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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von einer Sekte gesprochen. Man nahm sie sogar auf, man hat ihr einiges erklärt und man sprach davon, wie schön der Tod sein kann, wenn man ihn selbst bestimmt. Aber das war nicht alles. Sie lockten auch mit dem Jenseits. Mit einem Leben danach, das so unheimlich befriedigend sein soll. Und Engel würden dafür sorgen, dass sie es erreichten.«
    »Welche Engel?«
    »Die neuen Engel.«
    Bill drehte an seiner Flasche. »Sorry, aber darunter kann ich mir nun wirklich nichts vorstellen.«
    »Ich auch nicht, mein Freund. Und meine Bekannte ebenfalls nicht. Sie ist dann wieder gegangen und hat sich mit mir getroffen, wie es vereinbart gewesen ist. Ich habe ihr noch mal Geld gegeben und sie gebeten, am Ball zu bleiben.« Er zuckte die Achseln. »Es war wohl falsch. Vielleicht habe ich die andere Seite auch unterschätzt. Jedenfalls muss sie etwas bemerkt haben, und meine Informantin hat dafür mit ihrem Leben bezahlen müssen.«
    »Mord?«
    Donald Bumb grinste böse. »Nein, kein Mord. Ein perfekter Selbstmord. Sie hat sich vergiftet. Es gab keine Spuren, die auf eine Fremdeinwirkung hingedeutet hätten.« Er trank den Whisky bis auf den letzten Tropfen aus. »Für mich ist das eine Warnung gewesen. Ich habe mich davor ge hütet, zu nahe an sie heranzukommen. Ich bin verdammt vorsichtig gewesen und habe mich zurückgezogen.«
    Das konnte Bill nicht glauben. Deshalb fragte er: »Du hast nicht mehr recherchiert, Bumby? Das glaube ich nicht. So kenne ich dich nicht. So bist du früher nicht gewesen. Hast du dein Feuer verloren?«
    »Ein wenig schon. Aber ich will noch leben, verstehst du? Trotz allem halten mich die Klatschgeschichten in der Yellow Press über Wasser. Über Madonna zu schreiben, ist nicht lebensgefährlich, über gewisse Engel schon.«
    »Was hast du denn trotz allem noch herausgefunden?«, erkundigte sich Bill.
    »Keine Sekte ohne Kirche oder Tempel.«
    »Dann gibt es ihn also.«
    »Ja, das weiß ich noch von meiner Informantin. Sie wurde in den Tempel eingeladen. Dort hat sich die Organisation Omega etabliert und die Kirche der neuen Engel gegründet.«
    »Das ist schon etwas. Hat sie auch davon gesprochen, wie dieser Tempel aussah?«
    »Nein, nicht wirklich. Soweit ist sie nicht gekommen. Es wurde ja nur ein Vorgespräch geführt.«
    »Mit wem?«
    Bumby hob die Schultern. »Da war sie überfragt, denn Namen sind nicht genannt worden.«
    »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Ein Mann.«
    »Also kein Engel.«
    »Witzbold«, erwiderte Donald Bumb.
    »Hat sie ihn beschrieben?«
    »Wie man's nimmt. Wie ein Engel sah er nicht aus. Er wirkte sehr freundlich, sehr glatt und etwas unterkühlt, sodass sie zu dem Schluss gelangte, dass die Freundlichkeit nur gespielt war.«
    »Jetzt würde mich noch interessieren, wie deine Informantin geheißen hat?«
    »Ist das so wichtig?«
    »Ja.«
    Bumby winkte ab. »Ich kann mir schon denken, worum es dir dabei geht. Okay. Sie heißt oder hieß Alice Watson. Ihr Alter kenne ich nicht, aber die Siebzig muss sie schon erreicht haben. Das ist alles, was ich dir sagen kann.«
    »Nicht ganz.«
    »Was denn noch?«
    »Du weißt sicherlich, wo ich diesen Tempel hier in London finden kann.«
    »Ja, nicht weit von der Themse weg. Pimlico Gardens.«
    »Das ist der Park.«
    »Genau.«
    Bill überlegte. »Und da soll dieser Tempel stehen? Komisch, dass ich ihn noch nicht gesehen habe.«
    »Nimm den Begriff Tempel nicht wörtlich. Das Haus steht an der St. George's Street. Der Park liegt praktisch in dessen Rücken. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Danke, das war schon gut.« Bill kippte den restlichen Inhalt der Flasche in sein Glas.
    »Und du willst dich wirklich reinhängen?«, fragte Bumby verwundert.
    »Sogar sehr tief.«
    »Dabei hast du Familie und reagierst wie ein Einzelgänger. Das mag verstehen, wer will.«
    »Keine Sorge, ich habe schon eine gewisse Rückendeckung.«
    »Sinclair.«
    »Zum Beispiel.«
    Donald Bumb nickte vor sich hin. »Es ist immer gut, wenn man auf eine solche Hilfe zurückgreifen kann. Da wirst du eine gute Rückendeckung bekommen.«
    »Zunächst mal schaue ich mir den Laden allein an.«
    »Dann vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Wenn ich schon einen Rückzieher mache, hat das was zu bedeuten. Das Eisen ist noch immer verflucht heiß.«
    »Dann kann ich es auch schmieden.« Bill drückte dem Kollegen einen Schein in die Hand. »Hier, zahl selbst, ich bin weg.«
    »Hoffentlich nicht für immer.«
    Bill war schon auf dem Weg, als er antwortete:

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