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1210 - Unterwegs nach Magellan

Titel: 1210 - Unterwegs nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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setzen hatte, hatte er ein umfassendes Programm zur zusätzlichen Herstellung von Ordoban-Materie ins Leben gerufen. Er, ein auf den Loolandre konzentriertes, uraltes Bewußtsein, das in dem leuchtenden Oval in der Halle der Sterne residierte, hatte nicht überall gleichzeitig sein können. Eine überregionale Kontrollinstanz war nötig geworden, und überall in der Armadaeinheit 1 wurde Ordoban-Materie herangezogen. Jedes Gramm der über einten Wucherungsprozeß gewonnenen Substanz enthielt Spuren von Ordobans Bewußtsein und war in der Lage, an beliebiger Stelle die Funktion eines aufmerksamen und unbestechlichen Wächters wahrzunehmen.
    Das Bewußtsein wurde mit der Positronik eines amputierten Armadamonteurs verknüpft, die Kombination an ein Segel gehängt, die man aus dem Material der Senke herausschnitt, so daß eine weltraumtüchtige, voll funktionsfähige Hybridintelligenz entstand.
    Die Weißen Raben waren geboren, und im Laufe der Jahrtausende entstanden ganze Armeen von ihnen, vom willigem und fleißigen Volk der Aytos zusammengebaut.
    Das war die erste Wachtgeneration, nachdem Ordoban den Kategorischen Impuls hatte einführen müssen, um zu verhindern, daß sich die Armadaeinheiten nach und nach davonmachten, weil ihnen die ewige Suche nach TRIICLE-9 unsinnig erschien.
    Die perfekte Kontrolle durch die Armadaflammen kam erst später.
    Nachor landete an einer freien Stelle zwischen den Segeln. Der Zufall hatte hier einen Platz freigelassen, und der Sohn des Saddreykaren deaktivierte den Antrieb und kam federnd auf, Er sah sich um und wartete eine Weile. Nichts, bewegte sich. Die Segel lagen wie Leichentücher herum.
    Ordobans Teile! dachte Nachor. Wo seid ihr? Könnt ihr mich empfangen?
    Jeder Klumpen in jedem Monteur war ein Stück Ordoban, ein winziger Rest zwar, aber immerhin. Der Armadaprinz konnte sich nicht vorstellen, daß in allen das Bewußtseinsfragment erloschen war.
    Ordoban hatte auch den letzten Rest seiner Mentalaura veräußert. Er hatte damit gewährleistet, daß nach wie vor jeder junge Armadist seine Flamme erhielt und weiterhin Weiße Raben gebaut werden konnten. In verteilter Form hatte er weiter über die Endlose Armada geherrscht, als säße er noch in seinem goldenen Kokon über dem Podest in der Halle der Sterne. Der Kokon, seines Inhalts beraubt, hatte sich indes aufgelöst.
    Es fiel gar nicht auf, denn von den Zeugen aus den Anfängen war nur noch Saddreyu übrig, die Brechende Spitze.
    So sehr Nachor sich konzentrierte, er erhielt auf seinen verzweifelten Ruf keine Antwort. Die Armadamonteure gaben kein Lebenszeichen von sich. Es war, als müßte das Schicksal unerbittlich sein und mit Ordoban hart ins Gericht gehen, weil er es damals zugelassen hatte, daß TRIICLE-9 verschwinden konnte.
    In Gedanken wehrte sich der Armadaprinz gegen die Erkenntnis. Er wollte es einfach nicht wahrhaben, daß keiner von denen übriggeblieben war, die Ordoban immer zur Seite gestanden hatten.
    Es war wie ein Schnitt durch seine Seele, der die alte Zeit von einer neuen trennte und nichts mehr zuließ von dem, was gewesen war.
    „Vielleicht ist es gut so", flüsterte er. „Wenn nicht einmal Saddreyu imstande ist, mich zu unterstützen, dann muß es Rhodan tun. Er und seine Menschen sind die Zukunft der Endlosen Armada!"
    Er wußte um die Prophezeiungen des Ardamapropheten. Sie waren fast vollständig eingetroffen. Rhodan hatte die Armadaschmiede ausgeschaltet und Armadaeinheit lentdeckt. In gewissem Sinn hatte er auch die Endlose Armada bereits übernommen, aber da fehlte noch ein kleines Stück, eine Winzigkeit nur. Und doch ein unermeßliches großes Element.
    Der Motor fehlte. Ordoban.
    Nachor begann zwischen den Segeln umherzuwandern. Er suchte sich einen Weg durch die Wirrnis, und immer wieder mußte er umkehren, weil sich die Segel vor ihm auftürmten. Schließlich kehrte er zu dem freien Platz zurück und schaltete das Flugaggregat wieder ein. Langsam glitt er empor, bis er hoch über der Senke hing und seine Füße das oberste Segel berührten.
    Sein Bemühen war umsonst. Es gab keine Wiedererweckung, und wenn, dann nicht so, wie er es sich vorstellte.
    Alle seine Vermutungen drängten durcheinander. Er flog davon, dem Rand der Senke zu, und sein Verhalten glich dem eines Fliehenden. Der Sohn des Saddreykaren floh vor der Schöpfung des Vaters.
    Nachor wollte die Senke verlassen und sich in den Zentralbereich des Loolandre begeben, wo die Steueranlagen ruhten.
    „Du solltest den Mut

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