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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meldung ein. Die Meldung stammte von einem gatasischen Schiffsverband, der in einigen Lichtjahren Entfernung zum Sternentunnel stationiert war. Die Gataser hatten den Blue mit Hilfe des Zentralcomputers im Verth-System identifiziert: Yürn, Navigator der YÜRZI-IM, die vor rund einem Standardjahr über Gorgengol dem Element der Kälte zum Opfer gefallen und in die Minuswelt gestürzt war.
    „Dann ist er aus der Minuswelt zurückgekehrt", flüsterte jemand im Hintergrund der BASIS-Zentrale, und ein anderer sagte: „Ein Eisiger."
    Währenddessen sprach Yürn, und jedes einzelne seiner Worte bestätigte die ungeheuerliche Erkenntnis, daß jene, die vom Kälteelement geholt worden waren, nicht den Tod gefunden hatten, daß zumindest einer von ihnen den Weg zurück ins Heimatuniversum gefunden hatte, und daß dieser Eisige, körperlich und geistig verwandelt war - eisverkrustet und verrückt.
    „Keines eurer Feuer kann heiß genug sein, um uns alle zu töten", rasselte Yürn. „Wir sehen sie brennen, die große Flamme, und all die anderen Flammen. Verbrennt! sagen sie. Hört ihr sie nicht? Verbrennt, bis selbst eure Asche verbrennt! Was haben wir euch angetan, daß ihr uns holen und rösten mußtet? Seid ihr so grausam, daß ihr eure Grausamkeit gegen euch selbst richtet? Ihr könnt uns nicht alle töten. Denn wo viele von uns sind, ist auch das Eis, und eure Feuer sind nicht heiß genug, um alles Eis zu schmelzen. Wenn ihr die Flammen löscht, all die kleinen und die eine große, schenken wir euch euer Leben. Oder wir nehmen es, wenn ihr sie brennen läßt. Dies ist eine Drohung.
    Die Tat folgt" Yürn schwieg. Sein Bild auf den Monitoren erlosch.
    Die KISCH war im Hyperraum verschwunden.
     
    8.
     
    Doch mit dem Verschwinden der KISCH war das Problem keinesfalls gelöst; im Gegenteil. Die Schwierigkeiten begannen erst. Und das hatte nichts damit zu tun, daß ich kurze Zeit darauf in der Krankenstation der BASIS zu mir kam.
    Ich fühlte mich lausig.
    Die Tage und Nächte unter dem Einfluß des Psychofrosts hatten meine Kraftreserven ausgezehrt. In normalen Zeiten bin ich ein untersetzter, wohlgerundeter Mann, und beim Erwachen vermißte ich sofort meine liebgewonnenen Polster. Außerdem befand ich mich in einem Regenerationsbad, und für einen rasenden Reporter gibt es nichts Schlimmeres als abgeschottet von allen Umweltreizen in einem Tank mit biologisch aktiver Flüssigkeit zu schweben und den eigenen Atemzügen, dem eigenen Herzschlag zu lauschen.
    Ich randalierte, so gut es die Umstände erlaubten, und gab erst Ruhe, als man mich aus dem Tank befreite.
    „Wie geht es meinen Leuten?" fauchte ich das herbeigeeilte medizinische Personal an.
    „Was ist überhaupt los? Wo bin ich? Und wer seid ihr?"
    Bezeichnenderweise war nur ein Medoroboter in der Lage, mir auf meine klaren Fragen klare Antworten zu geben. Meine Crew befand sieh an Bord der BASIS, und ihr ging es - den Umständen entsprechend - gut Daß ich schon wieder auf den Beinen war, wurde als medizinisches Wunder bezeichnet Ich brüllte sofort nach meiner Kommunikationsmontur, und als man mir -schonend beibrachte, daß meine Montur samt der KISCH spurlos verschwunden war, bekam ich zuerst einen Ohnmachts- und dann einen Wutanfall.
    Schließlich - ich wußte von nichts.
    Seit dem Moment in dem mich der Einfluß des Psychofrosts in mein privates Universum der endlosen Wiederholung verbannt hatte, war ich abgeschnitten von der weiteren Entwicklung gewesen. Ich gab den Plan, mich, das medizinische Wunder, selbst zu interviewen und das Interview dann teuer an eine der großen galaktischen Informationsagenturen zu verkaufen, umgehend auf und konzentrierte meine Energien auf den Plan, die entführte KISCH wieder in meinen Besitz zu bringen.
    Unter Androhung brutalster Gewalt überredete ich den diensthabenden Arzt, mich mit einem ganzen Arsenal aufbauender Medikamente zu versorgen und mich offiziell aus der Obhut der Station zu entlassen. Anschließend kümmerte ich mich um meine bedauernswerte Crew. Bis auf Ce-2222 lagen sie alle in Regenerationsbädern der Posbi irrte ziellos durch die Station und suchte, wie er mir verschämt anvertraute, sein Toupet.
    Anbetrachts der Tatsache, daß irgendein skrupelloser Bastard meine KISCH entführt hatte, fiel es mir schwer, die von Ce-2222 erwartete Erschütterung zu zeigen. Der Posbi reagierte gekränkt und stakste davon, um weiter nach seinem verdammten Toupet zu suchen. (Zweifellos hatte er es auf der KISCH verloren,

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