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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbestimmte Anzahl von Kriegselementen und vermutlich ein paar Transzendente."
    Der Kryosmat nickte.
    „Die Krieger werden das Weite suchen, sobald sie merken, daß der falsche Tormsen Vary geflohen ist", vermutete er. „Mit den Transzendenten werden wir fertig."
    Ellert stutzte. Die Art, wie Tormsen Vary die Lage einschätzte, entsprach keineswegs seiner eigenen Beurteilung. Die Elemente des Krieges waren auf die Maske, die ihr Heil in der Flucht gesucht hatte, nicht unbedingt angewiesen. Sie konnten durchaus in eigener Initiative agieren - oder unter der Lenkung des Zeroträumers. Die Elemente der Transzendenz waren in der Tat hilflose Kreaturen von äußerst geringer Intelligenz. Aber unter Kazzenkatts Befehl verwandelten auch sie sich in ernst zu nehmende Gegner.
    Mit dem Ertruser schien eine Wandlung vor sich zu gehen. Er hatte die Initiative verloren. Er machte den Eindruck, als sei die Eroberung des Forts Nevis sein letztes Ziel gewesen.
    „Vergiß nicht, daß es noch viel Arbeit gibt", warnte der Metamorpher. „Nevis ist die stärkste Festung auf Chort, gewiß. Aber noch hast du sie nicht fest in der Hand. Das ist deine erste Aufgabe. Vergiß auch den Betrüger nicht. Er wird sich sein Hauptquartier anderswo einrichten und sich weiterhin als Anführer der Eisigen ausgeben. Du mußt einen ganzen Planeten unter Kontrolle bringen. Du kannst es dir nicht leisten zu zögern."
    Tormsen Vary warf ihm einen eigenartigen Blick zu. Unmut glomm in den Augen unter den eisigen Brauen.
    „Was schlägst du vor?" fragte er barsch.
    „Ruf die Besatzung des Forts zusammen", sagte der Metamorpher. „Zeige ihr, daß du der echte Tormsen Vary bist. Warne sie vor den Elementen des Krieges und der Transzendenz, die sich noch irgendwo hier herumtreiben mögen. Dann geh ins Kommunikationszentrum und erlaß deinen Aufruf von neuem über den ganzen Planeten.
    Es wird die Eisigen beeindrucken, daß es dir gelungen ist, Fort Nevis dem Betrüger abzunehmen."
    Der Ertruser dachte eine Zeitlang darüber nach, dann nickte er mürrisch.
    „So wollen wir es machen", stimmte er zu.
     
    *
     
    Der Aufruf war ergangen. Ganz Chort wußte, daß der, der sich der echte Tormsen Vary nannte, seinen Doppelgänger aus Fort Nevis vertrieben hatte. Die Eisigen waren aufgefordert, wenn sie einem begegneten, der sich als ihr Anführer ausgab, diesen genau unter die Lupe zu nehmen.
    „Laßt die Ausstrahlung seiner Person eine Zeitlang auf euch wirken", hatte Tormsen Vary gesagt. „Euer Gefühl wird euch wissen lassen, ob ihr den Echten oder den Falschen vor euch habt. Laßt euch von Worten nicht täuschen. Achtet auf die Aura!"
    Die Besatzung des Forts hatte ihre Ergebenheit bekundet. Der Kryosmat war als der echte Anführer anerkannt. Mit der Eroberung des Forts Nevis war ein großer Schritt in Richtung des angestrebten Ziels getan. Der Dekalog der Elemente hatte einen empfindlichen Schlag erlitten. Lorbeeren, auf denen man sich nicht ausruhen durfte, dachte Ellert grimmig. Der Plan sah vor, die Macht des Dekalogs auf Chort völlig zu brechen, die Schar der Eisigen dem Einfluß des Herrn der Elemente vollends zu entziehen. Nur so ließ sich der Weg durch den Sternentunnel öffnen.
    Ernst Ellert ging das alles zu langsam. Damit erklärte er sich das Unbehagen, das ihn seit neuestem beherrschte. Es war die Ungeduld, die ihm zu schaffen machte.
    Gleichzeitig empfand er eine unbequeme Wärme, die in ihm den Wunsch erweckte, so rasch wie möglich an einen kühleren Ort zu gelangen.
    Das Empfinden war zunächst rein instinktiv, eine Reaktion des Virenkörpers auf die Umwelt. Als er das erstemal bewußt darüber nachdachte, wurde er verwirrt. Zu warm? In einer Umgebung, deren Temperatur nur wenige Hundertstelgrad über dem absoluten Nullpunkt lag? Es gab in diesem ganzen Universum nirgendwo einen kühleren Ort. Es konnte ihn nicht geben - die Naturgesetze verboten das.
    Er streifte den Gedanken von sich. Er hatte Wichtigeres zu tun, als sich über abstruse Reaktionen seines Körpers den Kopf zu zerbrechen. An Bord der JOANNA warteten sie auf die Informationen, die er während der vergangenen Tage gesammelt hatte. Er stellte eine Verbindung zwischen dem Mikrocomputersystem seines SERUNS und dem altmodischen Hyperkom des Kommunikationszentrums her. Er vergewisserte sich, daß der Datenstrom, der aus den Speichern der Informationssammelmechanismen mit einem Header versehen war, ihn als an die JOANNA adressiert auswies. Dann betätigte er die

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