1231 - Unternehmen Thermoschild
alles."
Vishna und Taurec sahen sich an. Ihre Vermutung, daß die psionische Ausstrahlung des Verth-Systems den Eisigen die Sinne verwirrt hatte, schien sich zu bestätigen. Die feindseligen Handlungen gegen die Milchstraßenvölker, der Angriff auf das Verth-System waren auf diese geistige Verwirrung zurückzuführen.
Aber wenn das stimmt, dachte Taurec, macht es alles nur noch schwieriger.
„Wir werden jetzt ein Experiment durchführen", sagte er zu dem Eisigen. „Wir werden zur Milchstraße zurückkehren, und du wirst uns sagen, was du fühlst. In Ordnung?"
„Warum?" Mißtrauen glitzerte in den Raureifaugen. „Was habt ihr vor?"
„Wir suchen ein Mittel gegen eure Schmerzen", erwiderte Taurec.
„Es gibt ein Mittel", erklärte der Eisige. „Ihr braucht nicht mehr danach zu suchen. Wir haben es bereits gefunden. Die Quelle der Qual muß zerstört und das große Feuer gelöscht werden; das ist alles."
Taurec schwieg.
Dann lauschte er in sich hinein, forschte nach einem Hinweis auf den Psychofrost, der von Tormsen Vary ausging. Nichts. Es war logisch. Hier draußen im intergalaktischen Leerraum, fernab aller Thermoquellen, war die psychische Überhitzung nur minimal.
Dementsprechend schwach manifestierte sich der Psychofrost, durch den sich die Eisigen vom tödlichen Wärmestau befreiten...
„In Ordnung", murmelte er. „Versuchen wir es."
Er blickte zur Plattform mit der Kontrollpyramide hinüber. Und im nächsten Moment wich die Finsternis des Leerraums der Helligkeit von Milliarden und aber Milliarden Sonnen.
Unter ihnen, eine Spirale aus glitzernden, funkelnden Juwelen, breitete sich die Milchstraße aus.
Ein gellender Schrei drang aus dem Lautsprecher des Kommunikationssystems.
Taurec wirbelte herum und starrte den Monitor an.
Tormsen Vary war auf dem Boden der Nullkammer zusammengebrochen und umklammerte mit den eisverkrusteten Händen seinen Kopf. Er wimmerte.
„Es brennt", krächzte er. „Es schmerzt... Und das Rauschen ... Da ist es wieder... Nein!
Nicht! Es soll aufhören", brüllte er. „Niemand kann so etwas ertragen!" Taumelnd richtete er sich auf. An seinen Wimpern hingen Tränen aus winzigen Eiszapfen. „Da ist es ... Das Feuer... Die Quelle... Die Quelle der Qual! Oh, ich spüre sie, ich fühle sie, ich spüre, daß sie mich quälen will, mich verbrennen will... Nein!"
Er schrie erneut und rammte seinen Kopf gegen die Metallwand der Kammer.
„Ich werde sie zerstören", zischte er dann, zu plötzlicher Reglosigkeit erstarrt; nur die Augen und die Lippen lebten und bewegten sich. „Ich weiß, wo die Quelle der Qual ist. Sie peinigt jeden von uns. Sie ist grausam und unerbittlich, und sie wird erst Ruhe geben, wenn auch der letzte von uns unter schrecklichen Schmerzen gestorben ist." Sein Kopf ruckte hoch. Seine Eisaugen starrten in das Objektiv, direkt in Taurecs Gesicht. „Hört ihr mich?" brüllte er in neuerlicher Raserei. „Versteht ihr mich? Ich werde die Quelle der Qual zum Versiegen bringen. Ich bin Tormsen Vary. Ich bin ein Eisiger. Was ich einst war, ist vergessen. Was zählt, ist, was ich bin und was ich in Zukunft sein werde: ein Eisiger.
Einer von vielen. Genug, um mit der segensreichen Kälte unserer Leiber das große Feuer zu löschen und die Quelle der Qual zu zerstören..."
Dann drehte er sich abrupt um.
Die mächtigen Schultern zuckten, aber kein Laut drang aus der Nullkammer.
„Das genügt", sagte Vishna leise. „Wir haben erfahren, was wir wissen wollten."
Taurec nickte. Stirnrunzelnd betrachtete er die Milchstraße und wandte schließlich den Blick in die entgegengesetzte Richtung, dort, wo schwarz, kalt und leer der Abgrund zwischen den Galaxien klaffte. Er gab sich einen Ruck.
„Wir informieren Perry Rhodan", erklärte er, „und dann kehren wir in den Leerraum zurück."
8.
„Selbstverständlich will ich reich und berühmt werden. Jeder halbwegs normale Nachrichtenmann will das. Schließlich lassen sich über reiche und berühmte Leute hervorragende Reportagen machen."
Krohn Meysenhart,
Interstar-Kommunikationsspezialist
„Dieser Mann", sagte Perry Rhodan grimmig, „ist eine Gefahr für die galaktische Sicherheit Vielleicht sollte man ihn eine Weile auf Eis legen."
Geoffry Abel Waringer gestattete sich ein Hüsteln. „Krohn Meysenhart liegt bereits auf Eis. Und wenn wir ihn nicht binnen..." - er warf einen raschen Blick auf sein Armbandchronometer - „... binnen acht Stunden aus der Nähe der anderen Eisigen
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