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1211 - Der gute Geist von Magellan

Titel: 1211 - Der gute Geist von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beschrieb der Kosmokrat die von den Mächten des Chaos und dem Dekalog der Elemente ausgehende Gefahr und informierte die Delegierten über das, was man von der Maske Fliyteris über die Aktion Magellan erfahren hatte. Als er die Entstehungsgeschichte und den Zweck der Chronofossilien erläuterte, entstand Unruhe, aber als er auf die Endlose Armada und ihre baldige Ankunft zu sprechen kam, wich die Unruhe eisigem Schweigen.
    Gucky, der neben Ellert auf der Besucherbank am Fuß der amphitheaterähnlich aufsteigenden Sitzreihen saß, beugte sich zu dem Metamorpher hinüber. „Wir sind hier so erwünscht wie eine tote Fliege in einer Henkersmahlzeit", flüsterte er.
    „Ein phantastischer Vergleich", gab Ellert zurück.
    „Das liegt an meiner lyrischen Ader." Der Mausbiber schwieg einen Moment. „Aus den Gedankeninhalten der Delegierten geht zweifelsfrei hervor, daß sie keine Zusammenarbeit mit der Milchstraße wollen. Sie fürchten, daß jede Allianz mit der GAVÖK ihren Frieden beenden wird. Sie wollen nicht in die kosmischen Auseinandersetzungen hineingezogen werden."
    „Ein verständlicher Wunsch", murmelte Ellert, „aber sie müßten auch wissen, daß die Auseinandersetzungen zu ihnen kommen. Verdammt, ohne Hilfe aus der Milchstraße sind sie dem Dekalog ausgeliefert!"
    Der Ilt ließ den Nagezahn aufblitzen. Sein Tonfall drückte Verwirrung aus, als er sagte; „Seltsam... ich wußte nicht, daß die Magellaner so religiös sind..."
    „Religiös?" Ellert runzelte die Stirn.
    „Ständig denken sie an... an einen guten Geist... An den guten Geist von Magellan." Gucky schüttelte betrübt den Kopf. „Die Magellaner glauben allen Ernstes, daß ihnen dieser gute Geist beistehen wird, wenn es zum Angriff des Dekalogs kommt."
    Taurec beendete seine Rede und kehrte zu seinem Platz zurück. Sein Gesicht war ausdruckslos, aber Ellert wußte, daß der Kosmokrat sich bereits mit dem Fehlschlag ihrer Mission abgefunden hatte. Die Völker Magellans würden weiter auf ihrer Neutralität beharren und das Hilfsangebot der GAVÖK ablehnen.
    Ellerts Blicke wanderten über die ansteigenden Sitzreihen.
    Hier die Vertreter der Gurrads, muskulöse Humanoide in engen Ledermonturen, mit wallenden, gelbbraunen Mähnen und katzenhaften Gesichtszügen. Dicht daneben die Abordnung der Shanganten; nicht größer als eineinhalb Meter, zierlich, schmalgliedrig, die Haartracht weiß und silbern, mit Augen, aus denen wache Intelligenz sprach. Etwas weiter die Delegierten der Baramos: grazile Insektenabkömmlinge mit hellrotem, ringförmig gegliedertem und an drei Stellen eingeschnürtem Chitinpanzer. Der Kopf ein gleichschenkliges Dreieck, von einem grünlich fluoreszierenden Band geprägt, das von Schläfe zu Schläfe reichte und die Wahrnehmungs- und Verständigungsorgane beinhaltete. Unter dem Kombinoband der dreieckige Mund. Auf der anderen Seite die Generäle, die wie die Gurrads aus der Großen Magellanschen Wolke stammten. Klobige Gestalten, annähernd quadratisch geformt, der Körper von einer dunkelbraunen, rissig wirkenden Haut bedeckt. Der nur 15cm durchmessende Kugelkopf, der bis auf die beiden großen Augen völlig kahl war, saß auf einem dünnen Hals von etwa einem halben Meter Länge Und schließlich die Perlians: schlanke, hochgewachsene Wesen mit schuppiger, fast transparenter Haut, die ihre inneren Organe entblößte, transparent wie der Kugelschädel mit seiner sichtbaren Gehirnmasse, den Adern und Nervensträngen.
    Die dunkelrot leuchtenden Kugelschiffe, die in unmittelbarer Nähe der SYZZEL auf dem Raumhafen standen, mußten zu der perlianschen Delegation gehören.
    Den ein oder zwei Dutzend Vertretern anderer Völker, die zwischen den großen Delegiertenblöcken verteilt waren, schenkte Ellert keine Beachtung. Tonangebend waren die Gurrads, die Baramos, die Perlians und die Generäle, die zahlenmäßig stärksten Völker.
    Es mutete den Metamorpher seltsam an, diese vier Rassen in harmonischem Miteinander anzutreffen, wo doch einst, vor der Befreiung Magellans von den Schwingungswächtern, Perlians und Generäle auf der Seite der Ulebs gekämpft und die Gurrads und Baramos verfolgt hatten.
    Allerdings nicht seltsamer als die Verhältnisse in der GAVÖK, wo Blues und Terraner, Posbis und Arkoniden, Springer, Überschwere, Akonen und Topsider für die gleichen Ziele arbeiteten. Alles Völker, die in nicht allzu weit zurückliegender Vergangenheit blutige Kriege miteinander ausgetragen hätten.
    Und dies, dachte Ellert,

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