1222 - Das Chronofossil
das Element der Maske? Wie viele Gruuthe gibt es noch, auf die wir bauen können? Wie viele Tjan? Was wird aus dem Element der Transzendenz? Und hast du die Kriegselemente gezählt, die wir besitzen? Sind es mehr als zehn?"
Kazzenkatts Körper begann zu beben. Er wünschte sich weit weg, aber niemand erfüllte ihm diesen Wunsch. Er war allein, und er wußte, daß die Geduld des Herrn der Elemente eines Tages zu Ende war.
„Gib mir Gelegenheit zu beweisen, daß ich besser bin als mein Ruf", bettelte er. „Alle meine Pläne waren gut, und daß sie vereitelt wurden, ist nur in wenigen Fällen meine Schuld!"
„Du bist der 15. Träger deines Ranges!" erinnerte der Herr der Elemente. Es klang wie eine Drohung. „Und irgendwann wirst du dich erneut um die lebensverlängernde Prozedur bemühen müssen, die deine Unsterblichkeit aufrecht erhält. Wird es dazu kommen, Kazzenkatt?"
Ein Klirren und Sirren lag plötzlich über der Zentrale. In unmittelbarer Nähe der beiden unterschiedlichen Wesen materialisierte ein kugelförmiges Energiefeld. Es leuchtete düster, und in seinem Innern spiegelten sich die Farben, die Kazzenkatt von dem Formenergielabyrinth der Nabe bereits kannte.
„Denker!" klang die Stimme des Herrn der Elemente auf. Der syntronische Computer hatte sich auf akustischem Weg bemerkbar gemacht, aber sein Vorgehen hatte wohl eher den Sinn, Kazzenkatt zu erschrecken. Das Syntron reagierte nur auf mentale Bedienung und kommunizierte auf telepathischer Ebene.
Auswertung der neuesten Beobachtungen! drangen die Impulse in das Gehirn des Herrn der Elemente ein. Auf der Hundertsonnenwelt gibt es Schwierigkeiten. Die Reste der Elemente, die sich dorthin geflüchtet haben, überblicken die Lage nicht. In unmittelbarer Nähe des Planeten und seines Sonnenkordons ist ein planetengroßer Himmelskörper materialisiert.
„VERSTÄRKER!" stieß der Herr der Elemente hervor. „Das ist VERSTÄRKER in seiner ursprünglichen Gestalt!"
Das Syntron schwieg. Keine weiteren Mentalimpulse folgten. Der Computer, ein Rechner mit hyperenergetischem Innern, der aus unzähligen sorgfältig strukturierten und miniaturisierten Hyperenergiefeldern bestand, würde sich melden, sobald es wieder etwas Wichtiges zu berichten gab.
Mit wenigen Worten berichtete die Macht in der Gestalt eines Saddreykaren.
„Das ist dein Werk", stellte sie fest. „VERSTÄRKER wird von den Zeitkonservierten beherrscht. Also geh!"
Er deutete auffordernd in den Hintergrund des Raumes, wo der Roboter wartete, der das Element der Lenkung hergeführt hatte.
„Du suchst sofort die Hundertsonnenwelt auf. Dein Auftrag lautet, VERSTÄRKER zurückzuerobern oder zu zerstören. Das ist das mindeste, was du mir schuldig bist.
Vielleicht hängt sogar deine Zukunft davon ab, Kazzenkatt!"
Der Sarlengort zuckte zusammen. Sein Körper bebte sichtbar, und er hatte Mühe, seine Gedanken unter Kontrolle zu halten. Längst hatte er jeden Zweifel und Gewissensbiß aus seinem Bewußtsein verdrängt. Nur die Angst vor dem eigenen Schicksal blieb, und Kazzenkatt machte eine Geste der Ergebenheit.
„Ich breche sofort auf", versicherte er. „Alles wird nach deinen Wünschen gehen. Aber wäre es nicht besser, du würdest mich begleiten? Unsere Machtmittel sind geschrumpft!"
„Selbst wenn du dich hilflos fühlst, ich kann dir nicht helfen", erklärte der Herr der Elemente. „Ich bleibe auf LAGER. Es gilt, die Vorbereitungen für den Ultimaten Schlag gegen die Milchstraße zu treffen. Der Schlag wird alles vernichten, was sich widersetzt.
Und es gibt keine Gegenwehr. Ich spreche von der Eisigen Schar!"
Die Eisige Schar!
Kazzenkatt erschauerte vor Ehrfurcht. Er begriff, daß ihm die Dinge längst aus der Hand geglitten waren.
Nicht er entschied mehr. Der Herr der Elemente zog die Fäden und fällte die Entscheidungen. Das Element der Lenkung war nur noch so etwas wie ein Handlanger, ein Erfüllungsgehilfe.
„Die Eisige Schar", wiederholte Kazzenkatt voller Scheu. „Sie könnte selbst den Elementen des Dekalogs gefährlich werden."
„Du wirst dafür sorgen, daß das nicht geschieht!"
Die Gestalt des Saddreykaren wurde undeutlich und löste sich in Nichts auf, und der Roboter schnarrte etwas, was wie Mitkommen klang. Kazzenkatt wandte sich um und folgte ihm hinaus. Unter dem Ausgang warf er nochmals einen Blick zurück, aber auch das kugelförmige Kommunikationsfeld des syntronischen Computers war verschwunden.
Nichts deutete darauf hin, daß der Herr der Elemente
Weitere Kostenlose Bücher