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1246 - Die Macht des Träumers

Titel: 1246 - Die Macht des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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suchte und nirgendwo Geschöpfe fand, die ihm gleich waren. Du bist der Stammvater aller humanoiden Rassen, und selbst deine Feinde, die Terraner, gehören zu den Kindern deiner Kinder...
    „Es ist nicht wichtig", sagte der Herr der Negasphäre, als hätte er Kazzenkatts Gedanken belauscht. „Es ist nie wichtig gewesen."
    „Aber du bist es, nicht wahr?" stieß der Zeroträumer hervor. „Das alte Volk, das vor Millionen Jahren verschwand, die Urzelle aller humanoiden Völker des Kosmos. Aber..."
    Er machte eine hilflose Geste. „Aber wie konnte so etwas geschehen? Wie war es möglich, daß eine mächtige Rasse wie die Alten diesen Weg ging?"
    „Das alte Volk ist ein Mythos." Die schwarzen Lippen verzogen sich zu einem freudlosen Lächeln. „Und du bist ein Narr."
    „Ich bin dein Diener", sagte Kazzenkatt.
    „Ich habe dich dazu gemacht."
    „Dann gib mir Befehle." Der Zeroträumer hob den kalkweißen Schädel; die Pigmentsensoren waren wie Blutflecke auf einem Kreideblock.
    Das Lächeln der schwarzen Lippen wurde breiter, ohne daß es an Freundlichkeit gewann. „Wir haben wenig Zeit", erklärte der Herr der Negasphäre. „Perry Rhodan muß nur noch zwei Fossilien aktivieren, um den porleytischen Anker des Frostrubins zu lösen.
    Terra - und Eden II."
    „Ein Angriff auf Eden II?" fragte Kazzenkatt überrascht. „Lauten so deine Befehle? Ein Angriff auf das Allerheiligste der Superintelligenz ES?"
    „Unsinn", wies ihn der Herr zurecht. „Was könntest du gegen eine Superintelligenz ausrichten? Im Vergleich zu ES bist du weniger als eine Amöbe, mein träumender Freund... Nein, um Eden II werde ich mich persönlich kümmern. Von dir verlange ich einen anderen Dienst. Du wirst das letzte Element gegen Terra einsetzen."
    Kazzenkatt fuhr zurück.
    Fast mitleidig flüsterte das Geschöpf der Negasphäre: „Du weißt, daß ich dich zu diesem Dienst nicht zwingen kann. Ich kann dich töten, aber nicht zwingen, das zu tun, was uns vielleicht zum Sieg verhelfen wird."
    „Ich habe Angst", gestand Kazzenkatt mit heiserer Stimme. „Es ist zu gefährlich - nicht nur für mich, nicht nur für die Terraner, sondern für alle. Auch für dich."
    Das schwarze Gesicht blieb unbewegt.
    „Eher sterbe ich!" brauste der Sarlengort auf.
    Der Herr der Negasphäre nickte. „Das wirst du, wenn du dich weigerst."
    „Und wenn ich gehorche, sterbe ich auch", erwiderte er. Verbittert preßte er die Ringmuskulatur seiner beiden Münder zusammen. Viertausend Jahre, kam es ihm in den Sinn. Und nun der Tod... „Ich habe es immer geahnt", fuhr er leise fort. „Das letzte Element wartet auf mich, seit ich es zum erstenmal rief. Es will mich zu sich holen; dorthin, wo nicht einmal du dich hinzubegeben wagst."
    „Aber es ist das einzige Element des Dekalogs, über das du noch gebieten kannst", erinnerten die schwärzen Lippen. „Und der Verlust der Basis VERSTÄRKER nimmt uns die Möglichkeit, unter den Zeitkonservierten neue Elemente zu rekrutieren."
    „Warum setzen wir nicht die technischen Mittel LAGERS ein?" fragte Kazzenkatt. „High-Tech-Geräte wie den Sperrfeldgenerator, den Pedo- oder Fiktivtransmitter..."
    „Ich benötige das Arsenal LAGERS für meine eigenen Zwecke."
    „Dann töte mich!" rief Kazzenkatt. „Ich kann es nicht tun! Eher sterbe ich, als noch einmal das letzte Element zu rufen! Ich kann mich noch genau erinnern, wie es war, als es sich vor Andro-Beta manifestierte, auf der BASIS, bei der Entführung Perry Rhodans... Es hat mich gesucht. Ich weiß es. Und wäre es noch einige Minuten länger geblieben, hätte es mich gefunden."
    Seine Sensorpigmente waren jetzt fast rosa. Schmerzhaft deutlich sah er das Gesicht des Herrn vor dem grünen Hintergrund der Formenergie: Ein schwarzes Oval mit den Zügen eines Terraners, Die Stille, die seinen letzten Worten gefolgt war, dauerte an, wurde bedrückend, unerträglich. Er horchte mit den Pigmentsensoren, doch nicht einmal das musikalische Summen der Formenergie war zu vernehmen.
    „Ich schenke dir die Freiheit, wenn du gehorchst", sagte der Herr.
    Doch die Freiheit ist eine Lüge, dachte Kazzenkatt. Verbittert lachte er auf. „Was nützt mir die Freiheit, wenn mich das letzte Element verschlungen hat?"
    „Es gibt eine Möglichkeit für dich, diesem Schicksal zu entrinnen - obwohl du dieses Schicksal verdient hättest, Element der Lenkung." Etwas wie Müdigkeit lag in der Stimme des Herrn der Negasphäre; Müdigkeit und Ungeduld. „Rufe es nur für kurze Zeit;

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