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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Damals
    Die drei jungen Männer glaubten nicht an Vampire, aber sie wußten, daß sie einen töten mußten.
    Sie glaubten nicht daran, doch es gab ihn!
    Sie hatten Spuren gesehen, sie hatten Schreie gehört, Schatten bei den alten Gräbern, und es waren zwei Mädchen aus dem Dorf verschwunden. Als man ihre Körper schließlich fand, waren sie blutleer gewesen, und sie hatten trotzdem noch gelebt.
    Die beiden Polizisten hatten sie dann genommen und in die Schlucht geworfen, durch die der Wildbach schäumte, und er hatte ihre zerschmetterten Körper mitgerissen, irgendwohin gespült, aber so zerstört durch scharfe Felsen und Kanten, daß von ihnen nur mehr klumpige Reste zurückgeblieben waren.
    Die Polizisten hatte man versetzt. Es ging auch die Legende um, daß sie in einer Heilanstalt in der Nähe von Genf dahinvegetierten, aber wer etwas Genaues wußte, der behielt dieses Wissen für sich, und andere wagten nicht, entsprechende Fragen zu stellen.
    So war es eben gewesen.
    Aber IHN gab es noch immer.
    Und die drei wußten es.
    Paul Carrigan war der Anführer. Mit seinen neunzehn Jahren gehörte er zu den besten Sportlern im Internat. Er war blond, er war voll da und gehörte zu denen, die ihre Ellenbogen einsetzten, denn auf diese Art und Weise kam er immer durch.
    Zur Gruppe zählte auch Claudio Melli, der Nudelprinz. Er wurde so genannt, weil sein Vater in Italien und auch in der italienischen Schweiz einige Pasta-Fabriken besaß. Melli war der große Weiberheld und brüstete sich damit, schon einige Mitschülerinnen vernascht zu haben.
    Nur die wenigsten nahmen es dem schwarzgelockten Bilderbuch-Italiener ab. Claudio kannte sich am besten aus. Er wußte, wie man an gewisse Dinge und Werkzeuge herankam, ohne großes Aufsehen zu erregen, und das wiederum hatte ihn unentbehrlich gemacht.
    Blieb der dritte, der Deutsche, der Fußballer, der auf den Namen Herbert Lagemann hörte. Ein knochentrockener Typ, kein Sprücheklopfer, sondern jemand, auf den man sich verlassen konnte, der immer genau abwog, was er tat. Wenn er schon zugestimmt hatte, mußte etwas dran sein.
    Sie trafen sich in einer dunklen Nacht.
    Die langen Sommerferien waren vorbei, das letzte Jahr für sie hatte längst begonnen, aber noch immer waren die Tage warm, und auch in den Nächten kühlte es sich nicht stark ab, obwohl das Internat auf einer Höhe von mehr als tausend Metern lag.
    Ihr Treffpunkt war der alte Bauernhof. Ein Haus aus Steinen und Holz, das an einen Hang gebaut worden war.
    Herbert Lagemann, der Deutsche, machte seiner Pünktlichkeit wieder alle Ehre und traf als erster am Treffpunkt ein. Sie hatten ausgemacht, das Internat nicht zu dritt zu verlassen, denn das wäre unter Umständen aufgefallen. Sie wollten sich nach und nach versammeln und die Sache ganz locker angehen.
    Zum Haus gehörte ein Wasserspender. Frisches Wasser sprudelte in den Bottich, Tag und Nacht.
    Herbert setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen den Bottich.
    Dann streckte er die Beine aus. Das Zifferblatt seiner Uhr leuchtete grünlich. Er warf einen Blick darauf und dachte daran, daß Paul Carrigan als zweiter bei ihm auftauchen würde. Claudio Melli war sicherlich der letzte, das kannte man ja.
    Der Blick von diesem Flecken aus war herrlich. Zumindest am Tage. In der Dunkelheit aber konnte er nicht viel erkennen. Er sah die Berge als Schatten und die Einschnitte dazwischen.
    Jenseits der Berge ging es nur noch bergab. Da fiel die Welt einfach hinunter, als sollte die gesamte Natur in den Genfer See, den Lac Léman, hineinrutschen.
    Ein leises Lachen riß ihn aus seinen Gedanken. Wie er es sich schon ausgerechnet hatte, es war Paul Carrigan, der sich ihm fast lautlos näherte.
    »Setz dich!«
    »Keine Kuhscheiße?«
    »Nein. Oder siehst du welche?«
    »Nein.« Carrigan ließ sich nieder. Er zog die Beine an und spannte seine Hände über die Knie. Auf seinen Lippen lag ein hartes Lächeln. Der Blick seiner Augen war prüfend in die Ferne gerichtet, und er hatte auch seine Stirn in Falten gelegt.
    »Du wolltest sicherlich etwas sagen«, bemerkte der Deutsche.
    »Stimmt.«
    »Dann spuck es aus.«
    »Ich… ich…«, er schüttelte den Kopf. »Ich habe noch immer nicht begriffen, weshalb wir uns heute nacht hier an dieser einsamen Stelle treffen.«
    Lagemann deutete zum Himmel. »Schau da hin.«
    Paul tat es. »Na und?«
    »Siehst du den Mond?«
    »Klar.«
    »Er ist voll, mein Lieber. Und so etwas nennt man klassisches Vampirwetter.«
    »Mann, bist du

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