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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Auslösung.
    Der Übertragungsvorgang dauerte nur wenige Sekunden. Eine Bestätigung erhielt Ellert nicht. Das Senden durch die Wandung des Sternentunnels hindurch war ohnehin kompliziert genug. Er mußte sich darauf verlassen, daß seine Sendung unverzerrt angekommen war.
    Er wandte sich ab. Es drängte ihn hinaus aus diesem von fahlem, künstlichem Licht erhellten Raum voll Produkten einer längst überholten Technologie. Er mußte hinaus an die frische Luft. Er lächelte über diesen Gedanken. All die frische Luft, die es auf Chort jemals gegeben hatte, lag längst als Gasschnee auf den kahlen Ebenen und den öden Hängen der Berge.
    Auf dem Weg zum Schott spürte er den fremden Gedanken. Mit suggestiver Intensität drang er in sein Bewußtsein ein.
    Widme dich dem Kampf. Nur der Kampf bringt die ultimate Befriedigung.
    Ich will nicht kämpfen, dachte der Metamorpher verwundert. Ich suche den Frieden.
    Narr, der du bist, flüsterte die fremde Mentalstimme. Komm näher. Wir erklären dir die wahren Zusammenhänge.
    Ellert spielte den Teilnahmslosen. Sein Bewußtsein war weder suggestiv noch hypnotisch beeinflußbar. Aber er spürte die Mühe, die der Fremde sich gab, seine Gedanken in gewisse Bahnen zu lenken. Er wußte plötzlich, mit wem er es hier zu tun hatte.
    „Wohin soll ich kommen?" fragte er naiv.
    Geh weiter in derselben Richtung, flüsterte es.
    Ellert tat, als sei er dem suggestiven Zwang unterlegen. Sicheren Schrittes, wenn auch gemächlich, ging er weiter. Dabei sah er sich unauffällig um. Auf dem Weg zum Ausgang gab es nicht viele Möglichkeiten der Deckung, zwei Metallkästen zur Rechten und zur Linken eine Kontrollkonsole, die so aussah, als sei sie ausrangiert worden. Hinter den Kästen oder im Schatten der Konsole hielten sie sich versteckt, dachte er, und dieser Denkfehler hätte ihm zum Verhängnis werden können, wenn er nicht der nahezu unverletzbare Metamorpher gewesen wäre.
    Halt, hörte er.
    Er hielt an. Aus den Augenwinkeln sah er das silberne Geschöpf mit dem faustgroßen Körper und zwölf Beinen. Dort also steckten sie! Er wußte, daß es nicht nur dieser eine sein konnte. Soviel suggestive Kraft über größere Distanzen brachte nur eine ganze Schar paramechanischen Pseudo-Bewußtseins zuwege.
    Der Zorn packte ihn. Er riß die Waffe hervor, schaltete unterbewußt auf Thermoblast und feuerte. Das Element des Krieges, von dem daumendicken Energiestrahl voll getroffen, gab einen quiekenden Todesschrei von sich, der häßlich in Ellerts Bewußtsein widerhallte.
    Wie ein Besessener feuerte er weiter. Ein Mantel aus lodernder Glut hüllte das Kriegselement ein.
    Da kamen sie aus der Deckung hervor. Kriechend und krabbelnd versuchten sie, sich in Sicherheit zu bringen. Aber der Metamorpher ließ sie nicht entkommen. Zielsicher fand der Strahl seines Blasters einen nach dem ändern. Insgesamt zwölf vernichtete er. Wo er traf, verwandelte sich der allgegenwärtige Reif kurzfristig in eine dünne Dampfwolke, die sich alsbald wieder niederschlug - vermischt mit dem Material, aus dem die Elemente des Krieges bestanden hatten.
    Sie waren synthetische Geschöpfe, aber ihre Pseudo-Bewußtseine empfanden die Pein des Todes ebenso wie normale Wesen. Fast schämte er sich des atavistischen Instinkts, der ihn jedesmal, wenn ein quiekender Schrei durch sein Bewußtsein gellte, Triumph empfinden ließ. Aber dann erinnerte er sich daran, daß er gegen das Böse selbst kämpfte, gegen die erbarmungslosen, mordlustigen Kräfte des Schreckens. Mit jedem Treffer, den er erzielte, erlitt der Herr der Elemente einen Verlust, der sich nicht wieder wettmachen ließ.
    Da bewegte sich etwas am linken Rand seines Blickfelds. Drei, vier silberne Beine schoben sich über das Schulterstück seines SERUNS. Ein scharfer, stechender Gedanke drang in sein Bewußtsein.
    Du hast Schaden angerichtet. Dafür wirst du bestraft. Jetzt kannst du uns nicht mehr entkommen.
    Ein bitteres Grinsen huschte über das Gesicht des Metamorphers. Die Elemente des Krieges waren es gewöhnt, daß niemand sich ihrem Willen mehr entziehen konnte, sobald sie körperlichen Kontakt mit ihm hatten. Er blickte nach links und sah weitere sechs Krieger, die hinter der ausrangierten Konsole hervorgekrochen waren. Sie hatten sich also auf beiden Seiten versteckt, und während er mit der einen Schar aufräumte, war die andere unbemerkt herbeigeschlichen. Ein Wesen herkömmlicher Beschaffenheit wäre dieser Heimtücke unweigerlich zum Opfer

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