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1222 - Das Chronofossil

Titel: 1222 - Das Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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laut. „Das Versteck der Kriegselemente konnte ausfindig gemacht werden. Sie sind ohne Ausnahme zerstört!"
    Das war eine gute Nachricht. Damit stand fest, daß sich VERSTÄRKER endgültig in ihrer Hand befand.
    Normorken Shik gab ein zufriedenes Säuseln von sich. Der Anführer kommunizierte telepathisch mit seiner Umwelt, verwendete aber oft psionische Felder, um sich auch akustisch mitzuteilen. Beide Möglichkeiten wechselten oft rasch aufeinander, so daß es niemanden wunderte, daß sie alle eine starke mentale Stimme vernahmen, die ihre Aufmerksamkeit auf den Bildschirm lenkte, der ungefähr zweihundert Meter der kugelförmigen Wandung in Anspruch nahm. Er zeigte eine Kette von kleinen Sonnen, die einen Planeten umgaben, der mitten im Leerraum stand. Unzählige winzige Echos von Schiffen befanden sich in seiner Nähe, und Shik räusperte sich vernehmlich und dachte: „Was ihr seht, ist die Hundertsonnenwelt. Stört euch nicht daran, daß es in Wirklichkeit zweihundert Sonnen sind. Der Planet ist vom Dekalog besetzt, und seine eigentlichen Bewohner sind positronischbiologische Roboter!"
    Überall an den ausgedehnten Kontrollanlagen blinkten Lichter auf. Ein Dutzend Piloten und etliche Navigatoren überwachten die Tätigkeit der Steuerungscomputer der Dekalogbasis, die nach ihrer Rückkehr in den Normalraum völlig anders war, als sie sie kannten. Sie war als riesiges Raumschiff materialisiert.
    Eines hatte sich jedoch nicht verändert. Obwohl VERSTÄRKER in den Händen der Zeitkonservierten war, stellte die Basis noch immer ein Instrument des Dekalogs dar. Der Sonnenkordon füllte jetzt den ganzen Bildschirm aus, und der Planet darunter leuchtete grell. Er machte den Eindruck einer schönen und friedlichen Welt.
    „Der Sperrfeldgenerator ist noch vorhanden. Er wirkt auch, doch die Anlagen VERSTÄRKERS machen ihn unwirksam", teilte er mit. Er bewegte seinen Körper auf und ab, und nach einer Weile verließ er seine Kommandomulde und begab sich auf die Empore, die sich mitten durch die Zentrale zog. Von dort aus hatte er einen besseren Überblick und konnte zudem das besser erfassen, was auf dem Bildschirm vor sich ging.
    Normorken Shik war der Fladen, von dem Quadrup Holstenkol geschwärmt hatte. Der Anführer der Zeitkonservierten war, wie alle seine Leidensgenossen, bereits vor Jahrtausenden vom Dekalog gekidnappt und in eine Nullzeitsphäre in der Basis VERSTÄRKER gesperrt worden. Shik gehörte zum Volk der Gazbirder, das irgendwo in der Weite des Universums ein Sternenreich beherrschte, das sogenannte Birdertum. Shik war dort Admiral der Grenztruppen gewesen.
    Der Gazbirder ähnelte äußerlich einem etwa drei Meter hohen, zwei Meter breiten und zwanzig Zentimeter dicken Fladen von blaßblauer Farbe. An seinem Rand gab es rundherum armlange, stämmige Pseudopodien, aus denen bei Bedarf fingerähnliche Fortsätze ausgefahren werden konnten. Shik war in der Lage, aufgerichtet zu gehen oder sich auf alle Pseudopodien niederzulassen. In der Mitte der Oberseite des Körpers befand sich eine knorpelige Halbkugel, die ein organisches Gehirn sowie einen Mikrocomputer beherbergte. Letzterer steigerte Intelligenz und Reaktionsvermögen des Trägers. Deshalb war Shik auch zum Anführer der Zeitkonservierten gewählt worden.
    Der Gazbirder besaß keine herkömmlichen Sinnesorgane. Er orientierte sich mit Hilfe eines psionischen Feldes, das bei äußerster Konzentration eine Reichweite von rund einem Kilometer besaß. Shik sah, hörte und roch alles, was sich innerhalb dieses Feldes befand und abspielte. Er war in der Lage, alle Vorgänge in der Zentrale zu erfassen und zu kontrollieren. Es war so gut wie ausgeschlossen, daß der Dekalog jemals wieder vom Steuerzentrum VERSTÄRKERS Besitz ergreifen könnte.
    Dazu trug auch eine weitere Fähigkeit bei. Shik kann das psionische Feld punktuell verstärken, so daß es auf organische Wesen lähmend oder tödlich wirkte und anorganische Objekte desintegrierte.
    „Quaddy!" erklang sein telepathischer Ruf, und der Angesprochene aus dem Volk der Urfza-Durfza eilte den langen Weg zu ihm hinüber. Atemlos kam er dort an. Die Augen Holstenkols ruhten verklärt auf der Oberfläche des Fladens.
    „Du untergräbst mit deinen Sehnsüchten die Moral der Truppe", hielt Shik ihm mental vor. Er tat es dezent, so daß niemand sonst es mitbekam. „Ich bin kein Nahrungsmittel, sondern Admiral!"
    „Jawohl, Fladmiral", hechelte Quaddy. „Ich meine, A-Admiral! Kann ich irgend etwas für

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