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1252 - Start der Vironauten

Titel: 1252 - Start der Vironauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kreuzten in der Peripherie des Solsystems, jenseits der Plutotrümmer. Die Ortung hatte ein unbekanntes Objekt erfaßt, aber bevor noch eine Auswertung vorgenommen werden konnte, war es schon wieder verschwunden. Tekener ließ alle verfügbaren TSUNAMIS Jagd auf dieses Objekt machen, aber bisher ohne Erfolg. „Wir kehren um", beschloß Tekener. „Es hat keinen Sinn, einem Phantom nachzujagen."
    „Es wäre vielleicht gar nicht schlecht, noch ein wenig in der Zukunft zu fischen", warf Kinon Kirgis ein. Der Marsgeborene war der Koko-Interpret und wurde von allen nur Kikivon-Koko genannt. „Der Koko hat klar ausgesagt, daß es sich bei dem Objekt um keine Fehlortung handelt. Es ist kein Phantom, es ist real. Und weißt du, was, gegen alle Unwahrscheinlichkeiten, noch feststehen dürfte?"
    „Was denn, Lügendoktor?" fragte Tekener ohne Interesse. „Daß dieses Objekt nichts mit dem Dekalog der Elemente zu tun hat", erklärte Kirgis. „Klar, es wird sich um einen verirrten Vironauten handeln", sagte Tekener, und damit war das Thema für ihn beendet. „Wir kehren in den Raum von Terra zurück."
    Jennifer Thyron sah ihren Mann prüfend an. Sie wußte, was ihn beschäftigte.
    Es war nicht nur Stalker allein. Es gab noch einen anderen Grund, warum es ihn nach Terra zog. Der Grund hatte noch keine beständige Form, er war eine Wolke, eine Virenwolke, die sich zu stabilisieren begann. Und dieses im Werden begriffene Virenschiff zog Tek magisch an. „Was hat er denn?" erkundigte sich Pathytia Baal, das Anti-Mädchen, das Rhodan aus dem Aptut-System mitgebracht und ihrer Obhut anvertraut hatte. Path hatte ungewöhnliche Fähigkeiten entwickelt, die sie jedoch wegen der strengen Anti-Psi-Gesetze ihrer Heimat nur im verborgenen anwenden konnte. Als eine Abordnung der Endlosen Armada das Aptut-System erreichte, hatte sie durch spektakuläre und lebensechte Holographien für einige Verwirrung gesorgt, und Perry Rhodan, hatte keine andere Wahl gehabt, als sie mitzunehmen. Hätten die Antis sie zur Verantwortung gezogen, wäre ihr eine Demolition nicht erspart geblieben, was die Löschung ihrer Para-Fähigkeiten zur Folge gehabt hätte. „Das warst doch nicht du, Path?" fragte Jennifer in plötzlicher Eingebung. „Hast du das Flugobjekt projiziert?"
    „Muß ich schwören, daß ich es nicht war?" sagte Path eingeschnappt. „Oder fragst du das nur, um nicht über Tek reden zu müssen? Hattet ihr einen Ehekrach?"
    Jennifer lachte, und Tek warf ihr einen bohrenden Blick zu. „Ich glaube", sagte sie so laut, daß es ihr Mann hören konnte, „Tek ist von einem Virus befallen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Ihn plagt gewissermaßen das Sternweh. Und wenn der Herr der Elemente selbst aufgetaucht wäre, er hätte sich nicht um ihn geschert. Tek will das Virenschiff haben, das ihm vor der Nase herumgetanzt ist ... Ich übrigens auch."
    „Dann holen wir es uns", sagte Path schlicht. „Das tun wir auch", sagte Tekener und schenkte den beiden sein bekanntes Lächeln. Es war Ausdruck seiner Entschlossenheit. Er öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, aber der Funker kam ihm zuvor. „Fremdes Objekt in Quasi-Konjunktion von Pluto geortet", meldete er. „TSUNAMI-12 hat ein Hyperbild gemacht. Kommandant Einer Halle fragt, ob wir es zur Auswertung haben wollen."
    „Her damit", verlangte Tekener. Um der zu erwartenden Frage zuvorzukommen, befahl er gleichzeitig: „Wir kehren nicht um! Kurs Terra beibehalten," Auf dem Bildschirm erschien eine Computergrafik. Sie zeigte ein sternenförmiges Gebilde mit zwölf kurzen Zacken in der Aufsicht. In der Seitenansicht wirkte das Objekt flach, geradezu fladenförmig.
    Der Körper des Objekts besaß einen Durchmesser von 250 Metern, die Sternarme ragten 75 Meter aus dem Rumpf heraus, so daß der Gesamtdurchmesser 400 Meter betrug. Die Dicke des Objekts wurde mit 100 Metern angegeben, der Turmaufbau im Zentrum betrug noch einmal 100 Meter.
    Genauere Daten über die Beschaffenheit dieses Flugobjekts wurden nicht geliefert. „Das ist doch bloß ein Spielzeug", sagte Tekener leichthin. „Es lohnt nicht, sich darum zu kümmern."
    „Das sagt er bloß, um sein Desinteresse zu rechtfertigen", flüsterte Jennifer dem Anti-Mädchen zu.
     
    *
     
    „Sind das wirklich die Koordinaten?" fragte Tekener wiederholt. „Aber ja", antwortete der Orter geduldig. Er hatte den ehemaligen Hanse-Sprecher noch nie in solcher Erregung gesehen; sonst verstand es Tekener meisterhaft, seine Gefühle zu verbergen.

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