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1211 - Der gute Geist von Magellan

Titel: 1211 - Der gute Geist von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlug die Beine übereinander und wippte mit dem Fuß auf und ab. Übergangslos wurde er wieder ernst. „Taurec, ist es möglich, daß der Dekalog dahintersteckt?"
    Der Kosmokrat seufzte. „Offen gestanden, ich weiß es nicht. Wie ich schon sagte, es ist völlig unmöglich.
    Die Magellanschen Wolken sind ein Chronofossil. Durch Perry Rhodans Eingreifen ist die. Herrschaft der Schwingungswächter gebrochen worden. Durch ihn haben die versklavten Völker Magellans ihre Freiheit wiedererlangt. Wie in den Andromedagalaxien wurde von Rhodan eine extrem negative Entwicklung zum Positiven gewendet, und wie in Andro-Beta hat Rhodan in den Wolken einen Teil seiner Mentalsubstanz hinterlassen."
    Taurecs gelbe Raubtieraugen glitzerten plötzlich wie die Sterne der Kleinen Magellanschen Wolke.
    „Diese beiden Dinge - Freiheit für die Magellaner und Rhodans deponierte Mentalenergie - haben die Wolken in ein Chronofossil verwandelt."
    „Aber es gibt eine Möglichkeit, ein Chronofossil zu zerstören", wandte Ernst Ellert ein. „Das ist es doch, was der Dekalog versucht, nicht wahr? Kazzenkatt will die von Perry initiierte positive Entwicklung umkehren. Denken wir nur an Andro-Beta! An die Waffenhändler von Mrill, die versucht haben, die Maahks und Tefroder in einen mörderischen Krieg zu hetzen. Wäre ihnen das gelungen, wären die Andromedagalaxien kein Fossil mehr..."
    „Sie wären eine Degeneration", erklärte Vishna. „Das ist etwas anderes. Eine Chronodegeneration ist ein negatives Fossil mit entsprechend gegenteiliger Wirkung. Aber keine Macht des Universums ist in der Lage, ein Fossil zu neutralisieren. Man kann es pervertieren, aber nicht zerstören."
    „Aber genau das ist geschehen!" rief Taurec hilflos. „Die deponierte Mentalsubstanz ist verschwunden."
    „Genügt es nicht, daß die Magellaner seit Jahrhunderten in Frieden und Freiheit leben?" fragte Ellert.
    „Reicht das nicht aus, um Magellan zu einem Chronofossil zu machen?"
    Taurec schüttelte den Kopf. „Das ist die Voraussetzung. Aber die Essenz ist Rhodans Mentalenergie."
    „Dann müssen wir sie eben finden", schrillte Gucky dazwischen. „Sie kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!"
    „Ich habe sie gesucht", murmelte Taurec. „Ich habe beide Kleingalaxien und die Materiebrücke abgetastet Die Energie der Signalflamme ist in mir. Mit ihrer Hilfe hätte ich Rhodans Aura spüren müssen."
    Schweigen senkte sich über die SYZZEL, die in den sonnenarmen Randbereichen der Kleinen Magellanschen Wolke trieb. Jenseits des dünnen Sternenschleiers, mehr als zwei Millionen Lichtjahre entfernt, glomm trüb der Andromedanebel, gesäumt von den matten Tupfern seiner beiden vorgelagerten Zwerggalaxien, Andro-Alpha und Andro-Beta. Einer der anderen Richtpunkte mußte die Hundertsonnenwelt sein, wo jetzt der Dekalog residierte und wo die Posbis im Bann des Haßplasmas standen.
    Ellert schauderte. War die Hundertsonnenwelt bereits eine Chronodegeneration? Indem der Dekalog Rhodans historische Leistung - die Beseitigung der Haßschaltung - negiert und die Posbis wieder in Maschinen verwandelt hatte, die alles organische Leben mit Vernichtung bedrohten, hatte die Hundertsonnenwelt zweifellos Ihre Fossileigenschaft verloren. Aber bedeutete dies zwangsläufig die Entartung zu einer Degeneration? Oder brauchte die degenerative Entwicklung Zeit? Und vor allem: Ließ sich der Prozeß erneut umkehren, die Hundertsonnenwelt in ein Chronofossil verwandeln?
    Der Metamorpher verdrängte die Gedanken. Spekulationen. Sie halfen ihnen jetzt nicht weiter. Die BASIS und die Endlose Armada näherten sich den Magellanschen Wolken, und bis zu ihrem Eintreffen wußten sie das Rätsel der verschwundenen Mentalaura gelöst haben. Was blieb ihnen auch anderes übrig? Vielleicht gelang es wirklich nicht, die Hundertsonnenwelt vom Dekalog zu befreien. Dann fielen schon zwei Fossilien aus.
    Und obwohl Taurec sich in dieser Hinsicht ausschwieg, ahnte Ellert instinktiv, daß dann die ganze Mission aussichtslos war. Dann würde der Frostrubin niemals an seinen ursprünglichen Standort zurückkehren, dann würde der moralische Kode auch weiterhin beschädigt bleiben - mit allen Konsequenzen.
    Die Mächte des Chaos würden triumphieren und erstarken.
    Eitert dachte an Rhodan, der sich auf sie verließ. Rhodan, der ihnen - Taurec, Vishna, Gucky und Ellert - so sehr vertraute, daß er trotz der Nachricht über die verschwundene Mentalaura weiter Kurs auf Magellan hielt.
    Nein, sagte sich

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