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1257 - Die Letzte Schlacht

Titel: 1257 - Die Letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachrichten um acht. Regelmäßig irgendwelche Kerle, die einem ein anderes Leben bieten wollen, und doch nicht mehr als Einerlei und Langeweile drauf haben. Und jetzt machen wir hier ein harmloses Spielchen, und du Gernegroß mußt dich aufblasen."
    „Wenn ihr unbedingt saufen müßt, dann holt euch doch was aus dem Automaten", keuchte Meinster. Er wehrte sich mit Händen und Füßen, ohne allzuviel dabei zu erreichen.
    „Wer will denn dieses sterile Zeug trinken?" fauchte die rothaarige Chris Wayman ihn an. Sie hatte sich die Lippen geschminkt - die Unterlippe rot, die Oberlippe violett, wodurch sie aussah,- als leide sie unter Atemnot.
    „Wir brennen dreifach, du Heini", rief Henriett Jimdrix. „Du hast ja keine Ahnung, wie das Zeug schmeckt. Weißt du überhaupt, was du da angerichtet hast?"
    „Schluß jetzt", brüllte Meinster. Er drängte die Frauen zurück und mußte dabei noch einige Hiebe einstecken. Er war nahe daran, hart zurückzuschlagen. Doch er beherrschte sich.
    Jenny ließ sich erschöpft auf den Boden sinken.
    „Was willst du?" fragte sie.
    „Aufräumen", erwiderte er. „Es ist Schluß mit diesem Saustall. Was glaubt ihr denn eigentlich, was ihr euch alles herausnehmen könnt?"
    „Wir sind freie Vironauten", erklärte Jenny Groma stolz. „Niemand hat uns Vorschriften zu machen. Das wäre ja noch schöner, wenn wir hier im Weltall und weit weg von der Erde bei jedem... na du weißt schon.
    um Erlaubnis fragen müßten."
    „Raumfahrt ohne Ordnung und Disziplin ist nun mal nicht möglich", erwiderte Doran Meinster dozierend.
    „Wir können jederzeit in eine Situation geraten, die schnelles und rationelles Handeln erfordert"
    „Hier sitz' ich nun in aller Ruhe und höre einem Rindvieh zu", stöhnte Henriett Jimdrix. Sie streckte die Hand nach dem Tier aus, das einem Warzenschwein ähnlich war. Es fuhr ihr mit seiner schwarzen Zunge schmatzend und schlürfend über die Hand.
    „Das Tier verschwindet von Bord", sagte der Ökologe. „Es wird entweder irgendwo abgesetzt, oder wir schlachten es."
    „Kann ich ein Bild von dir haben?"
    fragte Chris Wayman.
    „Ein Bild?" Meinster blickte sie verblüfft an. „Von mir? Wieso? Was willst du damit?"
    „Ich sammle Naturkatastrophen", antwortete sie.
    Die anderen Frauen prusteten los, und Doran Meinster lief erneut rot an.
    „Ich komme wieder", drohte er. „In einer halben Stunde will ich Ordnung sehen. Wenn ihr hier nicht aufräumt fliegt ihr raus,"
    „Herr, vergib ihm nicht", murmelte Henriett Jimdrix, „denn er weiß genau, was er tut."
    Doran Meinster drehte sich um und wollte hinausgehen, doch Jenny Groma streckte rasch ihr Bein aus.
    Der Ökologe stolperte und wäre gefallen, wenn er sich nicht an einem Schrank festgehalten hätte. Die Schranktür öffnete sich, und einige Gläser fielen heraus. Sie zerbarsten auf dem Boden.
    „Na hör mal", rief Jenny. „Das sind ja Methoden wie beim Militär. Nun sag bloß noch, daß wir deinen Mist aufräumen sollen."
    Er eilte fluchend hinaus. Lautlos schloß sich die Tür hinter ihm.
    „Hier klappt aber auch gar nichts", sagte Chris Wayman. „Noch nicht einmal die Türen."
    Die anderen Frauen lachten erneut. Keine von ihnen dachte daran, Ordnung zu schaffen.
    Doran Meinster kehrte wutentbrannt in die Zentrale des EXPLO-RER-Segments 1257 zurück, das den Eigennamen ARMAGEDDON trug.
    Erstaunt blickten ihn Agid Vendor, seine Lebensgefährtin, Colophon Bytargeau und Mirandola Cainz an.
    „Was ist denn los?" fragte Agid Vendor. Sie war völlig anders als Doran Meinster. Während er klein und korpulent war, hatte sie eine schlanke, fast graziöse Figur. Er hatte ein rundliches, pausbäckiges Gesicht, das meist ein wenig gerötet war und ihn freundlicher aussehen ließ, als er war. Sie dagegen hatte ein knochiges Gesicht mit blassem Teint, großen Augen und einem kleinen Mund. Gemeinsam war ihnen lediglich die überheblich wirkende Art, in der sie sprachen, und die ihnen keine Sympathien eintrug.
    Die vier Hanse-Spezialisten waren jedoch alle vom gleichen Schlag. Sie hatten sich unter die Vironauten geschmuggelt und vorgegeben, sich erst auf den Virenschiffen kennengelernt zu haben. Tatsächlich arbeiteten sie bereits seit zwei Jahren zusammen. Sie waren der Kosmischen Hanse und Homer G. Adams treu ergeben. Ihre Aufgabe war es, die Interessen der Handelsorganisation zu wahren, und sie waren entschlossen, sogar die Führung über die Vironauten zu übernehmen, falls sich dies ermöglichen

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