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1252 - Start der Vironauten

Titel: 1252 - Start der Vironauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wir sind an genau den Koordinaten, an denen wir die Virenwolke entdeckt haben."
    Vor ihnen schwebte ein ungewöhnlich anmutendes Objekt im Raum. Wie die Ortung ergab, war es 194 Meter lang, 150 Meter breit und 43 Meter hoch - dies stets von den am weitesten voneinander entfernten Punkten gemessen. Das Raumschiff, denn nur um ein solches konnte es sich handeln, war nicht überall gleich breit oder hoch. Es gab Aufbauten, die wie Bausteine aufgesetzt wirkten und seitliche Anbauten, die ebenfalls wie angeflanscht aussahen.
    Der Bug, ebenfalls wie aufgepfropft, erinnerte entfernt an eine überdimensionale Schalteinheit mit einem Monitor in Schräglage. Auf der rechten Flanke erstreckte sich ein Anbau, der auf einem Drittel der Länge schräg hinauf führte und dann waagrecht bis zum Heck reichte. Darunter gab es einen trapezförmigen Vorsprung, der den Anschein erweckte, als sei er ausklinkbar.
    Das Schiff wies rundum keine Kanten auf, alle Ecken waren abgerundet, was ihm, trotz der ungewöhnlichen Form, eine gewisse Ästhetik verlieh.
    TSUNAMI-2 umrundete das Objekt in weitem Bogen und glitt nun am Heck vorbei.
    Dort befanden sich ebenfalls abgerundete Vertiefungen und Vorsprünge, aber keiner der Flansche erinnerte auch nur entfernt an ein Antriebssystem. Als der TSUNAMI auf die Backbordseite glitt, bot sich ein ähnlicher Anblick wie bei Steuerbord. Doch nun sah Tekener den Schriftzug. Dort stand klar und in deutlichen großen Lettern LASHAT zu lesen.
    Tekener kommentierte diese Tatsache nicht, obwohl alles für ihn ein großes Fragezeichen war. „Ich gehe an Bord", sagte er und verließ die Kommandozentrale. Jennifer Thyron und Pathytia Baal folgten ihm. „He, Tek, willst du uns nicht mitnehmen?" rief Jennifer ihm nach. Er gab keine Antwort. Sie erreichten eine Mannschleuse, und Jennifer und Path taten es ihm gleich, und dann stiegen sie zu dritt aus und flogen zur LASHAT hinüber: In der Nähe waren noch andere Raumschiffe. Beiboote waren ausgeschickt worden, und ihnen entstiegen ebenfalls Gestalten in Raumanzügen. Die klobigen Gestalten hielten alle auf eine Schleuse links vom vorspringenden Bug zu. Es kamen auch welche aus Richtung der Schiffsschleuse, aber weit weniger, als es in die andere Richtung zog.
    Tekener wartete, bis die Schleuse frei war, dann betrat er sie zusammen mit seinen weiblichen Begleitern. Zwischen ihnen herrschte immer noch Schweigen; jeder von ihnen ging seinen eigenen Gedanken nach.
    Nachdem sie durch die Schleuse getreten waren, kamen sie in einen Korridor, in dem die Raumanzüge der Besucher unordentlich auf einem Haufen lagen. Tek hatte sich kaum seines Helms entledigt, als ihn eine bekannte Stimme begrüßte. „Willkommen an Bord deiner LASHAT, Kommandant."
    Es war Srimavo in einer schlichten, körperengen Kombination, die nicht verbergen konnte, daß sie körperlich längst zur Frau gereift war. „Willkommen an Bord, Kapitän", sagte die Stimme von Vishna, die von irgendwo aus dem Korridor kam. „Willkommen, Jennifer. Willkommen, Path."
    „Ich bin überrascht", sagte Tekener mit ausdruckslosem Gesicht. „Ich kann mich nicht erinnern, die Virenwolke mit Beschlag belegt und ein solches Schiff daraus geformt zu haben."
    Srimavo hakte sich lachend bei ihm unter und zog ihn mit sich durch den Korridor. Im Gehen erklärte sie: „Du warst schon einmal hier und hast deine Vorstellungen deponiert. Die Virenwolke hat sich an deinen Gedanken, an deinen unbewußten Wünschen orientiert. Sie wußte, daß du wiederkommen würdest, und hat aus sich ein Schiff gebildet, wie es deinen Bedürfnissen entspricht. Es ist ein Prospektorenschiff, wie geschaffen für einen Abenteurer deines Kalibers."
    „Kann ich wirklich darüber verfügen?" sagte Tekener ungläubig. „Was haben all die vielen Leute hier zu suchen?"
    „Aus ihnen rekrutiert sich deine zukünftige Mannschaft", erklärte Srimavo. „Wem es hier gefällt, der bleibt und wird Vironaut. Die LASHAT - der Name ist dir doch recht? - faßt tausend Personen. Es gibt zwei Zubringerboote. Eines für die Rohstoffbeschaffung, das andere für die Nahrungsbeschaffung. Beide Prospektorenboote sind gleichzeitig hochwertige Verwertungsanlagen. Zehn Zwei-Mann und fünf Vier-Mann-Beiboote, allerdings ohne Enerpsi-Antrieb, komplettieren die Tenderbestückung."
    Sie hatten die Kommandozentrale erreicht, deren eine Seite transparent war und einen Ausblick ins All gewährte. Es gab auch ein halbes Dutzend Kontursessel, aber sonst war kein technisches

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