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1250 - Die Raum-Zeit-Ingenieure

Titel: 1250 - Die Raum-Zeit-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unendlich viele Möglichkeiten, die einzelnen Teile eines Informationsmusters dieser Größe anzuordnen. Zu viele für ein planmäßiges Vorgehen - zu viele, um in einer akzeptablen Zeitspanne durch systematische Versuche Erfolg zu haben.
    Die RZI beschließen, ihren Plan zu modifizieren. Der Beschluß entsteht unter Zeitdruck - je mehr Jahre vergehen, desto wahrscheinlicher wird es, daß Ordobans Suche nach dem verschwundenen alten Feld Erfolg hat. Findet Ordoban TRIICLE-9, dann sind alle Mühen der RZI umsonst gewesen.
    Dann haben sie das Vertrauen, das die Kosmokraten in sie gesetzt haben, verspielt.
    Dann haben sie die einmalige Chance, sich durch die Reparatur des Moralischen Kodes als Superintelligenz zu qualifizieren, vertan. Ihre Sehnsucht, über die Entwicklung zur Materiequelle in die Region der Kosmokraten zu gelangen, selbst die höchste Entwicklungsstufe intelligenten Lebens zu erreichen, wird unerfüllt bleiben.
    Die Furcht vor der Stagnation und der Schmach des Versagens verleitet die RZI zu einem riskanten Experiment, dessen langfristige Folgen nicht einmal die syntronischen Computer der Jaschemen berechnen können.
    Statt durch zeitaufwendige empirische Versuche das Informationsmuster von TRIICLE-9 zu rekonstruieren, nehmen sie nun das Muster anderer psionischer Felder des Moralischen Kodes als Vorlage. Auf den ersten Blick scheint dieser Plan genial: Die zeitraubenden Vorarbeiten entfallen, und alle Kräfte können auf die diffizile Feinabstimmung des Musters konzentriert werden. Andere psionische Felder zu kopieren und anschließend zu variieren, bis sich das Muster von TRIICLE-9 herauskristallisiert - das ist der Weg, der in einem überschaubaren Zeitrahmen zum Erfolg führen wird.
    Aber es gibt nur ein Mittel, die Informationsstruktur anderer Felder der universellen Doppelhelix zu übertragen: Ihr psionisches Reservoir muß angezapft, ihr charakteristisches Muster auf das genetische Koordinatensystem der Tiefenvölker umgerechnet und in Form weiträumiger Völkerwanderungen kopiert werden.
    Die technischen Mittel dafür sind vorhanden.
    Sie sind bereits bei der Erzeugung des Vagendas eingesetzt worden, jener Quelle der Kraft im Herzen des Tiefenlands, die die Energien des universellen psionischen Netzes anzapft.
    Allerdings unterscheiden sie die Energien des Psi-Netzes in Stärke und Struktur von denen der psionischen Informationsspeicherfelder.
    Das Vagenda ist eine gesteuerte, eine gezähmte Quelle der Kraft; die Quellen, die das Potential einzelner Felder der Doppelhelix anzapfen, sind wild, unkontrollierbar, vergänglich. Ort und Zeit ihrer Entstehung lassen sich nicht vorhersagen. Und eben diese Eigenschaft macht sie zu einem idealen Werkzeug der Großen Rekonstruktion: Die wilden Quellen dienen den RZI zum Randomisieren, das heißt, sie tiberlassen es den Quellen, aus einer gegebenen Gesamtheit von Elementen eine vom Zufall bestimmte Auswahl zu treffen. Die wilden Quellen besitzen einen Algorithmus, der sich als eine Art natürlicher Zufallsgenerator nutzen läßt.
    Das Zufallsprinzip bestimmt die jeweilige Struktur des kopierten Informationsmusters.
    Das Zufallsprinzip bestimmt die Verteilung der Völker über das Tiefenland.
    In den folgenden Generationen nehmen Zahl und Umfang der Völkerwanderungen in einem noch nie dagewesenen Maße zu.
    Nach jeder Völkerwanderung überprüfen die RZI und ihre engsten Mitarbeiter, ob das randomisierte Muster dem gesuchten entspricht Mit zunehmender Erfahrung beschleunigt sich der Rhythmus der Völkerwanderungen. In immer schnellerer Folge bilden sich wilde Quellen der Kraft und lösen die Fiktiveinrichtungen der Transmitterdome aus.
    Die RZI spielen psionisches Roulette. Irgendwann wird die Kugel in das richtige Feld fallen, wird das gesuchte Informationsmuster vom psionischen Zufallsgenerator der wilden Quellen der Kraft ausgeworfen werden.
    In ihrer Euphorie übersehen die Raum-Zeit-Ingenieure zwei Dinge.
    Die Forcierung der Völkerwanderungen führt zu einer unerträglichen Belastung der Tiefenvölker.
    Unermüdlich sind die Chylinen im Einsatz, das Los der Entwurzelten zu erleichtern, doch die unkontrollierten Wanderungen beschwören Probleme herauf, die sich als unlösbar erweisen. Immer öfter werden Einzelwesen oder kleinere Gruppen völlig unmotiviert an irgendeinen willkürlich gewählten Ort abgestrahlt. Ganze Völker werden auseinandergerissen und über das Tiefenland verteilt. Gegensätzliche Kulturen prallen unvorbereitet aufeinander. Es

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