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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frage erwischte ihn sehr direkt. »Sind Sie krank?«
    »Ja.«
    »Wie stark?«
    Bill presste für einen Moment die Lippen zusammen. Bei der Antwort gab er seiner Stimme den dazu passenden Klang. »Es besteht bei mir keine Hoffnung mehr, das jedenfalls haben die Ärzte gesagt.« Er wollte dem Mann sofort den Wind aus den Segeln nehmen und fügte mit leiser Stimme hinzu: »Ich sehe zwar nicht so leidend und krank aus, aber in meinem Innern ist alles zerstört worden.«
    »Krebs?«
    »Ja. Und das überall.«
    Wieder wurde Bill von Kopf bis zu den Füßen gemustert, ohne dass der Typ etwas sagte. Schließlich nickte er und erlaubte dem Reporter einzutreten.
    Bill übertrat die Schwelle und ging hinein in eine bedrückende Stille, die man auch in einer Leichenhalle fand. Die Tür wurde hinter ihm geschlossen, so blieb auch das leise Rauschen der Themse zurück. Er schüttelte sein bedrückendes Gefühl ab und schaute sich um. Es gab eine breite Treppe nach oben, aber auch hier unten mussten sich Menschen aufhalten, auch wenn im Moment keine in den Korbsesseln saßen, die runde kleine Tische mit Glasplatten umstanden. Auf den Sesseln lagen bunte Kissen und gaben diesem Entree wenigstens ein wenig Farbe. Ansonsten waren die Wände blass gestrichen, als wollten sie sich der Haut des Bill noch fremden Mannes anpassen. Im Hintergrund sah er weitere Türen, und seine Gedanken wurden von der Stimme des anderen unterbrochen.
    »Sie haben doch sicherlich ein Handy bei sich?«
    »Ja.«
    »Geben Sie es ab.«
    »Äh… warum?«
    »Weil es hier so üblich ist. Wir werden uns gleich über ein sehr wichtiges Thema unterhalten, und es wäre dem nicht angemessen, wenn plötzlich ein Handy durch sein Klingeln stört. Das ist unsere einzige Bedingung, Mister…«
    »Ich heiße Conolly, Bill Conolly.«
    »Sehr schön.«
    Den Namen des anderen erfuhr Bill nicht, aber er griff in die Tasche und holte sein Handy hervor, das er wenig später in die schmale Hand des Typs legte. Er schaltete den Apparat sofort aus und legte ihn in einen Korb, der neben der Tür an der Wand stand. Es fiel weich, weil der Korb mit einer Decke ausgelegt worden war.
    »Zufrieden, Mister?«
    »Ja, sehr. Sie müssen sich an unsere Regeln halten.«
    »Das habe ich. Wie geht es jetzt weiter?«
    Der Blasse legte seine Hände zusammen wie ein Priester kurz vor der Predigt, wenn er sich noch mal sammeln will. »Es kommt ganz auf Sie an, Mr. Conolly.«
    »Ich brauche ein Gespräch.«
    Der Blick der blassen Augen richtete sich auf Bill. »Für ein Gespräch sind wir immer bereit. Aber ich nehme an, dass es nicht alles ist, was Sie wollen.«
    »Das stimmt. Ich brauche nach dem Gespräch auch einen Ausweg für mich persönlich.«
    Wieder wurde er gemustert. »Ja, das habe ich auch erwartet. Dann darf ich Sie bitten, mit mir zu kommen.«
    »Und mit wem kann ich reden?«
    »Mit mir.«
    »Ach.« Bill ging noch nicht weiter. »Vertreten Sie hier die Organisation Omega?«
    »So ist es, Mr. Conolly. Ihre Frage klang so erstaunt. Haben Sie sich etwas anderes vorgestellt?«
    »In der Tat. Bitte, seien Sie mir nicht böse, aber ich nahm an, hier mit mehreren Menschen zusammenzukommen.«
    Der Blasse schlug die Augen nieder. So machte er einen noch unehrlicheren und bigotteren Eindruck auf den Reporter. »Die Helfer werden da sein, wenn es nötig ist. Das kann ich Ihnen versprechen, Mr. Conolly. Ein erstes Gespräch wird immer mit mir geführt. Darf ich Sie jetzt bitten, mir zu folgen?«
    »Klar, gern.«
    Der Blasse ging vor. Er ging, aber er schwebte auch. Es war kein Laut zu hören, obwohl sie sich auf hell gestrichenen Holzdielen bewegten. Überhaupt war dieser Bereich sehr hell, denn auch die Wände waren weiß angestrichen.
    An der Treppe gingen sie vorbei auf eine Tür zu, die in den hinteren Bereich des Hauses führte. Der Bleiche öffnete sie, und Bill war gespannt, was ihn erwartete.
    Fast zeigte er sich enttäuscht, als er einen Raum betrat, der aufgrund seiner Höhe und seines ebenfalls recht hellen Anstrichs fast kahl wirkte.
    Auch hier lagen Bohlen auf dem Boden, aber Bill fiel auf, dass der Raum durch einen ebenfalls hellen Vorhang geteilt war. Durch ein großes Fenster fiel Licht, das allerdings heller war als das Licht draußen und Bill irritierte.
    Als er genauer hinschaute, entdeckte er, dass es kein natürliches Licht war, das durch das Fenster fiel. Helle Lampen sorgten für den Schein. Sie waren in der Fensternische eingebaut. Das Glas selbst war mit einer

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