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1210 - Unterwegs nach Magellan

Titel: 1210 - Unterwegs nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fulbereg hatte seit dem Abflug von M82 seine Ladung noch nicht löschen können. Im Hyperraum ging das schlecht, und jetzt befand er sich noch immer nicht an seinem Ziel.
    Ursprünglich hatte der Flößer den Synchrodrom GALLIVAR als Ziel gehabt, aber seit die Schmiede zusammen mit den Torkroten in Sethdepot zurückgeblieben waren, gab es innerhalb der Armadaschmieden und aller damit verbundenen technischen Einheiten Umstellungen und Neuzuteilungen. Die begabtesten Wissenschaftler und Ingenieure der Armada wurden zusammengeholt und mit der Weiterführung der Schmieden und Technostationen betraut. Die Umwälzungen gingen so weit, daß sogar Völker, die bisher in den Schmieden und Synchrodromen gelebt hatten, gegen andere ausgetauscht wurden. Erst im nachhinein wurde offenbar, welcher Hemmschuh die Silbernen im Gefüge der Endlosen Armada gewesen waren.
    Fulbereg hatte nie einen der Schmiede persönlich zu Gesicht bekommen. Es hatte ihn nicht weiter gestört.
    Er hatte seine Ladung gelöscht und danach sein nächstes Ziel angeflogen.
    Das alles schien vorübergehend nicht mehr zu gelten. Zweimal hatten sie ihn schon umgeleitet, und jetzt waren auch noch die Meldungen des Armadaherzens eingetroffen, daß ein Angriff des Dekalogs der Elemente bevorstand.
    Der Flößer dachte, daß ihn das nichts anging. Auf ein Floß würde sowieso niemand achten. Er hielt folglich nicht selbst nach Anzeichen des Gegners Ausschau, sondern er ließ Ausschau halten. Er hatte seinen einzigen Kaufsohn hinausgeschickt an die Kante des Floßkopfes. Dort sollte er bleiben und Meldung machen, sobald er etwas entdeckte.
    Fulbereg schnaufte zufrieden, während er sich eine Ladung metallhaltiges Gestrüpp in seinen Wanst stopfte. Er rülpste vor Wohlbehagen und strich über die blasige Oberhaut, die spröde war und knisterte.
    Lange Zeit hatte sich der Flößer nicht mehr gewaschen, und es lag wohl daran, daß er trotz seines Kaufsohnes ein wenig einsam war.
    Aber die HYLVEXE war da, das treue Floß. Ruhig zog es seine Bahn und strebte den neuen Koordinaten entgegen. Treu hatte es in der langen Zeit seine Geheimnisse getragen und bewahrt. Sein, dFlößers, es Geheimnis und das des Kaufsohns, der da draußen an der Kante stand und Ausschau hielt.
    Fulbereg war ein Hyrkt wie alle Flößer. Er stammte aus einem Volk von Insektenabkömmlingen, und die Flamme über seinem Kopf wies ihn deutlich als Angehörigen der Armada aus. Soweit er wußte, gab es nur noch Hyrkts auf den Flößen. Die Armadaeinheit, die sie früher bewohnt hatten, war längst aufgelöst worden.
    Fulbereg erkannte den Widerspruch nicht, der darin lag. Jedes Floß hatte einen einzigen Flößer. Das bedeutete, daß es entweder sehr viele Flöße gab oder sehr wenige Hyrkts. Und was war mit den Frauen und Kindern? Oder waren sie eine aussterbende Rasse, von der es nur noch wenige männliche Exemplare gab?
    An all das dachte der Flößer nicht im geringsten, und er hätte jetzt auch keine Zeit gehabt, auf solche Gedanken zu kommen, denn das Funkgerät der Steuerkabine aktivierte sich selbständig, und das heisere Ächzen des Kaufsohns drang an seine Hörorgane.
    „Ich traue meinen Augen kaum, Fulbereg", hörte er Lurufen Ot sagen. „Bei der Schwarzen Erfüllung, ich leide unter Halluzinationen!"
    „Was gibt es?" sagte der Flößer ungnädig. Er War sicher, daß der Kaufsohn sich nur wichtig machen wollte.
    „Flöße!" stieß Lurufen Ot hervor. „Hunderte. Nein, Tausende. Ich glaube, ich bin übergeschnappt!"
    „Nicht erst jetzt", keifte Fulbereg. „Auf der Stelle kommst du zu mir in die Steuerkabine. Das ist doch nicht zu glauben. Wozu habe ich dich bei mir aufgenommen, wozu bin ich zu dir wie ein Vater zur Brut seiner Frau? Was habe ich mir nur eingebrockt, als ich deinen wohlgesetzten Worten glaubte. Oh, warte nur, du Bastard. Bald haben wir das Ziel erreicht. Dann werde ich versuchen, dich los zu werden. Komm sofort zu mir!"
    Er wandte sich den Kontrollen zu Und beorderte zehn Armadamonteure an die vorderste Front des Floßkopfes. Die Roboter setzten sich sofort in Bewegung. Sie kamen vom zweiten Essenzensegment, wo sie ein paar Floßparasiten jagten, die Fulbereg irgendwo in M82 auf gefangen hatte. Floßparasiten waren widerliche Kreaturen und lebten von verwertbaren Teilen der Essenzenballen, aber manchmal griffen sie auch die Roboter oder den Flößer und seinen Kaufsohn an. Es war besser, ihrem Lebensbereich aus dem Weg zu gehen.
    Kurz darauf trat der Kaufsohn ein. Er

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