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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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große rote Sonne, und nicht weit davon entfernt ihr einziger Begleiter, der Riesenplanet Crabb.
    Ellert schätzte, daß er etwa die Größe des Jupiter besaß, und wahrscheinlich herrschten auf seiner Oberfläche auch ähnliche Verhältnisse. Aber das würde weder ihn noch Nachtlicht stören. Mit ihren Virenkörpern konnten sie überall existieren.
    ZUGVOGEL bestätigte seine Vermutungen: „In der Nähe der Sonne befindet sich der Schnittpunkt der Störung. Wir werden ihn später finden. Zuerst benötigen wir direkten Kontakt mit den Psikern, um bessere und genauere Informationen zu erhalten. Der Planet Crabb ist eine Methan-Wasserstoff-Welt mit Spuren von Sauerstoff. Die Temperatur liegt weit unter dem Gefrierpunkt, etwa bei minus zweihundert Grad Celsius. Das Leben dort ist also unter recht ungewöhnlichen Umweltbedingungen entstanden. Aber es existiert."
    Ellert fragte: „Wollen wir etwa auf dieser Höllenwelt landen?"
    „Genau das ist meine Absicht", bestätigte ZUGVOGEL freundlich.
    Von nun an erlosch der Holobildschirm nicht mehr, sondern blieb ständig aktiviert. So war es Ellert und Nachtlicht möglich, den Abstieg der ZUGVOGEL ohne Unterbrechung zu verfolgen. Allerdings erschienen zwischendurch analytische Daten der Welt, der sie entgegensanken.
    Eine eiskalte Höllenwelt, mußte Ellert unwillkürlich denken, wobei ihm der Widerspruch nicht zu Bewußtsein kam. Hoffentlich besitzt sie eine feste Oberfläche.
    „Oberfläche fest, Höhe der obersten Atmosphärenschicht zweihundert Kilometer", erschien es wunschgemäß im Bild. „Hauptbestandteile der Atmosphäre Methan und Ammoniak, dazu Wasserstoff und geringe Mengen Sauerstoff in fester Form. Temperatur um minus zweihundert, aber schwankend. Schnelle Rotation bewirkt heftige und andauernde Stürme."
    „Und da sollen intelligente und telepathisch begabte Lebewesen existieren können?"
    wunderte sich Nachtlicht. „Kann ich mir niemals vorstellen."
    „Es gibt noch verrücktere Dinge", machte Ellert ihn aufmerksam. „Ich habe Leben auch dort gefunden, wo es niemand vermutet hätte - selbst in flüssigem Magma tief unter der Oberfläche von Welten."
    Das Schiff drang langsam in die obersten Schichten des Gasmantels ein und sank tiefer.
    Auf dem Bildschirm waren außer wirbelnden Nebelfetzen nichts zu erkennen, die sich allmählich verdichteten. Aber immer noch war die riesige rote Sonne als starker Lichtfleck zu erkennen.
    „Hundert Kilometer", meldete sich ZUGVOGEL endlich mal wieder.
    „Wird ganz schön finster sein da unten", befürchtete Nachtlicht.
    „Nur in der kurzen Nacht", belehrte ihn das Schiff. „Der ebenso kurze Tag - das geht aus den Daten hervor - wird durch rötliches Dämmerlicht gekennzeichnet."
    „Ich hoffe", sagte Ellert, „du findest einen geschützten, Landeplatz. Ein Ammoniaksee wäre unangenehm. Bei dem Druck, der da unten herrscht..."
    „Bis zu hundert atmosphärische Einheiten, Ernst. Ebenfalls stark schwankend, was sich nur durch unterschiedlich dicke Gasschichten erklären läßt - aber auch durch schwankende Gravitationsfelder."
    Nachtlicht stöhnte.
    „Und das alles nur, weil so ein Nega-Psi unsere Kraftlinien unterbricht! Es ist doch zum..."
    „Es ist notwendig", unterbrach ihn das Schiff energisch.
    Nachtlicht nickte ergeben und hielt vorerst den Mund, den noch nie jemand gesehen hatte. Vielleicht hatte er auch keinen.
    Die Atmosphäre wurde immer dichter, und erste Sturmböen erfaßten das Schiff, rüttelten es hin und her und zwangen die beiden Virenmänner, die plötzlich vorhandenen Gurte anzulegen. Dann stabilisierte sich der Flug, und die hinter der Rotation des Riesenplaneten herrasenden Gasschichten konnten der ZUGVOGEL nichts mehr anhaben.
    Lieber Himmel, dachte Ellert und kehrte mit seiner Erinnerung einige tausend Jahre in die Vergangenheit zurück, so muß es damals gewesen sein, als terranische Schiffe zum erstenmal den Jupiter besuchten. Das ging nicht immer glatt. Erst als die künstlichen Gravitationsfelder überall installiert wurden. „Noch zwanzig Kilometer", unterbrach die Stimme, nun wieder ruhiger und sanfter, seinen Gedankengang.
    Und was ist da unter uns?" fragte Nachtlicht. „Kannst du uns das auch verraten?"
    „Aber sicher, Freund Stein. Eine feste Oberfläche aus Felsen und gefrorenen Gasen.
    Ein riesiger Talkessel, einigermaßen vor den Stürmen sicher, wenn es auch noch windig genug ist. Der Kessel liegt in einem Gebiet, aus dem ich Impulse empfangen kann, allerdings kaum

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