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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefühl, kleine Spinnenbeine auf meinem Rücken zu spüren.
    »Dann hat er beim Rücktransport nicht Acht gegeben. Ich habe bisher noch nie gehört, dass Spinnen sich von dem ernähren, was sich in einem Menschen befindet.«
    »Normale Spinnen nicht. Aber mit denen haben wir es leider nicht zu tun.«
    »Richtig. Wobei ich mich frage, warum hat die andere Seite so reagiert? Was ist ihr Motiv? Sollte wirklich der Teufel dahinter stecken, dann könnte ich mir vorstellen, dass aller Anfang in der Vergangenheit verborgen liegt, an die wir herankommen müssen. Nur nicht hier in London, sondern in Wales, wo dieser Irrsinn begonnen hat.«
    »Richtig.«
    Ich drehte mich weg, und in diesem Moment meldete sich mein Handy. Ich hatte es nicht auf Vibration gestellt. Das Klingeln kam uns in der Stille überlaut vor.
    Es war Sir James, und seine Stimme klang nicht eben erfreut. »Ich habe wirklich alles eingesetzt, um die Wahrheit zu erfahren. Man hat sie mir schließlich gesagt.«
    »Und?«, fragte ich angespannt.
    »Es gibt nicht nur einen Toten, John. Auch die beiden anderen Männer, die den Transport begleitet haben, hat es erwischt. Sie sind also tot.«
    »Wie sind sie gestorben?«
    »Man hat sie verbrannt.«
    »Bitte?«
    »Ja, John. Man hat gesehen, was mit ihnen geschah. Sie wurden sofort verbrannt.«
    »Und die Spinnen gleich mit - oder?«
    »So kann man es sehen.«
    »Dann bleibt noch Roberts.«
    »Es ist gut, dass Sie sich seiner angenommen haben. Die Kollegen waren schon auf dem Weg zu ihm. Sie hätten ihn ebenfalls mitgenommen und verbrannt. Durch meinen Bericht konnten sie gestoppt werden. Wenn Sie die Wohnung freigeben, wird alles Weitere in die Wege geleitet. Dann können Sie endlich fahren.«
    »Das wäre auch gut, Sir.«
    »Haben Sie mittlerweile etwas von Bill Conolly gehört?«
    »Nein, das haben wir leider nicht. Ich möchte ihn auch nicht anrufen, denn ich weiß nicht, in welch einer Situation er sich befindet. Wir nehmen an, dass er sich meldet.«
    »Gut. Damit kann man leben.«
    »Können wir den Flieger nehmen?«
    »Ja. Er steht für Sie bereit. Müssen Sie noch in Ihre Wohnungen, um zu packen?«
    Das hätten wir zwar gern getan, aber in diesem Fall drängte die Zeit. »Nein, Sir, wir starten so schnell wie möglich. Hier in London ist die Sache vorbei, das steht fest. Den eigentlichen Fall können wir nur in Wales lösen.«
    »Viel Glück.«
    »Danke, Sir.«
    Ich berichtete Suko, was ich erfahren hatte. Er hörte zu und nickte nur. In der Wohnung hielt uns nichts mehr. Jetzt war es wichtig, den Hebel dort anzusetzen, wo alles begonnen hatte…
    ***
    Bill Conolly kam sich vor wie auf einer Bühne, auf der ein Zweipersonenstück gespielt wurde. Zugleich war er der Schauspieler, der den Text nicht verstanden hatte, deshalb fragte er noch mal nach und hatte Mühe, seiner Stimme einen normalen Klang zu geben.
    »Sie… Sie… sollen Ihr Kind opfern, Cathy?«
    »Ja«, erwiderte die Frau flüsternd. »So haben es die Menschen hier im Ort verlangt.«
    »Warum?«
    »Das sagte ich doch schon. Damit der Fluch gelöscht wird.« Sie schloss für einen langen Moment die Augen. »Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich in ein Räderwerk hineingeraten bin, das bereits mit seinem Mahlwerk begonnen hat, als ich Kevins Vater kennen gelernt habe. Es sieht mir alles nach einem großen Plan aus. Die alte Zeit ist nicht vorbei. Sie kehrt wieder zurück, und irgendjemand steht im Hintergrund, der das große Steuerrad in den Händen hält.«
    »Das kommt mir auch so vor.«
    »Der liebe Gott ist es nicht.«
    Bill sah, dass Cathy Tucker sich am Ende ihrer Kraft befand. Das Wissen um eine fürchterliche Zukunft, die ihrem kleinen Sohn gelten sollte, hatte sie schwach werden lassen, und sie schwankte leicht hin und her.
    Da spielte der Kreislauf nicht mehr mit. Bevor etwas passieren konnte, griff Bill zu und setzte sie in den Sessel, in dem er vorhin gesessen hatte.
    »Danke, Bill.«
    »Einen Schluck Wasser?«
    »Ja, gern.«
    Der Reporter ging zur Spüle. Er schaute aus dem kleinen Fenster, sah seinen Leihwagen, der vor dem Haus stand, aber er entdeckte auch noch etwas anderes. Weiter hinten, wo es direkt zum Ort ging, sah er eine Bewegung. Zumindest zwei Männer huschten mit schnellen Schritten weg, als hätten sie gesehen, dass sie vom Fenster her beobachtet worden waren.
    Bill wartete, aber sie kehrten nicht mehr zurück. Auch an den Rückfronten der anderen Häuser blieb es ruhig, und in den Gärten arbeitete auch

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