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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen und blickte auf das Land hinaus. Mir fiel auf, daß viele der fremden Wesen ihre Gleiter verlassen hatten und zu anderen hinübergegangen waren. In großen Gruppen standen die vor dem Graueinfluß flüchtenden Wesen zusammen und diskutierten miteinander. Einige von ihnen blickten immer wieder zu uns herüber, und ich konnte mir denken, worüber sie sprachen.
    Ihnen war ebenso klar wie uns, daß sie das Vagenda mit den Gleitern nicht erreichen konnten. Sie hatten nur eine Chance, schnell voranzukommen - mit der Gondel. Wir aber konnten und durften sie nicht mitnehmen und sie mitten ins Kampfgebiet bringen. Da sie nicht über die entsprechende Ausrüstung verfügten, wäre es ihr sicheres Ende gewesen.
    So kann man sich herausreden! schalt mich mein Logiksektor.
    Ich zuckte zusammen.
    Hatte ich mich verhört?
    Wir konnten doch keine Flüchtlinge aufnehmen. Damit würden wir uns in unverantwortlicher Weise belasten.
    Wer sagt denn, daß ihr sie bis zum Vagenda fliegen müßt?
    Ich fluchte leise vor mich hin. Wir hätten nicht in diesem Gebiet landen dürfen. Damit hatten wir nur neue Probleme heraufbeschworen.
    Lethos kam zu mir. Er blickte mich seltsam an, und ich sah die grünen Pünktchen in seinen gelben Augen deutlicher denn je zuvor.
    „Wir müßten ihnen klarmachen, daß sie die Gondel weit vor dem Vagenda wieder verlassen müssen, und daß sie dann ohne ihre Gleiter sind", sagte er.
    Ich schüttelte unsicher den Kopf.
    Er wußte, was ich dachte, doch er konnte meine Gedanken nicht lesen, „Das würde ihre Chancen nur noch verschlechtern", erwiderte ich. „Was sollen sie denn ohne Gleiter und ihre letzten Habseligkeiten tun?"
    „Vielleicht ist ihnen das egal?" Er zeigte auf das Land hinaus. Von allen Seiten rückte das Grau heran. Die Flüchtenden waren eingeschlossen, und wir waren die einzigen, die mit der Gondel entkommen konnten.
    „Also gut", stimmte ich zu. „Sagen wir es den anderen."
    „Wir verlieren Zeit", protestierte Fordergrin Calt, nachdem er gehört hatte, was wir vorhatten. „Selbst mit eurer beschränkten Speicherfähigkeit solltet ihr derartige Zusammenhänge erfassen können."
    Eine erregte Diskussion begann.
    Die beiden Jaschemen und die Exterminatoren waren entschieden dagegen, daß wir jemanden in die Gondel aufnahmen, die anderen waren dafür.
    „Und was machen wir mit diesem Ding?" fragte Lethos schließlich. Er zeigte auf das Gebilde, das sich über die Gondel geschoben hatte. „Vielleicht sollten wir das erst klaren, bevor wir uns weitere Probleme aufhalsen."
    „Wir paralysieren es", schlug Jen Salik vor. „Es könnte doch sein, daß es dann von selbst abrutscht."
    Er zog seinen Kombistrahler, und niemand erhob Einspruch, als er es auf das geheimnisvolle Gebilde richtete. Er löste die Waffe aus, und unsichtbare Energiestrahlen durchdrangen es. Plötzlich richtete es sich auf. Erde und Steine polterten auf die Gondel herab. Einige Büsche platzten explosionsartig aus dem Boden und flogen in hohem Bogen davon, und dann rutschte das riesige Gebilde langsam an der Flanke der Gondel herab. Es stürzte krachend in die Tiefe und brach weit unter uns zu einer Geröllhalde zusammen, in der Bäume und Büsche, Gras und Flechten und alles, was auf dem Gebilde gewachsen hatte, unter Erde und Steinen verschwanden.
    „Es denkt nicht mehr", sagte Twirl leise, „aber es ist nicht tot."
    „Und was ist es?" fragte ich, „Ich weiß nicht", antwortete er und hob hilflos die vier Arme.
    „Vielleicht irgendein Ding, das unter der Grasnarbe war, ein Baum, ein Busch, die Flechten - ich weiß es nicht."
    Plötzlich schossen von allen Seiten Gleiter heran. Sie landeten in unserer Nähe bei der Gondel. Aus einer der Maschinen sprang ein insektoides Wesen. Es näherte sich uns auf langen, dünnen Beinen. Es streckte beide Arme in die Höhe, um uns anzuzeigen, daß es in friedlicher Mission kam.
    „Hört zu", rief es uns mit schriller Stimme zu. „Wir müssen mit euch reden."
    Ich blickte zu den anderen Gleitern hinüber. Mittlerweile hatten sich wenigstens dreihundert Maschinen angesammelt. Die Wesen darin sahen deprimiert aus. Sie schienen allen Mut verloren zu haben. Ich konnte sie verstehen, denn über den Hügeln am Rand des Tales schwebten graue Nebel. Sie rückten immer näher.
    „Was willst du?" fragte Jen.
    „Wir wollen, daß ihr uns mitnehmt", erwiderte das insektoide Wesen. Es hatte riesige Facettenaugen, die jedoch eigenartig glanzlos waren, als wären sie von der Grauwerdung

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