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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete die Positronik. „Das ist aber nur eine Annahme."
    „Dann schlage ich vor, du weist dein CS an, sofort nach Passieren der ersten Abfangvorrichtung zum Paratronschirm den HÜ-Schirm zuzuschalten", sagte die Göttin.
    „Umgekehrt", erwiderte der Oxtorner. „Zuerst sollte der HÜ-Schirm aktiviert werden und der Paratronschirm nach der ersten Abfangvorrichtung, sonst würde seine Energie womöglich sofort abgezapft."
    „Gut", meinte Shivauc.
    „Ich werde also sofort losfliegen, wenn ich in LAGER ankomme", resümierte der Oxtorner. „Nein, ich werde auch das dem CS überlassen, um ein wenig mehr Zeit zu gewinnen. Das CS wird auch den HÜ-Schirm aktivieren und den Paratronschirm nach der ersten Abfangvorrichtung dazuschalten. Die zweite Abfangvorrichtung sollte dann eigentlich höchstens einen Schutzschirm neutralisieren. Danach steuert die Positronik an der Weggabelung nach links." Er zuckte die Schultern. „Was dann passiert, davon werde ich mich eben überraschen lassen."
    „Ich hoffe, diesmal kommst du durch", sagte Shivauc.
    Stalion Dove horchte auf. Ihr Tonfall war unterschwellig drängend gewesen. Er fürchtete plötzlich, daß sie sich auflösen würde, wenn er nicht bald erfolgreich war, und er fühlte sich unbehaglich bei dem Gedanken, daß ihm die ganze Verantwortung dafür auf gebürdet war.
    „Was ist eigentlich mit Shaggy?" erkundigte er sich. „Wird er Nauvoac finden und wie kann Nauvoac dir helfen?"
    „Er kann erst dann helfen, wenn du deine Aufgabe gelöst hast", erklärte die Göttin. „Es spielt, keine Rolle, ob er vorher oder erst danach kommt."
    „Dann will ich nicht länger warten", meinte Stalion und dachte daran, daß es Zeit war, den nächsten traumrealen Projektionskörper zu übernehmen.
    Im nächsten Moment befand er sich bereits darin.
    Nachdem er die wichtigsten Systeme des neuen SERÜNS durchgecheckt hatte, suchten seine Augen die Öffnung, hinter der der Korridor lag. Erst da wurde ihm bewußt, daß es keine solche Öffnung und keinen Korridor mehr geben konnte. Das alles war zerstört.
    „Wie kann ich die Trauminsel verlassen?" wandte er sich an Shivauc.
    „Es gibt keine bevorzugte Richtung mehr", erwiderte sie. „Du mußt sehen, wie du hinauskommst. Nur solltest du dein Flugaggregat erst wieder in dem vom Bewußtsein des Raumriesen abgekapselten Normalraum von BRÜTER benutzen. Hier würdest du wahrscheinlich in den Sog eines Traumes geraten und dich hoffnungslos verirren."
    „Verstanden", gab der Oxtorner mürrisch zurück, dann lächelte er. „Ich fürchte, von diesem Traum werde ich zeitlebens träumen. Wünsche mir Glück!"
    Er lief auf die Trümmer zu, die Shivauc, den Überlebenstank und ihn umgaben, und sprang mit großen Sätzen von Trümmerstück zu Trümmerstück. Dank seiner oxtornischen Konstitution war es ein Kinderspiel für ihn.
    Er atmete nicht einmal merklich schneller, als er den oberen Rand des Trümmerhaufens erreichte. Jm nächsten Moment atmete er Überhaupt nicht mehr, denn der erste Rundblick verschlug ihm den Atem.
    Er befand sich auf einer Art Asteroid von zirka hundert Metern Durchmesser, der sich mit kaum feststellbarer Drehbewegung majestätisch langsam durch ein von dunkelroter Glut erfülltes All bewegte, das in kurzen Intervallen heftig pulsierte.
    Ratlos drehte Stalion sich einmal um sich selbst. Er wüßte nicht, wie er die zu einem Asteroiden umgewandelte Trauminsel Verlassen sollte. Als die Glut heller wurde und aus dem Innern des „Asteroiden" ein dumpfes Grollen drang, schlang Stalion haltsuchend die Arme um einen Zyklopenstein. Kurz darauf schüttelte ein mittleres Beben den Asteroiden durch. Ein paar Trümmerstücke rutschten tiefer.
    Der Oxtorner ahnte, daß das alles noch viel schlimmer werden würde und daß es sinnlos wäre, wenn er hier abwartete. Er mußte einfach springen und darauf vertrauen, daß er sich nicht wirklich im freiein Weltraum befand, sondern im träumenden Bewußtsein einer Protogalaxie.
    Er wartete, bis das Beben abgeklungen war, dann nahm er die Arme von dem Zyklopenstein, richtete sich auf, suchte mit den Füßen nach festem Stand, schloß die Augen und sprang.
    Eine Zeitlang hatte er das Gefühl des freien Falls. Er empfand es als absurd, dennoch wagte er nicht, die Augen zu öffnen, um zu sehen, durch welche Art von Medium er fiel.
    Dann kehrte die Schwerkraft zurück und der Oxtorner fühlte festen Boden unter den Füßen. Er öffnete die Augen.
    Und blickte genau auf die pulsierende Kugel

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