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1424 - Das Hexenherz

1424 - Das Hexenherz

Titel: 1424 - Das Hexenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Okay, dass ein Käfig aus Stangen besteht, das ist zu akzeptieren.
    Das Besondere daran aber war etwas anderes. Nicht die Querstangen aus Stahl, die dafür sorgten, dass ein Muster aus Quadraten gebildet wurde, nein, hier kam noch etwas hinzu.
    Der Käfig hatte einen Glasboden. Und er selbst stand nicht auf dieser ungewöhnlichen Bühne, sondern schwebte in der Luft, etwa einen Meter darüber hinweg.
    Das war noch nicht alles, denn direkt unter ihm gab der Boden eine Luke frei, die von der Größe her den Grundmaßen des Käfigs entsprach. Aus ihr hervor streckten sich Hände mit langen Fingern, wobei das mit den Händen auch nicht so genau zutraf, denn sie waren für normale Hände viel zu lang. Krallenfinger mit langen, spitzen Nägeln. Ich zählte insgesamt drei Hände und die entsprechenden Finger, die sich leicht bewegten, als wollten sie nach den beiden Frauen im Käfig greifen.
    Justine Cavallo, die Blutsaugerin mit den hellblonden Haaren, war nackt. Nicht so Jane Collins. Auch sie hatte ihre normale Kleidung ablegen müssen. Stattdessen hatte sie um ihren Körper ein Tuch gewickelt, das dicht über den Brüsten endete.
    Suko und ich wussten nicht, was in der Zwischenzeit mit den beiden unterschiedlichen Frauen geschehen war, aber uns war klar, dass diese alte Villa, in der wir uns befanden, ein Geheimnis verbarg, das mit dem Begriff Flirt-Club nur unzureichend beschrieben war.
    Selbst Justine Cavallo war es trotz ihrer übermenschlichen Kräfte nicht möglich, sich aus dem Käfig zu befreien. Die stählernen Stangen konnte sie nicht auseinander biegen.
    Das heißt, wenn sie den Käfig verlassen wollten, musste jemand sie befreien, und das waren Suko und ich.
    Ich maß die Entfernung zwischen uns ab. Sie war nicht besonders groß, aber es existierten leider Hindernisse, die es uns schwer machen würden, an sie heranzukommen. Wir hätten uns eine Gasse durch die Menge der Männer bahnen müssen, die gekommen waren, weil sie sich etwas Besonderes von einem Besuch hier erhofften.
    Schöne Frauen – und der Teufel!
    Der Flirt mit dem Satan. So hatten Suko und ich es gehört. Den Teufel hatten wir bisher nicht gesehen. Ob er in der Tiefe lauerte und seine Arme nach oben gereckt hatte, das wussten wir auch nicht. Klar war nur, dass wir uns um Jane und Justine kümmern mussten, um sie aus dieser verdammten Lage zu befreien.
    Suko warf mir einen Blick zu. Auch ohne dass er etwas kommentierte, wusste ich, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Wir mussten etwas tun, und ich hatte zugleich das Gefühl, dass gewisse Dinge hier dicht vor der Entscheidung standen.
    Niemand der Anwesenden rief mehr den Satan an. Wir hatten dieses Credo gehört, als wir bei der Eingangstür gelauscht hatten. Das war vorbei, denn jetzt interessierte nur das Geschehen auf der Bühne, auf der sich allerdings nichts tat.
    Jane Collins und Justine Cavallo hatten uns nicht gesehen. Sie befanden sich in einer schlechteren Position als wir, denn sie schauten in das Licht hinein. Die Gesichter der sie umgebenden Kerle würden sie höchstens als blasse Flecken erkennen.
    Die Detektivin stand auf der Rückseite des Käfigs und hielt sich dort fest. Justine hockte auf dem gläsernen Boden. Sie schaute in die Tiefe und sah die Hände, die sich bewegten, als wollten sie ihr zuwinken.
    Was dieses Bild genau bedeutete und wie es weitergehen würde, darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht, aber dass es nicht so bleiben konnte, stand auch fest.
    Was war der kürzeste Weg?
    Eigentlich durften wir uns das nicht fragen. Wir mussten herausfinden, wo uns am wenigsten Widerstand entgegen gesetzt wurde.
    Und die Entscheidung musste schnell fallen.
    Wir waren trotzdem zu langsam. Auf der Bühne änderte sich schlagartig alles. Und es ging so schnell, dass ich Mühe hatte, einen Aufschrei zu unterdrücken.
    Schlagartig öffnete sich der gläserne Boden des Käfigs, und zwar dort, wo sich die Cavallo befand.
    Die Blutsaugerin hatte nicht die Spur einer Chance. Sie fiel in die Tiefe, schlug dabei noch mit den Armen um sich, was für einen Moment sehr grotesk aussah, dann hatte die dunkle Tiefe sie verschluckt.
    Mir blieb nicht das Herz stehen, aber ich hatte einen ähnlichen Eindruck. Sofort schaute ich zu Jane Collins hinüber.
    Sie befand sich noch im Käfig, denn sie hatte den besseren Platz an der Rückseite und die Stäbe in ihrer Nähe, an denen sie sich festklammern konnte.
    Ihre nackten Füße baumelten über der Öffnung, und ewig festhalten konnte sie sich

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