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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hilda unter „Festbeleuchtung" alle optischen Beobachtungshilfen verstanden, aktivierte die Positronik nicht nur die Heimund Brustscheinwerfer sowie die Punktstrahler an seinen Ärmelpassen, sondern auch die Filter- und Sonderschaltungen der Außenkamera, die auch in Spektralbereichen außerhalb des sichtbaren Lichts sowie als Restlichtaufheller arbeiteten und die für den SERUN-Träger aufbereiteten elektronischen Wahrnehmungen auf die Innenseite der Helmscheibe prqjizierten.
    Auf diese Weise konnte der ehemalige Astralfischer seine Umgebung sowohl direkt mit den Augen als auch indirekt über die „Augen" des SERUNS beobachten - wobei Hilda die Helmprojektionen je nach seinen Befehlen dreidimensional und farbig oder zweidimensional und zu 90 Prozent transparent gestaltete, damit er hindurchsehen konnte.
    Giffi schnaufte zufrieden, als er den Spalt überwunden hatte und eine Wendeltreppe bestieg, die in einem zylindrischen Schacht schätzungsweise fünfzig Meter nach unten führte. Es hätte ohne weiteres eine Nottreppe im Fischerei-Mutterschiff Perwela Grove Gobrs oder in Hochhäusern hominider oder form- und gangverwandter Intelligenzen sein können - bis auf das Material der Schachtwand, das ganz aus plangeschliffenem Kristall bestand, aus derem Innern gleißende und funkelnde Lichteruptionen brachen. „Regenbogenblumen!" stieß Giffi hervor, als er den Grund des Schachtes erreicht hatte. „Es läßt mir einfach keine Ruhe! Wie bin ich nur auf den Namen gekommen?"
    „Du hast eben eine blühende Phantasie", behauptete Hilda. „Das hat auch Perwela immer gesagt, wenn du mal wieder Scheiß gemacht hattest."
    Giffis Gesicht lief dunkel an. „Ich erteile dir hiermit einen Verweis, Positronik", erklärte er angewidert. „Du weißt genau, daß ich großen Wert auf eine saubere Ausdrucksweise lege. Ich will, daß du künftig kein Wort mehr verwendest, das nicht auch jederzeit in jedem seriösen Werk gedruckt stehen könnte!"
    „Aber das habe ich nie getan, Shaggy", beteuerte Hilda. „Auch eben nicht. Das Wort..."
    „Aus!" rief Giffi streng. „Ausreden sollst du mich lassen", sprudelte die Positronik so schnell hervor, daß Giffi den Redefluß diesmal nicht zu stoppen vermochte. „Das Wort, das du beanstandet hast, steht im Dreisprachigen Galaktischen Duden, 1249., neu bearbeitete und erweiterte Auflage von 419 NGZ, Raubdruck der Firma Arzachena Nachfolger und Co. KG. Ich habe ihn von „Auswärtiges Amt" bis „Zytostoma" gelesen und gespeichert - und er ist verbindlich für die drei galaktischen Hauptsprachen."
    „Ich kenne die Ausgabe nicht", beschied Giffi. „Für mich ist der Moderne Sprachkodex verbindlich - und der besagt ganz klar, daß solche Wörter für gehobene Kommunikation ungenügend sind. Das ist auch Perwelas Meinung."
    „Oh!" zwitscherte Hilda. „Dann richte ich mich selbstverständlich ab sofort auch danach, Shaggy."
    Giffi lachte sarkastisch.
    „Das wußte ich doch! Du brauchst nur zu hören, Perwela denkt darüber so, dann biegst du deine Gehirnwindungen in die Form, die dazu paßt."
    „Ich habe keine Gehirnwindungen", entrüstete sich Hilda. „Oder zählst du mich etwa zu den leistungsschwachen Biocomputern, deren Prototypen sich im Urmeer eines Planeten aus Dreck bildeten?"
    „Das wäre zuviel der Ehre für dich", spottete Giffi. „Dein Prototyp bildete sich nicht von selbst, sondern wurde von Vertretern jener Spezies erdacht und zusammengelötet, die der Nachfahre jenes ersten Dreckklümpchens ist."
    Interessant! bemerkte Shiva. Es gibt allerdings Legenden, die besagen, daß die ersten organischen Urzellen sich nicht unter rein natürlichen Bedingungen bildeten, sondern unter Mithilf eeiner geheimnisvollen Rasse von kybernetischen Konstruktionen, deren Herkunft und Verbleib wohl für immer im Dunkeln liegen werden.
    Bei allen psionischen Strukturen! dachte Giffi erschrocken. Verrate bloß Hilda nie etwas davon!
    Keine Sorge! gab Shiva zurück. Aber warum eigentlich nicht?
    Wegen des Ei- oder Henne-Syndroms! erwiderte Giffi. Und damit Schluß! Ich spüre, daß irgendwo vor uns psionische Eruptionen stattfinden. Kannst du etwas Genaueres feststellen?
    Er ging weiter und lauschte dabei in sich hinein.
    Dos Opfer zappelt im Netz der Spinne! flüsterte es in seinem Bewußtsein.
    Was redest du da? dachte Giffi.
    Er bekam keine Antwort.
    Unwillkürlich schlenkerte er den an einem Karabinerhaken seines SERUNS und einer Schnur auf seinem Rücken hängenden Ausrüstungsbeutel nach vorn

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