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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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will.«
    »Das zum einen. Es gibt noch eine zweite Möglichkeit. Man hat es nicht freiwillig getan.«
    Suko ließ sich etwas Zeit mit der Antwort. »Bleibt es trotzdem bei unserem Vorhaben?«
    »Es bleibt dabei.«
    Ein gutes Gewissen hatte ich bei dieser Antwort allerdings nicht…
    ***
    Bill Conolly sah das graue Band der Themse und auch die Schiffe, die das Wasser durchpflügten. Darüber lag der Himmel schwer wie Blei. An einigen Stellen schimmerte er kupferrot. Dort hielt sich der Sonnenball im Hintergrund verborgen, aber die schwache winterliche Kraft schaffte es nicht, den grauen Himmel zu durchdringen. Es war die typ ische spätherbstliche Stimmung, von der sich Bill allerdings nicht anstecken ließ, denn er spürte die Kraft in sich und war gespannt darauf, dem Tempel einen Besuch abzustatten.
    Da er auf der Straße keinen Parkplatz gefunden hatte, war er zwangsläufig etwas weitergefahren, und der Porsche stand nun auf einem kleinen Rasenflecken direkt neben der Straße, wo er kein Verkehrshindernis bildete.
    Bill war ausgestiegen. An den Häusern der Ostseite des Parks war er langsam vorbeigefahren. Sie standen dort in unregelmäßiger Folge. Zwischen ihnen gab es noch genügend Lücken, die einen freien Blick auf Gärten und den Park zuließen.
    Der Wind wehte in der Nähe des Wassers immer etwas stärker. Bill musste die Straße hoch gehen und spürte den Wind jetzt in seinem Rücken. Letzte braune Blätter wirbelten durch die Luft. Die meisten von ihnen lagen auf dem Boden im Park, sodass der Blick ziemlich frei war. Im Sommer war die Grünfläche bevölkert, zu dieser Zeit allerdings wirkte sie tot und leer.
    Bill wollte in den Tempel. Und der Tempel war keine Kirche, sondern ein Haus, das etwas in das Grundstück hineingebaut worden war. Ein altes Haus mit großen Fenstern und vier Erkern, die sich Parterre und in der ersten Etage aufteilten.
    Die Organisation hatte keinen Grund, sich zu verstecken, und so konnte Bill das Metallschild mit der Aufschrift OMEGA lesen. Von einer Kirche der neuen Engel war dort nichts zu lesen.
    Jetzt stellte er fest, dass er seinen Wagen auch neben dem Haus hätte abstellen können, denn dort standen einige Fahrzeuge. Unter anderem ein Van, dessen Scheiben so abgedunkelt waren, dass niemand von außen her nach innen blicken konnte. Er sah auch einen dunklen Mercedes und einen Ford Scorpio.
    Zur Eingangstür führte eine Treppe hoch, die Bill nach wenigen Schritten hinter sich gelassen hatte. Wieder überlegte er, ob er seine Freunde anrufen sollte. Er entschied sich dagegen, denn bisher hatte er zu wenig in den Händen, und blamieren wollte er sich auch nicht.
    Nicht weit vom Schild entfernt sah er eine Klingel im Mauerwerk. Der helle Knopf befand sich in der Mitte. Die Umrandung war als Sonne bemalt worden, die ihre Strahlen in alle Richtungen schickte. Es sollte ein optimistisches Zeichen sein, aber daran konnte der Reporter nicht so recht glauben. Er hatte einfach zu viele Reinfälle erlebt. Das Böse versteckte sich oft genug hinter völlig normalen Fassaden.
    Er kannte den Namen Alice Watson, und damit wollte er sich ein Entree verschaffen.
    Bill drückte auf den Knopf. Ob im Haus eine Glocke anschlug, war wegen der dicken Mauern nicht zu hören.
    Er war gespannt, wer ihm öffnete und ob man ihn überhaupt einließ. Ja, es kam jemand. Es wurde auch keine Luke in der Tür aufgezogen, die schwere Holztür schwang einfach auf, und Bill sah sich einem Mann gegenüber, dessen Anblick ihn überraschte.
    Der Typ wirkte irgendwie ätherisch. Er war sehr dünn, hatte ein bleiches Gesicht, dunkle Augen, fahles Haar und trug einen grauen Anzug und ein weißes Hemd.
    War das einer der neuen Engel?
    Bill schoss die Frage durch den Kopf, doch eine Antwort konnte er sich nicht geben. Da musste er den Typen schon selbst fragen, der seine blassen Augenbrauen hob und Bill etwas hochnäsig und fragend anschaute.
    »Sie wünschen?«
    »Bitte, entschuldigen Sie, Mister, aber ich habe ein Problem, und das hat man mich zu Ihnen geschickt.«
    Der Dünne sagte zunächst nichts. Er schaute Bill von Kopf bis Fuß an und ließ sich mit seiner Musterung so viel Zeit, dass dem Reporter schon komisch wurde und er Mühe hatte, eine Bemerkung zurückzuhalten.
    »Um was geht es denn?«, fragte der Bleiche schließlich.
    Bill versuchte es zunächst mit einem Lächeln. Dann sagte er:
    »Es ist etwas Persönliches. Da Sie hier tätig sind, können Sie sich ja vorstellen, um was es geht.«
    Die nächste

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