Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zenit der Evolution.
    Hatte der Psiker recht?
    Von seiner Warte aus mußte Ellert das bejahen, aber wie sah es mit den Terranern und den anderen Völkern der Galaxis aus? Würden sie jemals diesen Zenit erreichen?
    Er bezweifelte es.
    „Wir werden starten", unterbrach ZUGVOGEL seine Überlegungen, die ohnehin zu keinem Ergebnis führten. „Wir benutzen zuerst das Gravitationsfeld von Crabb und fädeln uns später in die psionischen Ströme ein. Ich hoffe, wir finden den richtigen."
    „Den richtigen? Ich denke, du weißt alles."
    „Leider nicht alles", kam es bedauernd zurück.
    „Wir müssen nach EDEN II, ZUGVOGEL!"
    „Ich weiß das, Ernst. Und wir werden EDEN finden! Start!"
    Das Schiff stieg mit großer Geschwindigkeit senkrecht nach oben und durchbrach die Zone der ewigen Orkane, die Crabb umrasten. Erst über den letzten Resten der Atmosphäre wurde es ruhiger.
    In tausend Kilometer Höhe hielt ZUGVOGEL an.
    Auf dem Holoschirm war Crabb und verdeckte den Großteil der Sterne. Ein Planet, auf dem kein Mensch existieren konnte, wenigstens nicht für lange, und doch beherbergte er zwei bemerkenswerte Arten von Lebewesen.
    Kein Leben in unserem Sinn, mußte Ellert unwillkürlich denken.
    Der einzig vernünftige Satz, überlegte er weiter, der damals - vor langer Zeit - ausgesprochen wurde, wenn irdische Wissenschaftler über die Möglichkeit von Leben auf den Planeten anderer Sonnensysteme diskutierten.
    „Ich glaube", sagte das Schiff, „wir befinden uns nicht weit von einer größeren psionischen Linie entfernt. Aber es gehen mehrere Ströme davon aus. Welchen nehmen wir."
    „Den nach EDEN natürlich", zeigte sich Ellert ungeduldig.
    „Sei nicht so grob", ermahnte ihn die Stimme freundlich.
    „Verzeih!" knurrte Ellert. „Verdammt, mir fehlt Stein Nachtlicht!"
    „Soll ich dir die hübsche Projektion eines Mädchens von der Erde in deine Arme zaubern? Du weißt, daß mir das möglich ist."
    „Lieber nicht", stöhnte Ellert. „Vielleicht fällt dir später etwas Netteres ein. Außerdem möchte ich dich nicht eifersüchtig machen."
    „Da hast du recht", gab ZUGVOGEL etwas spöttisch zu. „Und nun ruhe dich aus, während ich meine Suche beginne."
    Ellert lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    Es war nicht einfach, den Freund zu vergessen, der sich für ihn geopfert hatte.
     
    *
     
    Mehrere Millionen Kilometer von Crabb entfernt drang die ZUGVOGEL in einen der psionischen Ströme ein und ging auf Überlichtgeschwindigkeit und damit in den Hyperraum.
    Ellert bemerkte nichts davon. Er war tatsächlich eingeschlafen, die Beine weit von sich gestreckt und abgestützt durch die Kissen des leeren Sessels ihm gegenüber.
    Es war nicht das Schiff, das ihn plötzlich weckte.
    Es waren andere und ihm völlig fremdartige Gedankenmuster, die ihn mit großer Stärke erreichten. Er war sofort hellwach und richtete sich auf.
    „Das warst nicht du, ZUGVOGEL ...?" vergewisserte er sich.
    „Nein, aber auch nicht die Psiker, deren Muster ich zu genau kenne. Es sind fremde Muster, und sie rufen dich."
    Ellert war inzwischen hellwach geworden. Erst jetzt konnte er die eintreffenden Impulse aufnehmen und verstehen.
    Es war eine mentale Botschaft, die sich mehrmals wiederholte.
    Sie lautete: „Du und dein Schiff, ihr müßt zurückkehren, damit wir euch für die große Hilfe danken können, die ihr uns angedeihen ließet! - Du und Dein Schiff, ihr müßt zurückkommen..."
    Als die mentalen Impulse ausblieben, versuchte Ellert zu antworten. Er versprach, eines Tages zurückzukehren, was ihm im Augenblick jedoch nicht möglich sei. Er wiederholte sein Versprechen mehrmals, erhielt zu seiner Enttäuschung jedoch keine Bestätigung dafür, daß seine Botschaft empfangen worden war.
    Ein wenig ratlos fragte er ZUGVOGEL: „Du sagst, es wären nicht die Psiker. Bist du sicher?"
    „Absolut sicher! Es waren andere."
    Ellert schüttelte den Kopf.
    „Wir haben den Psikern geholfen, niemandem sonst."
    „Das psionische Netz wurde in Ordnung gebracht", betonte das Schiff, „und sicherlich sind die Psiker und wir nicht die einzigen, die davon profitieren. Aber zerbrich dir nicht den Kopf, Ernst Ellert, wir werden vielleicht niemals erfahren, wer diese Fremden sind - aber es sind wahrscheinlich dieselben, mit denen die Psiker einst Kontakt erhielten."
    Ellert blieb keine andere Wahl, als sich damit zufriedenzugeben. Er wußte aber auch, daß er sein Versprechen, das er den Unbekannten gegeben hatte, nicht einlösen

Weitere Kostenlose Bücher