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1210 - Unterwegs nach Magellan

Titel: 1210 - Unterwegs nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ypismach zuckte zusammen.
    „Bedong und Marmakeim", fluchte er verhalten. „Da soll doch ein Armadaschmied dreinschlagen!"
    Eine der benachbarten Armadaeinheiten, sie trug die offizielle Kennziffer 4711, war bereits von Gegnern befallen. Der Obersteller erhielt außer der nüchternen Meldung keine Einzelheiten, und seine Sensoraugen hatten Mühe, die kurzen, nicht dem sichtbaren Spektrum angehörenden Impulse zu Verarbeiten, die bei ihm eintrafen. Sein Wunsch nach einem Armadaschmied allerdings würde nicht in Erfüllung gehen, denn die Geschöpfe Ordobans waren in M82 zurückgeblieben, um nach dem Tod von Seth-Apophis den dortigen Völkern beim Wiederaufbau ihrer Kulturen zu helfen.
    „Hast du Vorschläge, wie wir uns verhalten sollen?" fragten die sechstausendsiebenhundertvierundfünfzig Untersteller. „Legst du Wert auf zusätzlichen Schutz von Haman dem Großen?"
    „Nein, ich kann mein Schiff selbst schützen", erwiderte er..„Aber es wäre schön, wenn einer von euch versuchen würde, mit meinem Reperateur in Kontakt zu treten. Er antwortet nicht auf meine Anrufe!"
    Kurze Zeit des Schweigens verging, dann meldete sich Gegglingen und bedauerte, daß es ihnen ebenfalls nicht möglich war, Worlingen zu erreichen.
    „Was macht er eigentlich?" wollte der Untersteller wissen. „Warum hast du ihn hinausgeschickt?"
    „Er erhöht die Abstrahlkapazität der Goon-Blöcke", erklärte Ypismach. „Und ihr solltet meinem Beispiel folgen. Wenn wir es tatsächlich mit dem Element der Kälte zu tun bekommen, dann sind wir froh, wenn wir soviel Hitzekapazität wie nur möglich haben!"
    Er erhielt Zustimmung aus allen Schiffen und beendete den Telekontakt mit der traditionellen Formel: „Wenn wir später wiederdenken, wünsche ich euch alles Gute!"
    Der Gemeinschaftsverbund erlosch. Ypismach fühlte sich, als habe er soeben etwas Wesentliches verloren. Aber das war immer so, wenn die Telespur unterbrochen wurde.
    Der Obergteller funkte erneut nach Worlingen, und diesmal glaubte er in dem Bauschen des Funksockels so etwas wie eine verzerrte Mitteilung zu erkennen. Er rätselte, was Worlingen gemeint hatte. Er kam nicht dahinter und begnügte sich schließlich mit der Hoffnung, daß er hatte sagen wollen, er sei mit seiner Arbeit gleich fertig.
    Wieder heftete Ypismaeh seine Sinnesorgane auf den Kuppelschirm und wertete die von ihm eintreffenden Impulse aus. Der Schirm war wie ein großes Auge, der mit Ausnahme des Schiffshecks und den dort angeflanschten Goon-Blöcken alles zu erfassen in der Lage war. Alles mit Ausnahme jenes Sektors, in dem Worlingen sich aufhielt.
    „Bedong!" schimpfte der Obersteller erneut. Und eine Nuance kräftiger: „Petong!"
    Die glitzernde Wolke war näher gerückt. Aber es schien Ypismach, daß sie schrumpfte. Sie wurde tatsächlich kleiner. Ein Teil von Ihr verschwand einfach und tauchte nicht wieder auf.
    Der Obersteller wunderte sich. Lag es an der aggressiven Formation seiner Armadaeinheit, daß sich das Element zurückzog? Oder hatte es einen anderen Grund.
    Die Antwort erhielt er wenige Augenblicke später.
    In der Richtung zur benachbarten Einheit 4711 entstand eine zweite Wolke. Sie machte exakt die Hälfte der ersten aus, und Ypismach begriff schaudernd, was sich da abspielte. Die Wolke hatte sich geteilt. Zwei Zentren waren es jetzt, und der Obersteller beobachtete aufmerksam, wie sich die Situation weiterentwickelte. Immerhin hatten die Schiffe der Armada rund achtzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht.
    „Ich muß den Loolandre erreichen", flüsterte Ypismach sonisch. Fast gleichzeitig ging eine Meldung vom Armadaprinzen ein. Ypismach stellte fest, daß Nachor bereits über die Situation informiert war. Die Endlose Armada bremste ab und verringerte ihre Fahrt auf sechzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit, Das war immer noch schnell genug, um den Angriffen der Elemente ausweichen zu können.
    „Quantchen", sagte der Obersteller. „Es sieht so aus, als ginge es los. Nimm jetzt alle deine Kraft zusammen. Ich brauche eine dauerhafte Telespur zu unseren Schiffen!" Und in Richtung des Funksockels brüllte er: „Verfluchtes Torkrotenpack. Warum meldest du dich nicht, Worlingen?"
     
    *
     
    Fulbereg war ein Flößer von altem Schrot und Korn. Souverän lenkte er das Armadafloß zwischen den einzelnen Armadaeinheiten hin und her. Über das, was um ihn herum geschah, machte er sich wenig Gedanken. Die Armada mußte nach wie vor mit allem versorgt werden, was sie brauchte, und

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