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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und verfärbte sich.
    „Zurück, Peruz!" schrie der Oxtorner mit überschnappender Stimme, als er sah, wie sein Okrill mehrere Streifschüsse aus mittelschweren Blastern erhielt und mit verzweifelten Sprüngen zu entkommen versuchte.
    Das Tier drehte sich im Sprung um die Längsachse, entging dadurch dem Strahl eines Impulsgeschützes, der ihn sonst zweifellos getötet hätte, und schlug krachend und halb bewußtlos wenige Meter vor ihm auf.
    Schluchzend vor Hilflosigkeit versuchte Stalion, zu ihm zu kriechen, um an seiner Seite zu sterben, denn das schien das einzige zu sein, was ihm noch übrig blieb. Da stürmte eine Welle von Traumrealen über ihn hinweg. Als Stiefelsohlen gegen seinen Druckhelm polterten, merkte er erst, daß auch der HÜ-Schirm zusammengebrochen war.
    „Kannst du nicht wenigstens einen Regenschirm aktivieren, Computer!"
    heulte er in einem Anfall von Galgenhumor.
    Die Antwort verstand er nicht, denn in diesem Moment brandete der Kampflärm ohrenbetäubend auf. Die Welle der Traumreale wurde zerfetzt und verdampft. Aber der träumende Raumriese gab nicht auf. Die nächste Welle von Traumrealen stieß aus seinem Bewußtsein in die Überlappungszone vor und hinter ihr kamen Hunderte von Kampfgleitern, die aus Geschützen das Feuer auf die Haßposbis eröffneten.
    Natürlich erwiderten die Posbis das Feuer, auch wenn die ersten großen Lücken in ihrer Phalanx entstanden, und natürlich lag Stalion Dove genau in der Mitte zwischen den Fronten und bemühte sich, so flach zu werden wie ein Matten-Willy.
    Er hatte mit dem Leben abgeschlossen, als er plötzlich von einem guten Dutzend Traumrealer an Armen und Beinen ergriffen und in einen Gleiter verfrachtet wurde.
    „He, was ist denn mit Peruz?" schrie er.
    Doch da knallte das Schott vor seiner Nase zu, und der Gleiter setzte sich in Bewegung.
    Er wurde mehrmals durchgeschüttelt. Wahrscheinlich Treffer! konstatierte Stalion. Er blieb jedoch so gleichgültig dabei, als wäre er nur unbeteiligter Beobachter. Die Angst um seinen Okrill hatte seine Gefühle betäubt. Er glaubte nicht, daß er ihn lebend wiedersehen würde, denn er war sicher, daß die Traumreale nur ihn gerettet hatten, weil der Okrill nichts für sie bedeutete.
    Er rührte sich aus dem gleichen Grund nicht, als der Gleiter landete und Traumreale ihn heraushoben, bis er sah, wer aus einem zweitem Gleiter stürmte, der neben dem seinen gelandet war.
    „Peruz!" jubelte er.
    Der Okrill sprang ihn an, riß ihn um und rannte noch etwa zwanzig Meter weiter, bevor er abstoppen konnte. Dann jedoch raste er zurück und tollte übermütig um seinen Herrn herum.
    „Vielen Dank!" rief der Oxtorner den Traumrealen zu. „Danke für eure Hilfe!"
    Doch die schwarzgekleideten Hominiden stiegen wieder in die Gleiter und flogen ab, ohne ihn weiter zu beachten - bis auf einen.
    „Wir brauchen eure Hilfe", erklärte das Wesen.
    Stalion hatte zum erstenmal Muße genug, um sich einen Traumrealen genau anzusehen. Er stellte dabei fest, daß die Ähnlichkeit zwischen diesen Wesen und den Menschen verblüffend groß war. Sie hatten zwei Arme und zwei Beine, einen ungeteilten Rumpf, einen Hals, einen Kopf und zwei fünffingrige Hände. Ihre Hautfarbe ließ sich allerdings nicht bestimmen, denn die Gesichter, die als einzige Körperteile nicht verdeckt waren, wirkten so unfertig und verschwommen, daß sich nicht einmal sagen ließ, ob sie menschlich oder menschenähnlich waren.
    „Wie können wir euch helfen?" erkundigte sich Stalion.
    „Ihr müßt dem Raumriesen beim endgültigen Erwachen helfen", antwortete der Traumreale. „Allein schafft er es nicht und wenn er es nicht bald schafft, sind wir alle verloren."
    „Aber wie könnte ich einen Raumriesen wecken?" erwiderte Stalion ratlos.
    „Nicht du kannst den Raumriesen wecken", korrigierte der Schwarze. „Das könnt nur ihr gemeinsam vollbringen, denn für die Sicherung der Zukunft braucht ihr Kräfte der Gegenwart und der Vergangenheit."
    Stalion Dove überlegte noch, wie der Traumreale das gemeint haben könnte, da brandete das Kampfgetöse abermals auf.
    Er sah sich um.
    Von drei Seiten stürmten Traumreale heran, unterstützt von Kampfgleitern, die ununterbrochen feuerten. Von der vierten Seite aber näherte sich scheinbar unaufhaltsam die schimmernde Phalanx der Haßposbis. Die Traumreale fügten ihnen schwere Verluste zu, aber die vom Haßplasma verblendeten Roboter füllten alle Lücken sogleich wieder aus und drangen gleich einem riesigen

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