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1211 - Guywanos Druiden-Festung

1211 - Guywanos Druiden-Festung

Titel: 1211 - Guywanos Druiden-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ungewohnt…«
    »Manchmal schlüpfe ich in meine zweite Haut.«
    Ryan nickte. »Das ist auch gut so. Zumindest in diesem Fall.«
    Wieder bewegten sich seine Augen. »Ich bitte euch, Acht zu geben. Lasst euch nur nicht täuschen, was das Aussehen der Welt hier angeht. Es lauern zahlreiche Gefahren. Sie sind versteckt und man kann sie nur mit großer Vorsicht umgehen.«
    »Was du geschafft hast«, stellte Suko fest.
    Der Rote Ryan zuckte mit den Schultern.
    »Aber du weißt sicherlich auch, weshalb wir hier sind, denke ich mir.«
    Ryan fuhr über seinen Hut. »Ich weiß es. Es ist Guywano gelungen, einen raffinierten Plan auszuarbeiten. So wird er eine starke Waffe bekommen.«
    »Er oder Selina?«, fragte Suko.
    Ryan winkte ab. »Das spielt im Endeffekt keine Rolle. Jeder Teilsieg ist wichtig für sie.« Er deutete nach vorn und zugleich ins Nirgendwo. »Wir befinden uns zwar in Guywanos Welt, aber zugleich auch nahe der Grenze zu meiner. Die Burg steht hier als eine Festung. Als ein Wachposten. Er kann von diesem Ort aus die andere Welt überblicken oder zumindest tief in sie hineinsehen.«
    Shao schüttelte den Kopf. »Aber so hoch ist die Festung nicht. Ich glaube nicht…«
    »Bitte«, unterbrach sie der Rote Ryan mit leiser Stimme. »So kannst du die Dinge nicht sehen. Wenn du hier aus dem Fenster blickst, dann siehst du eine andere Welt, die zu meiner gehört und trotzdem nicht meine ist.«
    »Sorry, das verstehe ich nicht…« Shao blickte Suko an. »Du vielleicht?«
    »Lass ihn mal erklären.«
    »Gern.« Ryan lächelte. »Es sind keine normalen Fenster. Es sind magische. Es sind Tunnel, die bis in den anderen Teil Aibon hineinreichen. Die Grenzen sind eigentlich geschlossen. Da steht Magie gegen Magie. Jede Seite versucht mit allen Mitteln die andere aufzuweichen. Guywano mehr als wir, denn wir haben keine Expansionsabsichten. Wir wollen alles so behalten wie es ist und verteidigen uns mehr.«
    »Aber du hast es geschafft, hierher zu kommen!«
    Ryan lächelte Suko an. »Ich lebe lange genug in dieser Welt, um die Schleichwege zu kennen.«
    »Nur sind wir deswegen nicht hergekommen«, stellte Shao fest. »Uns geht es um John. Er ist hier, nicht wahr?« Sie schaute Ryan durch die Sehschlitze der Maske an.
    »Ja.«
    »Und wo? Weißt du es?«
    Der Rote Ryan schaute sich um und überlegte. Er tat es sicherlich nicht, um die Spannung zu erhöhen. Bestimmt wollte er keine falsche Auskunft geben.
    Schließlich, als sein Gesicht einen sehr ernsten Ausdruck bekommen hatte, flüsterte er: »John war in der Festung.«
    »Sicher?«, fragte Shao.
    »Bestimmt.«
    Suko übernahm das Wort. »Das hatten wir uns gedacht. Warum ist sie hier? Warum steht sie genau an dieser Stelle?«
    »Ich sagte euch, dass sich hier die Grenze zwischen den beiden Aibon-Welten befindet. Es sieht nicht überall an deren Verlauf so aus, aber die Festung ist ein wichtiger Punkt. Sie steckt voller Magie und streckt zugleich ihre Fühler aus.«
    »Kannst du dir vorstellen, was in der Festung mit John Sinclair passiert ist?«
    »Wie ich ihn kenne, wird er gekämpft haben. Er hat kämpfen müssen, Suko. Er ist ein Fremder und zudem noch der Feind des Druidenfürsten, man wird ihn nicht so einfach aus den Augen und allein agieren gelassen haben.«
    »Das Monster konnte ihn nicht stoppen.«
    »Schon ein Vorteil«, meinte der Rote Ryan.
    »Hast du ihn denn gesehen?«, erkundigte sich Shao. »Du hast gewisse Tatsachen so präzise erklärt. Da kann ich schon davon ausgehen, dass du ihn zu Gesicht bekommen hast.«
    Der Rote Ryan wirkte in den folgenden Sekunden noch ernster. »Er hat sich in einem der Korridore aufgehalten. Er wurde herangelockt. Wer die Festung betritt, kann dem nicht entgehen.«
    Shao wollte es genau wissen. »Wir müssen ihn demnach in der Burg suchen?«
    »So ist es.«
    Shao und Suko blickten sich an. Beide hoben sie zugleich die Schultern. Ein Zeichen, dass es für sie keine andere Möglichkeit gab, als diesen Weg einzuschlagen. Suko hatte schon mit dem Gedanken gespielt, es von außen auf irgendeine Art und Weise zu versuchen, aber davon verabschiedete er sich. Der Rote Ryan hatte Recht. Der direkte Weg war der beste; wenn auch nicht immer der einfachste.
    »Und du gehst mit uns?«, fragte er den Mann aus Aibon, der sich zierte und den Kopf schüttelte, als er lange genug nachgedacht hatte.
    »Nein, das möchte ich nicht.«
    »Hast du Angst? Die haben wir wohl auch.«
    Ryan lachte leise. »Ich weiß nicht, ob man es Angst nennen kann.

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