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1239 - Der Einsame der Tiefe

Titel: 1239 - Der Einsame der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die wellenförmige Straße bis zu ihrem Ende. Gut zwanzig Körperlängen unter ihnen lag der Rand des Technotoriums.
    Lediglich eine Rutsche führte hinab, aber sie war so steil, daß die beiden Jaschemen keine Lust verspürten, sie zu benutzen. Erneut riefen sie nach Kybermodulen, aber noch immer tauchten keine auf. Eine andere Abstiegsmöglichkeit auf dieser Seite gab es nicht, und so entschlossen sich die beiden Jaschemen, den gefährlichen Abstieg zu wagen. In Sichtweite entdeckten sie eine Gruppe von Technotoren, deren Gebärden darauf hinwiesen, daß sie heftig miteinander debattierten. Vaun sah schon seine Argumente davonschwimmen. Entschlossen stieg er über den Rand der Straße und ließ ihn los. Er paßte seine Körperform den Erfordernissen der Schwerkraft an, indem er sich flach machte und seine Enden wie zu einem Schirm auffächerte. Es war grotesk, wie er aussah, und in jeder anderen Situation hätte er sich seines Aussehens geschämt. Der entsetzte Ruf Lumamber Drafts über ihm störte ihn nicht mehr, denn er befand sich bereits auf dem steilen Weg nach unten und verfolgte voller Sorge, wie sein Körper immer mehr beschleunigte und dem Übergang zwischen den eingefrorenen Gebäuden und der Kyberebene entgegenraste.
    „Hilfe, Er kommt!" schrie Vaun aus Leibeskräften, aber die Jaschemen dort drüben hörten ihn nicht. Er vernahm Stimmengewirr, das ein Windhauch bis zu seinen Sinnen trug. Er verstand kein Wort. Nur die Erregung seiner Artgenossen spürte er.
    Fünf Körperlängen vor dem Aufschlag am Boden bildete die Rutsche plötzlich einen Buckel. Sie wölbte sich auf, und Vaun prallte voll gegen das Hindernis. Er wurde zur Seite geschleudert und verlor den Körperkontakt zum Untergrund. Er segelte schräg durch die Luft, dann spürte er den Aufprall am Boden. Gleichzeitig erhielt er einen fürchterlichen Schlag in den Rücken, der ihn an den Rand der Bewußtlosigkeit trieb. Er wurde wie ein Geschoß davongeschleudert und blieb am Rand des Kybergrases der Ebene liegen. Die Halme waren starr und bewegten sich nicht. Sie stachen und drückten in seinen Körper, und er stöhnte auf und wälzte sich herum. Der Schlag in den Rücken hatte ihm gezeigt, daß auch Draft unten angekommen war. Der Technotor hatte mehr Glück gehabt als er, denn er hatte seinen Körper bereits aufgerichtet und eilte auf ihn zu. Sich erwärmende Pseudopodien griffen nach ihm und zogen ihn empor.
    „Bist du verletzt?" erkundigte Draft sich besorgt. Vaun machte eine Geste der Verneinung.
    „Es geht schon", erklärte er. „Siehst du? Er kann schon wieder stehen!"
    Sie stützten sich gegenseitig, und Draft machte seinen Artgenossen darauf aufmerksam, daß einer der Jaschemen in der debattierenden Runde offensichtlich Korvenbrak Nald war. Diese Mitteilung belebte Artenag Vaun endgültig wieder. Er löste sich von Draft und eilte auf die Gruppe zu.
    „Technotor von der Radioaktivitätsfabrik", rief er laut. „Er hat dir ein paar Fragen zu stellen. Eigentlich ist es nur eine. Höre Ihm zu!"
    Er hatte die Gruppe erreicht. Die Wortfetzen, die er aufgefangen hatte, hatten ihm gezeigt, daß sein Anliegen nicht das Gesprächsthema gewesen war. Hastig trug er seine Gedanken vor, und Korvenbrak Nald hörte ihm mit allen Anzeichen des Mißmuts zu.
    „Du bist verrückt, Artenag Vaun", erklärte einer der beiden Wortführer ihres Vorgehens gegen die Ritter der Tiefe. „Es scheint, als habe der eindringende Graueinfluß deine Gedanken getrübt, daß du die Wahrheit nicht siehst!"
    Vaun zuckte zusammen. Er wehrte sich heftig gegen den Vorwurf und bereute es, überhaupt etwas gesagt zu haben. Er beteuerte seine Freiheit und wies darauf hin, daß er die Umgebung des Technotoriums nicht verlassen hatte, seit sie sich alle in der Hohlkugel getroffen hatten.
    „Der Graueinfluß ist fern von Ihm", wiederholte er mehrmals, und die übrigen Jaschemen stimmten ihm zu.
    „Dennoch", fuhr er fort. „Er glaubt, daß Seine Gedanken eine Überlegung wert sind!"
    „Natürlich, Vaun", dröhnte Korvenbrak Nald. Hohn und Spott schwangen in seiner Stimme mit. „Hast du vergessen, mit welchen Mitteln die Raum-Zeit-Ingenieure bereits damals arbeiteten? Weißt du nichts mehr davon? Er weiß es noch. Die Erklärung für deine Gedanken ist sehr einfach. Die RZI treiben ein doppeltes Spiel. Sie haben die Ritter der Tiefe geschickt, um die WAND durchlässig zu machen und den Graueinfluß eindringen zu lassen. Sie wollen uns zur Flucht bewegen und

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