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1231 - Unternehmen Thermoschild

Titel: 1231 - Unternehmen Thermoschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grad über dem absoluten Nullpunkt lag. Natürlich entsprachen diese Umweltbedingungen den Verhältnissen in der Minuswelt nur annähernd, aber sie waren so perfekt, wie es im Einstein-Universum möglich war.
    Und es kamen noch zwei Pluspunkte hinzu: Die nächste Thermoquelle - die nächste Sonne - war rund eine Million Lichtjahre entfernt.
    Und das Chronofossil Eastside mit der Psi-Aura um das Verth-System, die jeden Eisigen mit unvorstellbaren Schmerzen erfüllte, war noch hunderttausend Lichtjahre weiter im schwarzen Nichts des Leerraums.
    Die Kosmokraten hatten diesen Ort sehr sorgfältig ausgewählt. Und die Reaktion ihres unfreiwilligen Gastes verriet, daß sie richtig gehandelt hatten.
    Bald verklangen Varys Schreie. Die Stille, die hier seit Äonen regiert hatte, kehrte zurück, um wieder die Herrschaft zu übernehmen.
    Über ein hochkompliziertes Kommunikationssystem, dessen Bauteile aus dem SYZZEL-Arsenal stammten und auch unter extremen Tiefsttemperaturbedingungen störungsfrei funktionierten, beobachteten Taurec und Vishna, wie sich der Eisige langsam erholte. Die Raureifkruste, die während des Amoktaus geschmolzen und verdunstet war, bildete sich neu. Bald war Vary wieder von Kopf bis Fuß von Eis bedeckt. Außerdem hatte sich Varys Zeitablauf normalisiert.
    Seit dem Vorstoß zur KISCH wußten die Kosmokraten, daß extreme Überhitzung bei den Eisigen zu einem psychosomatischen Rückschlag auf den Organismus führte. Der Stoffwechsel beschleunigte sich proportional zum Grad der Überhitzung. Sie dachten schneller, bewegten sich schneller.
    Unwillkürlich fragte sich Taurec, was geschah, wenn die Überhitzung einen Grenzwert überstieg. Starben die Eisigen dann? Erlitten sie eine Art Hitzschlag? Oder kam es zu einem anderen Phänomen?
    Vishna schien seine Gedanken zu erraten. „Vielleicht findet Krohn Meysenhart eine Antwort darauf", sagte sie.
    Taurec zuckte die Schultern; selbst wenn er allein mit Vishna war, behielt er die menschlichen Verhaltensweisen bei. Es war ein Reflex; mehr nicht.
    „Nun, sollte dieser verrückte Nachrichtenmann die Antwort finden, dann muß er danach von Rhodans Leuten gefunden und von der KISCH geschafft werden - und zwar im Laufe der nächsten zwanzig Stunden. Bleibt er länger an Bord des Tenders und in der Nähe der Eisigen, wird ihn die metamorphische Komponente des Psychofrosts für ewig in ein Geschöpf der Minuswelt verwandeln."
    Vishna schwieg.
    Sie hatten Perry Rhodan sowohl über ihre Erkenntnisse über den Amoktau als auch über Meysenharts Verbleib auf der KISCH unterrichtet. Jetzt lag das Schicksal des Interstar-Kommunikationsspezialisten in Rhodans Hand.
    Die Kosmokraten sahen wieder auf den Bildschirm.
    Tormsen Vary lag noch immer zusammengekrümmt, in fötaler Haltung, auf dem vereisten Boden der Nullkammer, doch die Krämpfe hatten aufgehört. Plötzlich fuhr er ruckartig hoch und sah sich mit Raureifaugen um.
    „Wie geht es dir?" fragte Taurec.
    Der Eisige hob suchend den Kopf. Nichts verriet, ob er überrascht oder verängstigt war.
    Er blieb kühl.
    Natürlich bleibt er kühl, dachte Taurec belustigt. Schließlich ist er der Eismann.
    „Ich fühle mich noch etwas schwach", antwortete Vary, „aber davon abgesehen geht es mir gut. Die Schmerzen sind fort. Nur hin und wieder spüre ich einen Stich ... Und das große Feuer... Es ist da. Ich weiß es. Irgendwo in weiter Ferne."
    Mit knappen Worten informierte ihn Taurec, wer er war, was sich in den letzten Stunden ereignet hatte, und schloß, indem er das Auftauchen der Eisigen Schar aus der Sicht der Milchstraßenvölker schilderte.
    „Du mußt begreifen lernen", sagte Taurec, „daß die Völker der Milchstraße keine Feinde der Eisigen sind. Ihr habt einst dazugehört, bis die Kälte euch in die Minuswelt stürzen ließ. Der Dekalog will euch für seine Zwecke mißbrauchen und ..."
    „Niemand mißbraucht uns", unterbrach Vary. „Wir sind keine Diener jenes Dekalogs.
    Und wir gehören auch nicht zu den Völkern der Milchstraße. Dieses Universum ist uns fremd. Unsere Heimat ist die Welt der Kälte, wo wir leben können, ohne zu leiden."
    „Aber ihr habt das Verth-System angegriffen", warf Vishna ein.
    „Das Verth-System ..." Unwillig schüttelte der Eisige, der einst ein Ertruser gewesen war, den mächtigen Schädel. „Ich kann mich nicht genau erinnern. Alles liegt wie hinter einem Nebel verborgen ... Das Feuer ... Ich weiß, daß dort, wo ich war, ein schreckliches Feuer brannte. Das ist

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