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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verblüfft an. Er wartete auf eine Erklärung, auf irgendein Wort, mit dem die beiden Ritter der Tiefe sich verteidigten. Er hatte nicht damit gerechnet, daß sie sich weigerten, zu dem Vorfall Stellung zu nehmen.
    „Nichts?" fragte er heftig gestikulierend.
    „Wozu?" entgegnete Atlan. „Du weißt doch über alles Bescheid. Seit vielen Tagen hat Lofker vergeblich versucht, seiner Familie zu helfen. Wir haben einen Weg gefunden, sein Problem zu lösen. Warum also noch etwas erklären?"
    Lofker, der sich wie ein Dieb hereingeschlichen hatte, schwieg. Er stand in einer Ecke des Raumes und tat, als interessiere er sich für ein bestimmtes Laborgerät. Torleman blickte hin und wieder zu ihm hinüber, und Atlan meinte, einen Ausdruck der Verachtung in seinem Gesicht erkennen zu können. „Meine Techniker sagen, daß ihr ein Stasisfeld errichtet habt, obwohl euch das untersagt wurde. Warum habt ihr euch nicht an das Verbot gehalten?"
    „Wir mußten Lofkers Familie einfach helfen", lautete die schlichte Antwort Atlans. „Ist es mden befürchteten Auswirkungen auf das Grauleben gekommen?"
    „Soweit wir bisher feststellen konnten, nicht", erwiderte Torleman. „Dazu war die Anlage zu kurz in Betrieb, wir konnten sie rechtzeitig abschalten und demontieren."
    „Na also", erwiderte Atlan kühn. „Auch die Anlage in Eugen-17 war nur kurze Zeit in Betrieb, und niemand hatte Schaden genommen. Im Gegenteil, Lofkers Familie konnte gerettet werden."
    Torleman musterte die beiden Ritter der Tiefe eine Weile schweigend. „Führt sie hinaus," befahl er dann. Salik und Atlan wurden von den Wachen zu ihrer Unterkunft gebracht. Ein voller Tag verstrich, ohne daß etwas geschah. Die beiden Ritter der Tiefe hätten ohne weiteres aus ihrer Unterkunft ausbrechen können, wenn sie ihr Waffenarsenal eingesetzt hätten. Doch damit wären sie bei ihrem Plan, die Ankunft des Frostrubins vorzubereiten, nicht weitergekommen, und sie hätten den Grauen Lord noch mehr gegen sich aufgebracht. Die Lage schien aussichtslos zu sein.
    Dann erschien Torleman überraschend bei ihnen. Er kam allein, und er war unbewaffnet.
    „Ich habe noch keine Meldung an den Grauen Lord gemacht", eröffnete er ihnen, nachdem er sie mit knappen Worten begrüßt hatte. „Ich habe nachgedacht, und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß Lofker die alleinige Schuld an allem trägt, was vorgefallen ist. Er muß bei seinen Experimenten weit über das hinausgegangen sein, was erlaubt ist.
    Damit hat er sich eindeutig gegen den Grauen Lord gestellt, und ich bin gezwungen, sein Verhalten zu melden. Er ist der Verräter. Nicht ihr. Ich mißbillige euer Verhalten zwar, muß jedoch anerkennen, daß ihr die Familie Lofkers gerettet habt. Er selbst war offenbar nicht dazu in der Lage. Ich werde dem Grauen Lord über euer Mitwirken am verbotenen Experiment keine Meldung machen, weil ich eure Leistung respektiere und das Experiment selbst keinen Schaden angerichtet hat. Aber muß ich euch sagen, daß ihr euer Konto weit überzogen habt. Ich werde mir überlegen, was mit euch geschehen soll."
    Damit ging er wieder.
    Atlan und Jen Salik blickten sich aufatmend an. Sie hatten zumindest Zeit gewonnen.
     
    *
     
    Atlans Extrasinn meldete den 15. Februar des Jahres 228 NGZ, als Domo Sokrat in ihre Unterkunft kam.
    Der Haluter brach mit urwüchsiger Gewalt herein, und es erschien wie ein Wunder, daß er sich vorher die Zeit genommen hatte, die Tür zu öffnen. Seine beiden rötlichen Augen funkelten tückisch, und eine seiner Fäuste zuckte zentimeternah am Kopf des Arkoniden vorbei.
    Aufpassen! schrie der Logiksektor. Ein Fehler kann dich das Leben kosten. Er rast vor Wut.
    Der Arkonide sprang zur Seite. Jen Salik reagierte ähnlich schnell. Er flüchtete zur Tür hin. Domo Sokrat warf sich überraschend herum und stürzte sich auf die Stelle, an der der Terraner eben noch gestanden hatte.
    „Hör endlich auf", brüllte Atlan. „Du benimmst dich wie ein Uleb."
    Domo Sokrat rutschte auf allen vieren über den Boden. Vor der Wand verharrte er einige Sekunden lang. Dann ging ein dumpfes Stöhnen durch seinen gewaltigen Körper.
    Langsam drehte er sich um.
    „Ihr habt mich mißbraucht und anschließend verraten!"
    „Das ist nicht wahr", widersprach Jen Salik.
    „Du behauptest, daß ich lüge?" Domo Sokrat stürzte sich auf den Terraner. Er packte ihn mit vier Armen und schüttelte ihn so heftig, daß Salik das Bewußtsein verlor und kraftlos zu Boden sackte, als er ihn losließ.
    „Die

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