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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Prolog
    Der See war wie eine Lache aus Silber. Berge umsäumten ihn mit hohen Mauern, und auf manchen Gipfeln glitzerte Schnee. Das Licht der Sonne spiegelte sich auf der fast unbewegten Wasserfläche. Die Kinder drängten sich am Rande des Schwimmers, dessen Nesselfäden weit hinabreichten in die Tiefe, und hier und dort ertönte ein aufgeregter Ruf, wenn ein Kaltfloßler neugierig heranschwamm. Ein kleines Mädchen neben Mirhna, der Geschichtenerzählerin, stimmte ein leises Lied an. Es war eine Umarmerin wie auch Mirhna, die Leibesfrucht eines Menschen und eines Extrasolaren.
    Der Schatz der Zukunft, dachte Mirhna, während sie der sanften Melodie lauschte und der Schwimmer der Mitte des Sees entgegentrieb. Aus der Vereinigung von Menschen und Extrasolaren geht eine neue Hoffnung hervor, neuer Optimismus. Sie werden beginnen, wo andere aufhörten. Sie werden lösen, woran andere verzagten. Es sind Botschafter einer neuen Welt und eines neuen Bewußtseins.
    Weit oben zogen einige Organsegler dahin und trugen Kundschafter ins All. Die kleine Umarmerin an Mirhnas Seite verstummte und sah ihnen nach.
    »Wo fliegen sie hin, Mirhna?« fragte das Mädchen. Die anderen Kinder am Rande des Schwimmers lachten, als ein Junge vergeblich versuchte, einen Fisch zu fangen. Mirhna lächelte. Ihr purpurner Haarschopf wehte im lauen Wind. »Nach anderen Planeten«, sagte sie.
    Das Mädchen sah sie an. »Nehmen sie auch Kontakt auf mit den Terranauten auf den wandernden Welten?«
    Mirhna blickte in das Mädchen hinein, und sie sah Melancholie und Fernweh und blasse Erwartung.
    »Vielleicht auch das, Lyny«, gab sie zurück.
    Das Mädchen überlegte kurz. »Erzählst du uns heute das Ende der Geschichte, Mirhna?« Der Blick der goldfarbenen Augen war unergründlich tief; das mehrfarbig schimmernde Haar glich einer seidenen Wolke, die das zarte Gesicht umrahmte.
    Mirhna erhob sich, ohne direkt auf die Frage zu antworten. »Kommt!« rief sie den anderen Kindern zu. »Es ist soweit.«
    Der Schwimmer trieb ruhig in der Mitte des Sees. Irgendwo klang der Ruf eines Felsadlers.
    Sie legte der kleinen Umarmerin den Arm um die Schultern, als die anderen Kinder zurückkamen und sie neugierig umringten. »Ja, Lyny«, sagte sie dann. »Heute sollt ihr das Ende der Geschichte hören, die von David terGorden handelt, von Narda und Nayala und dem Schwarzen Fürsten und einem Land namens Ohne Grenzen. Aber bevor ich meinen Bericht beginne, sollt ihr noch etwas anderes sehen.« Sie deutete auf die Porenauswüchse des Schwimmers: Konusförmige Buckel, die knisternd in die Höhe wuchsen und sich bald darauf zu teilen begannen. Hauchdünne, fladenartige Gebilde entstanden.
    »Begebt euch in den Schutz der Rhythmischen Atmer«, sagte Mirhna. »Wir werden zum Grund des Sees hinabtauchen. Und dort unten sollt ihr hören, was weiter geschah in den alternativen Regionen von Ohne Grenzen.«
    Sie half ihren Schützlingen dabei, sich in die Rhythmischen Atmer zu hüllen. Sie vergewisserte sich, ob die Schwimmertöchter richtig funktionierten, ob sie die Nervenverbindungen mit den Individualkörpern der Kinder hergestellt hatten und die Sauerstoffversorgung sichergestellt war.
    »Habt keine Angst«, lachte sie dann, als sie hier und dort in ein eher besorgtes Gesicht blickte. »Die Rhythmischen Atmer schützen euch sowohl vor dem Druck in der Tiefe, als auch vor der Kälte. Ihr werdet frei atmen können und viel Spaß an diesem neuen Erlebnis haben.« Sie führte ihre Schützlinge an den Rand des Schwimmers heran. Das Wasser war klar und rein. »Und nun – hinab mit euch.«
    Einige der größeren Kinder sprangen zuerst hinein und tauchten. Luftblasen stiegen empor. Mirhna ließ sich ebenfalls ins Wasser hinabgleiten, hielt sich aber noch an der Oberfläche und wartete, bis auch die weniger Mutigen sich einen Ruck gegeben hatten. Kurz darauf vernahm sie ihr Lachen, als sie merkten, daß die Worte der Geschichtenerzählerin tatsächlich der Wahrheit entsprachen.
    Dann ging es in die Tiefe hinab.
    Die Steuerung der Rhythmischen Atmer war nicht weiter schwer. Sie gehorchten dem Willen des jeweiligen Trägers, und die dünnen Nesselfäden durchteilten die unbewegten Wasser und lenkten die Kinder in die gewünschte Richtung.
    Lyny hielt sich dicht neben Mirhna, verlor aber ebenfalls bald ihre Scheu. Einige besonders Mutige tauchten weit voraus, schreckten aber wieder zurück, als Kaltfloßler, neugierig geworden, heranschwommen. Die Berührung mit den Nesselfäden

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