Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Strahlwaffen erhalten hatte. Einige von ihnen waren so stark gewesen, daß sie den IV-Schirm partiell zusammenbrechen ließen. Dadurch waren wichtige Systeme des SERUNS beschädigt worden oder ganz ausgefallen. Der Oxtorner mußte warten, bis die Reparaturschaltungen wenigstens die schlimmsten Schäden behoben hatten. Unter diesen Umständen war er heilfroh, daß die Angreifer ihn und Peruz unbehelligt ließen, solange sie sich duckten.
    Stalion schloß die Augen und versuchte, sich zu entspannen und seine Kräfte zu regenerieren. Seine Gedanken ließen ihn jedoch nicht in Ruhe. Sie beschäftigten sich weiter mit dem Geschehen und versuchten, Antworten auf Fragen zu finden, die er sich bewußt noch gar nicht gestellt hatte.
    Beispielsweise auf die Frage, wer die Hominiden in den rüstungsähnlichen schwarzen Raumanzügen waren.
    Der Oxtorner stutzte.
    Diese Kämpfer waren nicht aus der Basis gekommen, sondern von einer Gegend jenseits der schattenhaften Überlappungszone. Jenseits dieser Zone aber lag das Bewußtsein des Raumriesen, in dessen ÜBSEF-Konstante BRÜTER eingebettet war.
    Die Erkenntnis der Wahrheit verschlug Stalion den Atem.
    Die Kämpfer waren keine materiell entstandenen Wesen. Sie waren Gestalt gewordene Traumsymbole des Raumriesen, aus Träumen geboren und dennoch so real, daß sie sich materiell entstandenen Wesenheiten wie den Technos sowie den Doveund Peruz-Klonen entgegenstemmen konnten.
    Traumreale! durchzuckte es ihn.
     
    *
     
    Ein neuer Klang in der akustischen Brandung der Kämpfe ließ den Oxtorner aufhorchen.
    Die Lautstärke hatte zugenommen. Aber das war noch nicht alles. Es war auch eine neue Qualität hinzugekommen. Eine Seite mußte Verstärkung erhalten haben und zwar von Kämpfern, die bisher noch nicht in Erscheinung getreten waren.
    Stalion Dove sah sich um, vermochte jedoch keine Veränderung zu erkennen, die als gravierend hätte eingestuft werden können.
    „Computer, ich brauche zusätzliche Daten!" erklärte er über den akustischen Servo (er meinte natürlich das als Einheit funktionierende SERUN-Computersystem beziehungsweise die Computer-Triade, die dieses System beherrschte).
    „Ich blende Ortungsergebnisse Massetaster auf Helminnenseite", gab das CS bekannt.
    „Lücken sind durch noch nicht abgeschlossene Reparaturschaltungen bedingt."
    Den Bruchteil einer Sekunde später sah Stalion auf der seinem Gesicht gegenüberliegenden Helminnenscheibe eine dreidimensional wirkende Projektion. Die darauf erkennbaren Einzelheiten waren sehr klein, weil die Projektion eine große Fläche Realraum wiedergab, aber nach wenigen Sekunden erkannte der Oxtorner, was sich verändert hatte.
    Eine dichtgestaffelte Phalanx silbrig schimmernder Stahlplastikleiber mit kleinen Köpfen, die nur Ortungszwecken dienten, und zahlreichen Waffenarmen brach sich mit Brachialgewalt eine Schneise durch das Gewimmel der Kämpf enden. Schaudernd stellte der Oxtorner fest, daß die Kampfmaschinen nicht nur die Traumreale aufs Korn nahmen, sondern auch alle Kämpfer des Dekalogs, die ihnen zufällig im Wege standen.
    „Haßposbis!" flüsterte er beklommen, während sich ein Gefühl von Eiseskälte in ihm ausbreitete. „Peruz!"
    Der Okrill erhob sich benommen und wankte auf unsicheren Beinen zu ihm hin.
    „Wir müssen fliehen, Peruz", sagte Stalion. „Die von Haßplasma gesteuerten Posbis kennen weder Furcht noch Gnade. Sie vernichten alles, was irgendwie nach organischem Leben aussieht und deshalb nicht zum ‚wahren Leben' gehört, wie sie es verstehen."
    Der Okrill fauchte und duckte sich zum Sprung.
    Stalion schüttelte den Kopf.
    „Diesem Ansturm widerstehen zu wollen, wäre vielleicht heldenmütig, aber auch dumm, denn es ist aussichtslos." Er rappelte sich ächzend und stöhnend auf. „Wir ergreifen das Hasenpanier."
    Im nächsten Augenblick lag er flach auf dem Boden, denn über ihm und dem Okrill und ringsum explodierten Rak-Geschosse, die von den Posbis abgefeuert worden waren.
    Peruz vollführte einen Riesensatz und überschlug sich, als ein Geschoß rieben seiner Hüfte explodierte, dann raste er in blinder Wut auf die Phalanx der Posbis los.
    Stalion stieß eine Verwünschung aus, schaltete sein Flugaggregat ein und versuchte, den Okrill einzuholen und zurückzuhalten. Er mußte schon nach knapp hundert Metern notlanden, da die provisorisch behobenen Schäden wieder durchschlugen. Eine Impulsbahn entlud sich in dem HÜ-Schirm, den das CS aktiviert hatte. Die Energiesphäre flackerte

Weitere Kostenlose Bücher