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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterbewußtsein an die Oberfläche strömten, Er sah. verschwommen ein Gesicht, Er glitt verzerrt hin und her, bis auf der Stelle verharrte und deutlicher wurde.
    Es war das Gesicht Tengri Lethos'.
    Atlans Körper verkrampfte sich. Er wollte dieses Gesicht nicht sehen, diese angebliche Totenmaske. Er wollte nichts mit ihr zu tun haben, und irgendwoher vernahm er einen psionischen Schrei.
    Ich kenne ihn nicht! drückte der Schrei aus. Der Extrasinn versuchte ihn in seinem Bewußtsein zu manifestieren, aber die Suggestivkräfte der Fratres hatten inzwischen weitere Breschen in den Abwehrblock gerissen und schirmten das Bewußtsein ab.
    „Das ist der Stahlherr", sagte eine deutliche Stimme in ihm. „Du mußt ihn kennen. Gib dein Wissen über ihn endlich frei. Es ist zu deinem Nutzen. Der Stahlherr ist dein Freund. Hilf ihm also und weigere dich nicht länger! Oder bist du viel..." Die Stimme klang vertrauenserweckend, und beinahe hätte Atlan sich von ihr täuschen lassen, „...bist du vielleicht selbst der Stahlherr? Dann sage es! Gib dich zu erkennen!"
    Der letzte Satz erst ließ ihn erkennen, was sie mit ihm spielten. Die Worte Torkuns waren noch zu frisch, Sie hingen zu deutlich in seinem Bewußtsein, als daß er sie nicht mehr gewußt hätte. Nein, er war nicht der Stahlherr, und das Wissen darum gab ihm neue Kraft. Seine Lippen preßten sich aufeinander, und die Zähne knirschten vernehmlich.
    Feuer loderte in seinem Innern auf. Es gaukelte ihm eine brennende Stadt vor, ein brennendes Starsen.
    Er sah sich, wie er inmitten der Feuersbrunst rannte und verzweifelt um sein Leben schrie. Rings um ihn stürzten die Gebäude ein und überschütteten ihn mit Staub und Trümmern. Und dennoch rannte er weiter, existierte sein eigentliches Bewußtsein noch.
    Die Fratres rissen weitere Breschen.
    Atlan verlor endgültig den Boden unter den Füßen, und es war ein Gefühl, das mit den Vorgängen in seinem Bewußtsein einherging. Er verlor die letzte Distanz zu dem Geschehen, das er gerade beobachtete.
    Er selbst war es jetzt, der da rannte, und die Trümmer, die ihn trafen, rissen seine Kombination auf und schlugen Breschen in seinen Körper. Er blutete aus etlichen Wunden, und ein Chor aus übermächtigen Stimmen rief ihn ständig dazu auf, endlich etwas zur Rettung von Tengri Lethos zu tun. Aber Atlan stürmte weiter, und ein letzter Impuls des Extrasinns, der ihn deutlich erreichte, besagte, daß er stärker kämpfen mußte.
    Tatsächlich wuchs mit der Gefahr für sein Leben Atlans Bewußtsein für den Kampf. Der Einfluß der Suggestivwogen wurde ein wenig schwächer, und die herabfallenden Trümmer verschwanden. Die Feuersbrunst jedoch blieb, und nachdem der Arkonide eine der breiten Straßen entlanggerannt war, wurde er erneut unter Schuttmassen von in sich zusammenfallenden Gebäuden begraben.
    Wieder rannte er weiter und bog in einer Seitenstraße ab, in der sich eine lodernde Feuerwand befand.
    Langsam bewegte sie sich auf ihn zu. Verschwommen erkannte er die Gestalt eines Mannes, die sieh durch das Feuer warf und mit brennenden Kleidern auf ihn zutaumelte. Sie hob die Arme, als wolle sie ihn um Hilfe bitten. Ein Schrei kam über ihre Lippen, und er klang wie „Atlan!"
    Der Arkonide spurtete auf die Gestalt zu. Sie war menschlich, ein Terraner, aber sie trug nicht die weiße Kombination der Tiefe, sondern eine lindgrüne Kombination terranischer Raumfahrer.
    Atlan erkannte den Widerspruch nicht mehr. Sein Bewußtsein war teilweise gelähmt, und das Unterbewußtsein gab Dinge von sich, die er nicht kontrollieren konnte. Er merkte nicht einmal, daß ein Teil seines Erlebens aus dem eigenen Unterbewußtsein kam.
    Vor ihm brach der Terraner zusammen. Atlan beugte sich über ihn, zog seinen Kopf zur Seite und erstarrte.
    „Perry!" ächzte er. „Bei allen Sonnen, wie kommst du hierher?"
    „Torkun!" hauchte Rhodan matt. „Du mußt es ihm sagen. Teile ihm deinen Auftrag mit, Barbar! Sonst ist das Universum verloren. Alles steht in Flammen!"
    „Arkon, was ist mit Arkon?"
    „Weg, ausgelöscht. Wie Terra und Sol! Hilf, Atlan. Hilf!"
    Die Lippen des Arkoniden öffneten sich. Er wollte reden, aber ein stechender Schmerz in seinem Gehirn verschloß ihm den Mund. Etwas in seinem Innern rebellierte heftig, und er empfand es als etwas Fremdartiges, Feindliches. Er wollte reden, aber da löste sich die lodernde Gestalt Perrys vor seinen Augen auf, und vom grauen Himmel herab senkte sich ein leuchtendes Raumschiff, das über

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