1210 - Unterwegs nach Magellan
ihn hindurch, und der Prinz sah verwundert, wie Saddreyu den Arm hastig zurückzog.
„Du bist weiter, als ich eben noch dachte", stieß er hervor. Nachor konnte seine mentale Stimme so deutlich hören, daß er jede ihrer Regungen unterschied. Der Bucklige wurde immer erregter.
„Woran erkennst du es?" flüsterte Nachor.
„Sie kommen. Etwas Unbestimmtes ist in der Tiefe. Der Lebensbrunnen ist zwar nach wie vor tot, aber es geht etwas vor. Es wäre ein Glück, wenn er reagieren würde!"
„Wer kommt?"
Der Bucklige deutete hinüber. Zwischen den hohen Stapeln der Segel konnte Nachor einen winzigen Ausschnitt des Randes der Senke erkennen. Bewegung entstand dort, und er erblickte grazile Schatten in gleichfarbigen Raumanzügen. Sie kamen aus Bodenluken und bewegten sich in die Senke hinein.
Nachor wußte, wer solche Anzüge trug. Sie gehörten zu zartgliedrigen Humanoiden, einen Meter und zwanzig groß mit vier Armen und flachen Gesichtern, in denen zwischen zwei erloschenen Augen ein drittes dominierte. Diese Wesen gehörten zu den fleißigsten, die in der Endlosen Armada zu finden waren.
Die Aytos kamen. Sie kehrten in die Senke zurück.
„Sie haben ihre Trauer abgelegt", sagte Saddreyu leise, aber bestimmt. „Sie haben darauf gewartet. Jetzt, wo es soweit ist, kommen sie. Sie haben darauf gewartet, daß ein neuer Anfang gemacht wird. Die Endlose Armada darf nicht sterben. Ebenso wenig, wie die Weißen Raben sterben dürfen, denn sie sind ebenso Ordoban wie die Krusten und die Flammen und viele andere Relikte!"
Nachor hatte den Oberkörper zusammengekrümmt. Tief in ihm bewegten sich die Gedanken, und das, was er schon immer geahnt und auch gewußt hatte, vervollständigte sich nun. Er begriff, daß es allein an ihm lag. Jetzt, wo er sein Innerstes geöffnet und bereit gemacht hatte, lag das Ziel greifbar nahe.
Die Aytos kamen und umringten ihn, Saddreyu und den Brunnen. Und der Bucklige sagte: „Die Zeit des Versteckspielens und der Geheimnisse ist jetzt vorbei. Vor einigen Stunden glaubte ich noch, du müßtest dich unbedingt für lange Zeit in die Halle der Sterne zurückziehen, um dort zu meditieren.
Es ist nicht mehr nötig. Von Jetzt an wirst du in mir einen Helfer und Freund besitzen, wie du ihn noch nie gehabt hast!"
„Danke", sagte Nachor. „Danke, Saddreyu!"
Und der Bucklige fragte: „Spürst du ihn jetzt? Er ist gekommen. Ordoban ist da. Die letzte Phase der Manifestation hat begonnen!"
„Ich spüre ihn noch nicht, aber ich weiß, daß er da ist", erwiderte Nachor. „Bei allen Wundern des Kosmos, Saddreyu, ich habe nur eine Frage. Ich weiß, was geschieht. Aber ich muß es aus einem anderen Mund erfahren, um völlig daran glauben zu können. Sage es mir, werde ich zu dem, was mein Vater war oder ist?"
Der Bucklige machte eine deutliche Geste mit den Armen und dem ganzen Körper.
„Ja", entgegnete er. „Bei meinem Bewußtsein, es ist wahr. Du wirst Ordoban, zumindest zu einem Teil!
Und jetzt geh. Kehre zurück zur BASIS und berichte Perry Rhodan, was er wissen muß!"
Übergangslos war Saddreyu verschwunden, und Nachor erhob sich und schritt durch die Gasse davon, die die Aytos für ihn bildeten. Und als er den Rand der Senke erreichte und ihn überschritt, da dachte er, daß dies der endgültige Schritt in ein neues Leben und für die Endlose Armada in eine neue Zeit war.
Ein wenig hatte der Sohn des Saddreykaren Angst davor.
ENDE
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