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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorteile liegen auf Seiten der Grauen Lords.
    Diese Bemerkung wäre nicht notwendig gewesen. Ich war mir dessen bewußt, daß die Uhr abgelaufen war.
    Jetzt mußte eine Entscheidung fallen. So oder so.
    Wir spürten, daß die Gondel verzögerte. Vor den Sichtscheiben wurde es hell. Wir blickten auf graues Land hinab, und der Atem stockte uns.
    Waren wir zu spät gekommen?
    Weit vor uns ragte ein 10.000 Kilometer durchmessendes Plateau mit senkrecht abfallenden Wänden in die Höhe. Ich schätzte, daß es etwa tausend Meter hoch war. Am Fuß wurde es von unzähligen, oberirdischen Aktivatorspeichern umsäumt.
    „Das Ist es", sagte Jen erregt. „Das Vagenda. Und noch haben die Grauen es nicht erobert."
    Über dem Plateau hing eine Art goldener Nebel aus freier Vitalenergie, der uns den Blick auf Einzelheiten verwehrte. Irgendwo dort mußte sich das Vagenda befinden.
    „Es ist noch nicht zu spät", stellte Domo Sokrat mit dröhnender Stimme fest. „Aber es wird höchste Zeit, daß wir eingreifen."
    „Das wird nicht so leicht sein", entgegnete ich. „Wir sind wenigstens noch zehn Kilometer vom Vagenda entfernt, und überall stehen die Heere der Grauen Lords."
    „Warum fliegen wir denn nicht weiter?" fragte Clio mit rauchiger Stimme.
    Die beiden Jaschemen wandten sich uns zu. Ich sah, daß sie ihre bisherigen Anzüge gegen schwarze Monturen eingetauscht hatten, die wesentlich leistungsstärker waren.
    Vlot und Calt hatten sich ganz auf Kampf eingestellt.
    „Ja, warum fliegen wir nicht weiter?" schloß sich Jen Salik an.
    „Weil es nicht geht", antwortete Caglamas Vlot ohne jede Herablassung. „Der Antrieb funktioniert nicht mehr."
     
    7.
     
    Die Gondel war in einem noch vom Graueinfluß freien Areal gelandet, das sich wie ein mächtiger Trichter zum Vagenda hin erweiterte.
    „Überall sind die Heerscharen der Grauen Lords", sagte Jen Salik erschrocken. Wir standen an einem der Seitenfenster und blickten hinaus.
    „Sie werden uns kassieren, wenn wir nicht weiterfliegen."
    „Wir haben die Schutzschirme eingeschaltet", erklärte Fordergrin Calt.
    „Das wird die Angreifer für einige Zeit von uns fernhalten. Danach aber muß etwas geschehen."
    Auf zahllosen Pseudopodien eilten die beiden Jaschemen an uns vorbei.
    Wir sahen, daß sie mehrere Arme gebildet hatten, in denen sie Waffen trugen. Sie waren offenbar entschlossen, zum offenen Kampf überzugehen.
    Aber gegen wen?
    Narr! Die Triebwerke sind ausgefallen, erinnerte mich der Extrasinn.
    „Wie konnten wir einen derartigen Fehler machen, Jen", rief ich und eilte hinter den beiden Jaschemen her.
    „Was ist los?" fragte er, während er mir folgte.
    „Das liegt doch auf der Hand", antwortete ich. „Wir waren mit Blindheit geschlagen. Oder - nein. Wir haben uns durch einen ganz simplen Trick ablenken lassen. Hast du die Grasnarbe vergessen, die sich über uns gestülpt hat? Wir haben uns intensiv mit ihr beschäftigt und dabei einiges andere außer acht gelassen."
    Er blickte mich bestürzt an.
    „Es war ein Ablenkungsmanöver", stöhnte er. „Während wir mit diesem Ding beschäftigt waren, hat sich jemand an Bord geschlichen."
    „Und selbst ich habe es nicht bemerkt", rief Twirl, der neben mir materialisiert war.
    „Entweder können sie ihre Gedanken abschirmen, oder ich habe geschlafen."
    Wir flogen durch die Gänge hinter den Jaschemen her, die sich nun ebenfalls mit Hilfe ihrer Antigravs bewegten. Noch konnten wir hoffen, daß wir den Schaden so schnell beheben würden, daß wir die letzten zehn Kilometer doch noch in der Gondel zurücklegen konnten. Schafften wir es nicht, das Triebwerk wieder in Gang zu setzen, stand uns ein aussichtsloser Kampf bevor.
    Krachend flog das Schott zum Maschinenraum zur Seite. Graue Rauchschwaden wehten uns entgegen. Caglamas Vlot und Fordergrin Calt stürzten sich durch die Tür, und dann blitzten ihre Waffen auf. Ich sah gleißend helle Energiestrahlen zu einigen der haushohen Maschinen hinüberzucken.
    „Die Herrschaften lassen sich herab, selbst zu kämpfen", staunte Twirl. „Wenn sie Hosen anhätten, würde ich sagen, daß diese voll sind."
    „Ein völlig unpassender Vergleich", kritisierte Jen. „Außerdem setzen sie sich entschlossen ein. Und das bei einem profanen Kampf gegen protoplasmatische Konglomerate.
    Los, wir helfen ihnen."
    „Du hältst dich zurück", befahl ich dem Abaker.
    Er blickte mich verwundert an.
    „Warum?" fragte er.
    „Weil ich davon ausgehe, daß wir deine Fähigkeiten bald in ganz

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