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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber weder du noch ich kennen den Kurs dorthin, noch die Geschwindigkeit, mit der wir fliegen. Und somit wissen wir auch nicht, wie lange wir für den Flug nach EDEN II benötigen werden."
    „Warum fragen wir nicht das Schiff?"
    Die silbernen Pünktchen auf der dunklen Fläche des nicht vorhandenen „Gesichts" schienen zu blitzen. Vielleicht War es ein lautloses Lachen des Ordensmanns.
    „Darauf wird dir die ZUGVOGEL nicht antworten." Und mit Betonung bekräftigte er seine Behauptung: „Darauf nicht!"
     
    *
     
    Es war wie ein Traum.
    Während Nachtlicht in der Zentrale blieb, machte Ellert einen ersten Rundgang durch das Schiff. Der sogenannte Aufenthaltsraum mittschiffs war kahl und leer, aber nur so lange, wie Ellert nicht an bequeme Sessel, einen Tisch und andere komfortable Einrichtungsgegenstände dachte.
    „So ist es schon besser", sagte er laut und erschrak für eine Sekunde, als eine sanfte weibliche Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien, antwortete: „Was immer du dir wünschst, Ernst Ellert."
    Diese Stimme!
    Sie kam ihm vage bekannt vor und erinnerte ihn ein wenig an Vishna beziehungsweise Belice.
    Aber nein! Es war das Schiff, das zu ihm sprach.
    Ellert ließ sich in einem der Sessel nieder und starrte die Wand an, ehe er sich aufraffte und laut sagte: „Was immer ich mir wünsche...? Ist das nicht zuviel versprochen?"
    „Natürlich in Grenzen", schränkte die sanfte und etwas rauchige Stimme ein. „Und diese Grenzen wirst du noch früh genug erkennen."
    Er streckte die Beine weit von sich und bedauerte, weder Speisen noch Trank zu benötigen. Zwar gab es im Schiff keine Sonnenenergie, aber trotzdem verspürte er weder Hunger noch Durst.
    „Ich nehme an, unsere Reise führt uns nach EDEN II", deutete er eine Frage an, selbstverständlich mit dem Hintergedanken, die von der Stimme erwähnten Grenzen zu testen.
    Das Schiff schwieg.
    „Dann eben nicht", murmelte Ellert, nicht im geringsten enttäuscht. Er hatte nichts anderes erwartet.
    Nachtlicht kam in den Aufenthaltsraum und setzte sich umständlich. Dann schlug er die Kapuze ein wenig zurück, so daß sein Gegenüber in das dunkle Nichts sehen konnte. Die winzigen Silberpunkte blitzten langsamer als sonst, so als wollten sie die seelische Gelassenheit des Ordensmanns demonstrieren.
    „Ein einmaliges Schiff", sagte Ellert nach längerem Schweigen.
    Nachtlicht gab keine Antwort.
    Ellert ließ sich nicht entmutigen.
    „Kein anderes Schiff könnte jemals EDEN finden oder erreichen. Mich beunruhigt lediglich, daß wir nicht den geringsten Einfluß auf Geschwindigkeit und Kurs haben." Er machte eine Pause, ehe er mit einer Frage fortfuhr: „Du hast doch nichts dagegen, daß ich dich als Partner gewünscht habe?"
    Die hagere Gestalt in der Kutte bewegte sich fast unmerklich.
    „Ich habe es erwartet", sagte der Ordensmann.
    Ellert räusperte sich.
    „Du scheinst heute nicht besonders gesprächig zu sein, mein Freund. Bedrückt dich etwas? Kann ich dir helfen?"
    „Keine Sorge, mir geht es gut. Ich möchte nur wissen, was vor uns liegt. EDEN, ich weiß. Aber der Weg dorthin kann weit sein."
    „Nicht für unsere ZUGVOGEL", sagte Ellert zuversichtlich.
    Die Kapuze mit dem dunklen Nichts nickte nur.
    Ellert beschloß, den zur Schweigsamkeit aufgelegten Ordensmann in Ruhe zu lassen.
    Sie würden noch genügend Zeit für Gespräche haben - nahm er an. Sicher, die psionischen Kraftlinien verliehen der ZUGVOGEL ungeahnte Geschwindigkeiten, aber führten sie auch direkt nach EDEN?
    EDEN II!
    Ellert dachte an die Zeit zurück, die er dort zugebracht hatte, wenn er nicht gerade mit den anderen Mutanten und den Bewußtseinen von Milliarden Menschen körperlos in ES aufgegangen war. Ein halbierter Planet mit dauernd wechselnder Oberfläche, unwirklich und phantastisch, geschaffen aus den Gedanken des Unsterblichen, die sich dort materialisierten.
    Wie mochte es jetzt dort aussehen?
    Er konnte es nicht einmal ahnen, aber er ahnte sehr wohl, daß seine Aufgabe ein großes Opfer von ihm verlangte, denn ohne Zweifel würde er seinen Virenkörper verlieren und wieder in ES aufgehen.
    Was würde mit Stein Nachtlicht geschehen?
    Er verspürte plötzlich so etwas wie ein schlechtes Gewissen.
    Dann schloß er die Augen und versuchte zu schlafen, obwohl er keine Müdigkeit verspürte.
     
    *
     
    Stein Nachtlicht hatte sich in seine Kabine zurückgezogen. Ellert saß allein im Kontrollraum, der keiner war. Die gewölbte Projektionswand gab den das Schiff

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