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1227 - Lord Mhutans Stunde

Titel: 1227 - Lord Mhutans Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boden nach, und ich verschwand irgendwo in der Tiefe. Augenblicklich aktivierte ich den TIRUN, und von oben her hörte ich das Brüllen des Haluters und einen heftigen Fluch Saliks. Irgendwie war es beruhigend zu wissen, daß wir alle drei unterwegs waren.
    Im aufleuchtenden Tiefen-SERUN erkannte ich, daß wir durch einen schmalen Schacht nach unten fielen. Ich erhielt einen mörderischen Schlag, als der Schutzschirm des Haluters mit meinem zusammenkam. Die fremdartigen Energien berührten sich und ich wurde beschleunigt und raste wie ein Geschoß nach unten.
    Abbremsen! dachte ich. Der TIRUN kam der Aufforderung nach, kaum daß sie gedacht war. Es war keine Sekunde zu früh. Unter mir tauchte Felsboden auf, und ich landete und rollte mich in der Art eines Fallschirmspringers seitlich ab.
    Neben mir schlug der Haluter ein. Er hatte keine Gelegenheit gehabt, sein Antigravgerät zu aktivieren. Und auf telepathische Impulse war seine Ausrüstung nicht angelegt. Er knallte gegen die Felsen und riß ein drei Meter tiefes und ebenso breites Loch in den Boden. Salik kam auf dem riesigen Schädel zum Stehen und schwebte schnell zur Seite.
    „Sokrates, alles in Ordnung?" fragte ich.
    Der Haluter legte den Kopf in den Nacken und blickte mich aus seinen drei Augen an. Er schaltete den Schutzschirm aus.
    „Es tut mir leid, Atlanos", brummte er. Als er sah, daß ich meinen schmerzenden Nacken massierte, arbeitete er sich rasch aus dem Loch hervor und ließ sich vor mir nieder.
    „Schon gut", meinte ich. „Niemand konnte ahnen, daß der Boden nachgibt!"
    „Ich bin ein schlechter Orbiter", murmelte Domo Sokrat dumpf. „Statt meinen Ritter zu beschützen, werde ich zur Gefahr für ihn."
    „Du hattest deine Körpermaterie verfestigt?" fragte ich und deutete auf das Loch. Er bejahte es.
    „Der Schreck, Atlanos. Ich wußte nicht, wie tief wir stürzen würden. Und ich habe keinen TIRUN!"
    Ich nickte ernst und wandte mich ab. Ohne meinen TIRUN hätte Sokrates mich glatt erschlagen. Ich trat zu Salik, der bereits die Umgebung untersuchte. Er suchte am Boden entlang und winkte mir.
    „Hier liegt Tierkot herum", stellte er fest. „Es gibt hier unten also mutierte Lebewesen."
    Von den drei Abzweigungen, die sich in unmittelbarer Nähe unseres Durchbruchs befanden, wählten wir die linke. Es war im Prinzip egal. Irgendwo würden wir die Kavernen verlassen müssen, um uns zu orientieren. Und später würden wir uns in sie zurückbegeben müssen, um den Vitalenergiespeicher Mhuthans aufzusuchen.
    Nach einer Weile stellten wir fest, daß wir nicht mehr allein waren. Vor und hinter uns war ein Tapsen und ab und zu ein Schnaufen zu hören. An einer Gabelung blieben wir stehen. Wir waren eingekreist. Kalbsgroße, hundeähnliche Wesen warfen sich auf uns.
    Sie achteten nicht darauf, daß unsere Schutzschirme für sie den Tod bedeuteten. Sie steckten voll ungezügelter Aggressivität wie alles, was dem Grauleben zuzuordnen war.
    Ihre Leiber mit den acht Extremitäten, dem großen Hauptkopf und einem kleinen Nebenkopf auf dem Rücken verglühten teilweise und stürzten rings um uns zu Boden. Über sie sprangen uns weitere Tiere an, ohne daß sie Erfolg gehabt hätten. Innerhalb von zwei Minuten waren wir unter einem Berg von Kadavern zur Reglosigkeit verurteilt. Nur Domo Sokrat wehrte sich noch gegen die Biester. Er schlug wild um sich, packte die Körper und schleuderte sie davon.
    „Atlanos!" brüllte der Orbiter. „Ich sehe dich. Warte. Gleich habe ich dich ausgegraben!"
    Ein Lärm entstand, der mich schaudern ließ. Wo der Haluter die Bestien hinbeförderte, konnte ich nicht sehen. Ich stellte nur fest, daß der Berg um mich herum langsam kleiner wurde. Irgendwo zwischen den Kadavern leuchtete Saliks TIRUN, und dazwischen schaufelten die vier Arme des Haluters.
    „Sie fliehen", stieß Domo Sokrat hervor. „Sie veranstalten einen Lärm, daß wir bestimmt bald ganz Mhuthan auf den Fersen haben!"
    Er befreite uns endgültig, und jetzt sahen wir, daß er die Körper, egal ob lebend oder tot, einfach in eine Abzweigung der Kavernen hineinwarf. Dort jaulte und tobte es, und wir machten, daß wir von dem Ort wegkamen und unsere Spur so gut wie möglich verwischten.
    Die Kavernen begannen tiefer zu werden. Der Böden unter uns senkte sich, und wir eilten eine Schräge hinab bis zu einem Abgrund. Hier lief ein tiefer Riß durch die Felsen, und er setzte sich auf den Seiten und über uns fort.
    „Wir sind da", sagte ich. „Das muß die

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