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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedoch einen pelzigen Geschmack auf der Zunge und er ahnte, daß ihn ein fürchterlicher Katzenjammer erwartete, sobald die Wirkung der zusätzlichen Dosis aufhörte. Die euphorisierende Nebenwirkung des Mittels ließ ihn diese Ahnung aber schnell vergessen.
    Ungefähr zwanzig Minuten lang kurvte Stalion so durch Korridore und Hallen, suchte mit den Ortungssystemen seines SERUNS nach Schaltungen für etwas derart Monströses wie eine Mentalenergiezapfanlage und setzte dabei auch die Außenkamera ein, um in Spektralbereichen außerhalb des sichtbaren Lichts sehen zu können.
    Vielleicht hätte er sein Ziel infolge seines gründlichen Vorgehens erreicht, vielleicht aber auch nicht. Doch seine Suche verunsicherte den Gegner und verleitete ihn seinerseits zu Maßnahmen gegen Stalion Dove, die letzten Endes dazu führen mußten, daß er sein Ziel fand.
    Der Hanse-Spezialist wurde zuerst dadurch aufmerksam, daß sich ihm zwei gleitergroße Roboter in den Weg stellten. Sie eröffneten kompromißlos das Feuer aus je vier schweren Energiewaffen und seine IV-Schirme hätten Stalion nicht viel genutzt, wenn durch die Droge nicht seine Eigenzeit beschleunigt worden wäre.
    Er flog einige blitzschnelle Manöver und beobachtete dabei, wie langsam die Kampf maschinen im Unterschied zu ihm reagierten, obwohl es eigentlich umgekehrt hätte sein müssen. Auf eine Weise, die er selbst als morbide empfand, spielte er Katz und Maus mit ihnen und brachte sie dazu, sich gegenseitig außer Gefecht zu setzen.
    Anschließend wandte er sich der Richtung zu, aus der die Roboter gekommen waren. Er stellte fest, daß es dort nicht anders aussah als dort, woher er gekommen war und wollte sich schon einer anderen Richtung zuwenden, als plötzlich der Psi-Felddetektor ansprach.
    Das kleine, rechteckige Zusatzgerät, das hinten rechts an seinem Außengürtel befestigt war, schickte Summ töne in seine Kopfhörer.
    Er griff nach hinten und zog das Gerät aus der Magnethalterung. Als er die Leuchtanzeige ablas, runzelte er die Stirn. Der Detektor hatte zweifellos psionische Energie registriert, aber sie war nicht auf eine punktförmige Quelle konzentriert, sondern bildete anscheinend einen diffusen Halo von mehreren hundert Kilometern Ausdehnung.
    „Wie läßt sich dieses Ortungsergebnis deuten?" wandte Stalion sich an das Computersystem seines SERUNS, nachdem er den Psi-Felddetektor in eine der Datenübertragungsbuchsen des Anzugs gestöpselt hatte.
    „Dafür sind die vorliegenden Daten nicht ausreichend", erwiderte der Computer.
    Stalion wollte aufbrausen, aber dann sagte er sich, daß er sein Computersystem überfordert hatte. Der SERUN, den er trug, war eine traumreale Nachbildung des SERUNS, den 1-1-Helm ihm gegeben hatte und der Herr von BRÜTER hatte dazu mit großer Wahrscheinlichkeit einen erbeuteten originalterranischen SERUN genommen. Es erschien denkbar, daß der Psi-Felddetektor ursprünglich nicht zu diesem Anzug gehört hatte, denn bisher waren nur wenige Terraner mit diesen Zusatzgeräten ausgerüstet, die nur in Ausnahmefällen gebraucht wurden. Verhielt es sich so, war das Computersystem des SERUNS nicht für die Auswertung der Ortungsdaten eines Psi-Felddetektors programmiert und konnte darum entsprechende Phänomene nicht ausdeuten, wenn sie nicht mit Begriffen aus der normalen Terminologie beschrieben wurden.
    Der Oxtorner zuckte resignierend die Schultern. Doch dann wurde ihm klar, daß er nicht resignieren durfte. Der psionische Halo mußte im Zusammenhang mit der gesuchten Mentalzapfanlage stehen, sonst hätten die beiden Roboter ihm nicht den Weg zu verlegen versucht.
    Und plötzlich lächelte Stalion voller Selbstironie, denn er hatte unwillkürlich das gebraucht, was man „gesunden Menschenverstand" zu nennen pflegte, aber normalerweise nicht benutzte, weil dessen Arbeitsmethoden nicht wissenschaftlich berechnet und durch Computer programmiert waren.
    Dabei war alles so einfach.
    Die Mentalenergiezapfer in LAGER zapften die mentalen Energien der drei Raumriesen an, entzogen ihnen also laufend gewaltige Mengen an psionischer Energie. Diese Energie mußte, da die betreffende Anlage sich in LAGER befand, in LAGER ankommen. Das aber konnte nicht als punktförmige Quelle angemessen werden. Folglich erschien es auf der Leuchtanzeige des Detektors in Form eines ausgedehnten Halos.
    Stalion vergewisserte sich noch einmal, daß die angemessene Richtung mit der übereinstimmte, die die beiden Roboter ihm abzusperren versucht hatten,

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