch unüberwindbarer ist als die Fratres!"
„Sie sind kein Gegner", sagte
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