1213 - Der Superkämpfer

Titel: 1213 - Der Superkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

Vom Netzwerk:

Natürlich wurde sein Organismus in kürzester Zeit damit fertig. Das war nicht das Problem. Das Problem war, wieso die Schwerkraft an einem Ort eben noch zirka 1,0 Gravos betragen hatte und im nächsten Augenblick 4,8 Gravos.
    Stalion fuhr hoch.
    4,8 Gravos, das war die Schwerkraft Oxtornes! Weshalb war die Schwerkraft an diesem Ort ausgerechnet auf den Mittelwert seiner Heimatwelt gestiegen?
    An diesem Ort?
    Er fluchte in Gedanken, als er erkannte, daß er sich nicht mehr in der Hausruine befand, in der er bewußtlos zusammengebrochen war. Es war überhaupt nichts mehr von der Ruinenlandschaft zu sehen, durch die ihn zuerst die beiden Zyklopen gejagt hatten und in der ihm danach das Riesennashorn des Maskierten nach dem Leben getrachtet hatte.
    Es gab nicht einmal mehr einen Krümel dieser Trümmer.
    Dafür gab es etwas anderes - und als Stalion merkte, was es darstellen sollte, mußte er lachen.
    Er saß auf einem dunkelgrauen Felsbuckel von zirka fünfhundert Metern Durchmesser und blickte auf das in allen Regenbogenfarben schillernde Sumpfland, das sich ringsum bis an die ebene Kreislinie des Horizonts erstreckte. Am bleigrauen Dunsthimmel glomm ein blutroter Fleck. Dumpfes Brüllen erscholl. Auf einer Seite schoben sieh dunkle, bucklige Gestalten durch den Sumpf: Mamus.
    Es war eine Szenerie, wie sie auf Oxtorne, dem achten Planeten der roten Riesensonne Illema im Zentrum des offenen Sternhaufens Praesepe, vorkam - und doch hatte Stalion sofort gewußt, daß er sich nicht auf Oxtorne befand.
    Es war nicht einmal die Lufttemperatur von 25 Grad Celsius, die vom Vielzweckarmband angezeigt wurde, die Stalion verriet, daß er sich nicht auf Oxtorne befand. Zwar schwankten dort die Temperaturen zwischen plus 100 Grad und minus 120 Grad Celsius, aber dazwischen kamen auch ausgesprochen terrestrische Werte vor, wenn auch nur für kurze Zeit. Was sich dagegen niemals wesentlich änderte, war der Luftdruck von durchschnittlich 8 Terra-Atmosphären.
    Hier aber betrug der Luftdruck höchstens eine einzige Terra-Atmosphäre!
    Jemand versuchte, ihm vorzugaukeln, er befände sich auf Oxtorne.
    Nachdem Stalion Dove sich intensiver umgesehen und festgestellt hatte, daß ihm diesmal offenbar nicht schon wieder Lebensgefahr drohte, versuchte er, in Ruhe zu überlegen und seine Lage zu definieren.
    Er war im letzten Augenblick durch einen Pedotransmitter von der Hundertsonnenwelt gekommen, die inzwischen zweifellos fest im Besitz des Dekalogs war. Aber er hatte sieh nicht in den Pedotransmitter gestürzt, sondern war von ihm aufgesogen worden, als er sich ihm näherte, um ihn zu zerstören.
    Er fragte sich, wie so etwas überhaupt möglich war. Soviel er wußte, benutzten die Kräfte des Dekalogs Pedotransmitter, um zu den Basiswelten des Dekalogs zu gelangen. Die Pedotransmitter sollten sogar die einzige Möglichkeit sein, diese Basiswelten zu erreichen. Wäre es da nicht nur logisch gewesen, wenn der Dekalog seine Pedotransmitter gegen die Benutzung Unbefugter abgesichert hatte?
    Selbstverständlich! schloß Stalion.
    Unbefugt bin ich dennoch, aber vielleicht nicht unerwünscht! überlegte er weiter, während er sich voller Bitterkeit daran erinnerte, wie der Dekalog seine Aktivitäten im Widerstand auf der Hundertsonnenwelt schamlos für seine Zwecke ausgenutzt hatte.
    Jemand wollte mich hier haben! stellte der Oxtorner fest. Vielleicht trachteten mir anfangs nur ein paar untergeordnete Wächterkreaturen nach dem Leben, weil sie über die Pläne ihrer Herren unzureichend informiert waren. Das hat sich anscheinend inzwischen geändert. Wahrscheinlich will man mich versöhnlich stimmen, indem man mir die Bedingungen meiner Heimatwelt bietet - jedenfalls, so gut man es vermag.
    Er sprang auf, als er ein Dröhnen vernahm. Es kam ihm bekannt vor. Dennoch dauerte es einige Minuten, bis er wußte, woher es rührte.
    Es kam von einer Superschildkröte, einem auf oxtornische Extremweltbedingungen umgerüsteten Expeditionsfahrzeug, dessen Prototyp die „Schildkröte" war.
    Das Dröhnen schwoll gleichmäßig an, dann entdeckte Stalion den Schwall aus breiigem Schlamm, den die Gleisketten der Superschildkröte aufwirbelten, als das Fahrzeug sich seinen Weg durch den Sumpf bahnte. Der etwa fünf Meter hohe Schwall bestätigte nur, daß der Luftdruck hier bedeutend geringer war als auf Oxtorne. Dort wäre der Schwall höchstens einen halben Meter aufgestiegen.
    Als Stalion sich an die Mamus erinnerte, sah er sich stirnrunzelnd um. Aber sie