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1215 - Der Ruf des Stahlherrn

Titel: 1215 - Der Ruf des Stahlherrn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fanden sich in den zerklüfteten Wänden der Starsenmauer wieder. Und zwar in einer Höhe über zweitausend Meter. Keine dreihundert Meter unter der Tiefenkonstante, deren psychische und physische Auswirkungen bereits deutlich zu spüren waren.
    Es war Aufgabe der beiden Kontrahenten, der Tiefenkonstante so nahe wie möglich zu kommen; wer rascher und höher kletterte, war der Sieger.
    Trotz beginnender Wahnvorstellungen und eines steigenden Druckes auf den Körper stieg Oryitus mit unglaublicher Geschwindigkeit die Wand hinauf. Sein Körper hatte bereits das dreifache Gewicht, er hatte kaum mehr die Kraft, sich mit den Krallen an den Vorsprüngen festzuhalten. Er mußte immer öfter seine Mundwerkzeuge zu Hilfe nehmen und meinte, daß ihm die Zangen unter der Belastung ausbrechen würden.
    Dennoch war er von dem Ehrgeiz beseelt, diesmal die Tiefenkonstante zu erreichen. Zwischen den Schreckensvisionen tauchte immer wieder Thal-It auf, der überraschenderweise mit ihm Schritt halten konnte. Oryitys gab sein letztes...
    Plötzlich wich der Druck, und eine wesenlose Stimme erklärte dem verblüfften Bezirksherrn: „Du hast den Test mit Auszeichnung bestanden. Nun kannst du als Absolvent der Tiefenschule Starsen verlassen und deinen Aufgaben im Tiefenland zugeteilt werden. Viel Glück auf deinem weiteren Weg in der Tiefe!"
    Oryitus fand sich Thal-It gegenüber. Das Testgelände hatte sie freigegeben, bevor noch ein Sieger gekürt worden wäre. Beide Kontrahenten saßen einander gegenüber, von den körperlichen Strapazen und den psychischen Belastungen gezeichnet.
    Hulnan 2317 war es trotz mehrmaliger Versuche nicht möglich, die unterbrochenen Testbedingungen wiederherzustellen.
    Er begab sich in den Lebensdom, um dem Ältesten über diesen seltsamen Vorfall Bericht zu erstatten. Es war für ihn ohnehin an der Zelt, diesen Weg zu gehen, denn er benötigte dringend einen lebensverlängernden Vitalstoß.
     
    *
     
    Der Älteste hörte sich Hulnans Bericht an, er stellte keine Fragen. Hulnan, der sich bereits recht schwach fühlte und sich einbildete, einen galoppierenden Alterungsprozeß an sich festzustellen, bat schließlich den Ältesten, sich zur Lebensverlängerung in den Lebensdom begeben zu dürfen.
    Aber der Älteste sagte nur: „Das sind keine Einzelfälle. Überall in Starsen kommt es zu vermehrten Ausfällen der Statuseinrichtungen.
    Der Sache muß auf den Grund gegangen werden. Wir müssen Gegenmaßnahmen ergreifen."
    „Wenn ich meine Zelldusche erhalten habe, werde ich die Untersuchungen mit verstärktem Einsatz einleiten", versprach Hulnan 2317, dessen Sehkraft schon so geschwächt war, daß er den Ältesten nur noch als verschwommenen grauen Flecken sah.
    „Du Narr, was kannst du schon unternehmen", herrschte ihn der Älteste an. „Da sind Kräfte am Wirken, denen selbst ich nichts entgegenzusetzen habe. Ich muß herausfinden, Wodurch diese Kräfte ausgelöst wurden."
    „Darf ich nun...?"
    „Geh nur", verabschiedete ihn der Älteste. Es klang spöttisch in Hulnans Ohren.
    Der Irtipit stelzte auf seinen langen, dünnen Beinen davon. Er kam aus eigener Kraft nicht weit und mußte von anderen Geriokraten gestützt werden.
    Hulnan fühlte sich mit jedem Schritt altern, schließlich war er so gebrechlich, daß er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    „Er wird sterben", sagte einer der Irtipit. „Wir werden alle sterben."
    Sie ließen Hulnan liegen. Hulnan sehnte die belebenden Kräfte herbei, aber sie kamen nicht. Aufgeregte Irtipit stakten an ihm vorbei, aber niemand schenkte ihm Beachtung.
    Mit letzter Kraft reckte er seinen langen Hals und richtete seine silbrigen Augen nach oben, auf der Suche nach dem goldenen, lebensverlängernden Licht. Aber da war kein Gold, nur ein stumpfes, farbloses Dämmerlicht. Und dann glaubte er, durch das Dach des Lebensdoms den grauen Himmel von Starsen zu sehen.
    Sein letzter Gedanke war: Wohin ist der Lebensdom verschwunden ?
    Dann starb Hulnan 2317 an Altersschwäche.
     
    *
     
    Frater Burlok kontrollierte sieben Triaden und war gerade dabei, eine achte Triade für sich auszubilden.
    Der Ni Val fühlte sich in der Lage, sogar ein Dutzend Triaden und mehr zu leiten, aber der Fratervorsteher hatte ihm bei der letzten Audienz geraten, sich nicht zu übernehmen und seine PSI-Kräfte nur allmählich zu steigern.
    Burlok befand sich in der Meditationshalle des Kraken. Er hielt seinen Körper in der Schwebe, während er gleichzeitig seine sieben Triaden lenkte,

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