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1221 - Der Oxtorner und der Admiral

Titel: 1221 - Der Oxtorner und der Admiral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stehen.
    „Wie weit ist es noch?" erkundigte sich Stalion.
    „Etwa vierzig bis hundert Kilometer", erwiderte Einstein. „Genauer weiß ich es leider nicht. Ich benutzte für den Weg von der Festung des Admirals bis zum nächsten Pedotransmitter eine Antigravplattform. Leider wurde sie mir auf den letzten hundert Metern von einem Techno unter den Füßen weggeschossen."
    Der Oxtorner wölbte die buschigen Brauen.
    „Und dich hat der Techno entkommen lassen?" fragte er gedehnt.
    „Ich hatte mich tot gestellt", erklärte Einstein.
    Stalion grinste flüchtig. Er kannte die Elemente der Technik gut genug, um zu wissen, daß sie sich nicht von einem Menschen täuschen ließen, der sich tot stellte.
    Wahrscheinlich hatte Einstein damals vor Schreck einen derartigen Schock erlitten, daß er wirklich so gut wie tot gewesen war.
    „Es wird mir nichts weiter übrigbleiben, als das Flugaggregat meines SERUNS zu benutzen", lamentierte Einstein. „Leider hat mir Shaggy nicht erklärt, wie die Steuerschaltung bedient wird."
    „Laß lieber die Finger davon!" warnte Stalion, als er sah, daß Albert Einstein die Hand nach der Sensorklaviatur der Gürtelschaltung ausstreckte. „Das will gelernt sein. Es genügt außerdem, wenn du laut sagst, wohin du mit welcher Geschwindigkeit fliegen willst. Die Positronik eines SERUNS erfüllt dir alle diesbezüglichen Wünsche."
    „Du wirst lachen, aber das weiß ich alles", erwiderte Einstein. „Ich habe sogar die Systeme des SERUNS allein justiert, den du kurz nach deiner Gefangennahme im Tausch gegen deine damalige schwarze Kombination bekommen hattest. Eigentlich komisch, daß ich mich trotzdem so dumm bei der Benutzung meines SERUNS anstelle, was?"
    Stalion blickte sein Gegenüber prüfend an, dann lächelte er verstehend.
    „Nein, komisch ist das nicht. Du bist nur ein Kind zweier Zeitalter. Produkt einer gentechnischen Fabrik von BRÜTER und hineingestellt in modernste Technik, hast du dennoch die Psyche eines Menschen der präkosmischen Zeit, der am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts aufwuchs, als die Kartoffeln noch von Hand geschält wurden."
    „Tatsächlich!" meinte Einstein. „Na, egal! Positronik, aktiviere bitte das Flugaggregat Unseres SERUNS und steuere uns quer durch diese Protomaterieblase und in die Verbindungsröhre zur benachbarten Blase hinein!"
    „Ausführung", gab das Computer-System seines SERUNS zurück.
    „Hahaha...!" schrie Stalion Dove, als Albert Einstein plötzlich abhob und mit hoher Beschleunigung in den Hohlraum der Protomaterieblase hinein schoß. „Halt!" endete er resignierend und wandte sich an den Okrill. „Tut mir leid, aber du mußt uns zu Fuß folgen, Peruz. Ich kann Einstein nicht sich selbst überlassen. Eigentlich sollte er sein Flugaggregat gar nicht benutzen, weil ich fürchte, daß die Technos ihn anhand der charakteristischen Energieemissionen orten. Ich kam nur nicht mehr dazu, ihn zu warnen."
    Der Okrill schnalzte mit der Zunge, hielt den Kopf schräg und blickte Stalion an, als wollte er sagen: Wenn Einstein sein Flugaggregat nicht benutzen sollte, warum hast du ihm dann erklärt, daß er die entsprechenden Befehle nur der Positronik seines SERUNS erteilen muß?
    Seufzend legte er die linke Hand auf die Sensorklaviatur der Gürtelschaltung, startete und flog Einstein hinterher. Zwar vermochte er ihn nicht mehr zu sehen, aber das CS seines SERUNS projizierte den Ortungsreflex Einsteins nebst den ergänzenden Daten gegenüber seinem Gesicht auf die Innenseite seines Klarsichtshelms.
    „Eigentlich brauche ich auch nicht selbst zu steuern", überlegte er laut, dann sagte er: „Positronik, übernimm das Flying! Folge Albert Einstein und verringere die Distanz zu ihm allmählich bis auf hundert Meter!"
    Flüchtig überlegte er, ob es eine Möglichkeit für ihn gab, seinen schwarzen Overall wiederzufinden. Natürlich war ein SERUN in seiner Lage viel praktischer, aber mit dem Overall verbanden sich gewisse Erinnerungen.
    Er schalt sich einen Narren, in seiner Lage in diesen Erinnerungen zu schwelgen und dadurch vielleicht ein Gefahrenzeichen zu verpassen und getötet zu werden.
    Aufmerksam musterte er die Anzeigen, die das CS auf die Innenseite seines Druckhelms projizierte. Sie verrieten ihm mehr als die Beobachtung mit bloßem Auge, bei der zur Zeit nichts weiter zu sehen war als das Stahlblau der vielen hundert Kilometer entfernten Wandung der Protomaterieblase, die er gerade durchflog. Von den anderen Protomaterieblasen

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