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1216 - Drei Ritter der Tiefe

Titel: 1216 - Drei Ritter der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Du brauchst nur deinen Geist weit zu öffnen. Sei du selbst, Lethos-Terakdschan. Sei der Dom!"
    Ich brauchte keine Fragen zu stellen, ich wußte, was er meinte.
    Ich war der Dom Kesdschan, und ich wurde es nicht zum erstenmal mit meiner ganzen Geisteskraft.
    Wie bei allen feierlichen Anlässen sprangen die Projektoren an und versetzten die Domkuppel in Schwingungen. Diese Vibrationen reichten über Norgan-Tur hinaus, pflanzten sich über Galaxien hinweg fort - und sie trugen etwas von mir in sich.
    „öffne deinen Geist für den Richtimpuls der Raum-Zeit-Ingenieure."
    Ich vermochte in diesem Zustand der Vergeistigung nicht zu sagen, ob es Carfesch war, der zu mir sprach. Ich vernahm nur die Botschaft. Und ich schwang mit den Vibrationen des Domes mit, hinaus in die Unendlichkeit, wohl wissend, daß das auf sensible Wesen, die schon auf Khrat gewesen waren, psionische Auswirkungen haben würde.
    Ich war der Dom - und ich war vollgetankt mit Domenergie.
    Da hatte ich Kontakt.
    Ich empfing einen Impuls, der einen längst vergessenen Kode der Ritter der Tiefe enthielt. Für mich gab es keinen Zweifel, daß dies das Zeichen der Raum-Zeit-Ingenieure für mich war.
    Ich konzentrierte mich darauf, ließ mich davon leiten - und fand mich in einer Falle gefangen.
     
    *
     
    Ich konnte mich nicht orientieren, wußte nicht, wo ich war. Mir wurde nur klar, daß ich keinen Bezug zum Dom Kesdschan auf Khrat mehr hatte. Ich trug den Dom noch in mir, aber ich befand mich irgendwo in der Tiefe.
    Und dann spürte ich, wie negative, destruktive Kräfte nach mir griffen, meinen Geist in ihren Bahn zu schlagen und ihn umzuformen versuchten.
    Das mußte der Tiefeneinfluß sein. Ich konnte diese Kraft nicht lokalisieren, denn mir fehlte jeglicher Bezugspunkt, ich war im Nichts gefangen.
    Da war nichts, auf das der Begriff „Berg der Schöpfung" gepaßt hätte. Keine Wesenheit mit positiven Aspekten, die als angehende Superintelligenz hätte gelten können. Und doch war da etwas. Der Eindruck des Nichts erlosch allmählich, und ich begann, die zerstörerische Kraft, die an meinem Geist zehrte, zu „sehen".
    Grauleben!
    Aber bevor sich dieses Grauleben noch stärker manifestieren konnte, erschien eine Lichtquelle, wurde größer und größer und explodierte in einer Kaskade goldener Partikel.
    „Ich bin das Vagenda", meldete sich sine telepathische Stimme. „Die Grauen Lords haben dir aufgelauert und dich in einer Falle gefangen. Ich kann dir helfen, aber du mußt deinen Geist frei machen. Wirf allen unnötigen Ballast ab."
    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, was das Vagenda war, und ich weiß bis jetzt nur, daß es für die Verteilung der Vitalenergie sorgt, die den einzigen Schutz gegen den Tiefeneinfluß und gegen die Verwandlung in Grauleben bietet.
    Ballast abwerfen!
    Das bedeutete für mich nichts anderes, als entweder die memorierte Ausrüstung aufzugeben oder die Domenergie für meinen Schutz zu verwenden - oder auch beides zusammen, wenn ich noch länger zögerte und der Tiefeneinfluß voll wirksam wurde.
    Ich entschloß mich für ersteres und entledigte mich eines Teiles der memorierten Ausrüstung.
    Die Wirkung stellte sich sofort ein, und sie war verblüffend. Ich ging in der goldenen Vitalenergie auf und wurde irgendwohin abgestrahlt.
    Während dieses Transports, der praktisch in Nullzeit vor sich ging, vermittelte mir das Vagenda einiges Basiswissen über meinen Zielort, das ausreichte, mich auf die Situation einzustellen.
    Ich wußte in groben Zügen über die Geschichte Starsens Bescheid, ebenso wie über die Auswirkungen des Statussystems und die Isolation der Metropole vom Tiefenland und von unserem Universum. Später erweiterte ich dieses Wissen durch kurze und sporadische Kontakte zum Vagenda.
    Ich kam in einem der vier Tortransmitter in der Starsenmauer heraus und halte ihn bis zum heutigen Tag besetzt. Nachdem ich mich vom Tiefenschock erholt hatte, hätte ich Gelegenheit gehabt, dieses Gefängnis zu verlassen. Aber ich hielt die Stellung aus mehreren Gründen, obwohl ich dadurch in meinen Möglichkeiten eingeengt war. Und da war auch noch der Auftrag des Vagenda: „Starsen darf nicht zum Graugebiet werden!"
     
    *
     
    Zwischenspiel: Atlan hatte Lethos-Terakdschan aufmerksam zugehört. Verschiedene Passagen waren für ihn von besonderem Interesse. Dazu gehörte auch! das kosmologische Vorstellungsmodell, wie der Hathor es entwarf.
    Wenn das alles auch nicht wirklich neu für den Arkoniden war, so

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