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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewusst.«
    »Wurde er deshalb an einer entfernten Stelle des Friedhofs begraben und ohne Kreuz auf dem Grab?«
    »Das kann ich mir denken.«
    Bill runzelte die Stirn. »Wenn das stimmt, muss Alec Potter mit der anderen Seite paktiert haben.«
    Er hatte eine harte Anschuldigung ausgesprochen, auf die er zunächst keine Antwort erhielt.
    Schließlich sagte Cathy: »Ich weiß es nicht. Ich möchte es auch nicht hoffen, verstehen Sie? Das passt nicht zum Bild eines Pfarrers.«
    »Auch das sind Menschen. Und wir wissen beide nicht, was damals wirklich abgelaufen ist.«
    »Es gibt nur Gerüchte. Geschichten. Legenden, aber der Druck ist noch zu spüren.«
    Mit einem Ruck erhob sich Bill und wurde von den Blicken der Frau verfolgt. Bevor sie eine Frage stellen konnte, sagte er: »Ich werde mal nach draußen gehen.«
    »Fahren Sie doch?«
    »Nein. Ich habe etwas anderes vor, denn Sie haben mich auf einen bestimmten Gedanken gebracht.«
    Mehr sagte Bill nicht. Er ging zur Tür und verließ das Haus.
    Im Haus war es still gewesen, aber draußen auch. Es war eigentlich eine Stille, die nicht zu dieser Tageszeit passte. In der Dunkelheit wäre sie normal gewesen, im hellen Licht jedoch nicht. Wieder kam Bill in den Sinn, dass die Natur dabei war, den Atem anzuhalten und dies auch auf die Menschen übergegriffen hatte. Von den anderen Häusern her hörte er keinen Laut, und das ihnen am nächsten stehende Gebäude war eine Scheune und zugleich ein Unterstand für Schafe. Auf der Herfahrt hatte er deren Blöken vernommen. Jetzt allerdings waren auch sie verstummt, was den Reporter schon wunderte.
    Aber hier in dieser Umgebung war eben nichts normal. Hier hatte das Böse ein feines Netz gesponnen und es über den Ort ausgelegt, wobei es zudem alle Laute erstickte.
    Er ging die wenigen Meter bis zu seinem Leihwagen und blieb stehen, bevor er ihn erreicht hatte.
    Der Wagen parkte zwar an der gleichen Stelle, aber er stand nicht so da, wie Bill ihn verlassen hatte.
    Jemand hatte sich an den Reifen zu schaffen gemacht und alle vier regelrecht zerfetzt.
    Bill konnte den Fluch nicht unterdrücken. Für einen Moment stieg ihm das Blut in den Kopf. Er drehte sich um die eigene Achse, weil er sehen wollte, ob man ihn beobachtete, doch er bekam keinen Menschen zu Gesicht. Wer immer das getan hatte, war verschwunden, und Bill erinnerte sich daran, dass er die beiden Gestalten entdeckt hatte, die im Dorf abgetaucht waren.
    Die Dinge lagen jetzt klar auf dem Tisch. Die Menschen in Irfon hatten erkannt, dass sie den Fremden nicht mehr aus ihrer Umgebung lassen durften. Wahrscheinlich gingen sie davon aus, dass er schon zu viel wusste, und damit lagen sie auch richtig. Jetzt war er auf Gedeih und Verderb an die junge Frau und den Ort hier gekettet, aber das hatte er schon vorher gewusst.
    Nach einem letzten Blick, der nichts einbrachte, ging er wieder zurück ins Haus. Er fand Cathy bei ihrem Sohn. Sie hatte sich über Kevins Wiege gebeugt und sprach leise auf den Kleinen ein, der sich allerdings mit keinem Geräusch meldete.
    Sie hörte die Schritte des Reporters und schaute hoch. »Beinahe dachte ich, Sie wären doch gefahren.«
    »Nein, auf keinen Fall, Cathy. Ich bleibe, weil ich bleiben muss.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Bitte, das verstehe ich nicht.«
    »Es ist ganz einfach. Man hat das Gleiche mit meinem Wagen getan wie mit Ihrem.«
    »Die Reifen zerstört?«
    »Genau.«
    »O Gott.« Sie schlug gegen ihre Wangen. »Dann… dann sitzen wir gemeinsam in der Falle.«
    »Sieht ganz so aus.«
    Cathy konnte mit dieser Antwort nicht viel anfangen. Sie rang nach Luft und suchte dabei die richtigen Worte. »Ich… ich… begreife Sie nicht, Bill. Sie… Sie… sagen das alles so verdammt locker, als würde es Ihnen nichts ausmachen. Aber das kann ich einfach nicht glauben. Sie sind zwar ein Mann, aber ich weiß, dass auch Männer ebenso Angst haben wie wir Frauen.«
    »Ja, da widerspreche ich nicht.«
    »Und trotzdem geben Sie sich so gelassen?«
    Bill lächelte ihr zu. »Was soll ich denn machen? Soll ich losschreien und durch die Gegend laufen, um mich selbst zu bemitleiden? Nein, ich bin gekommen, um dieses Grauen hier zu stoppen. Zumindest aber, um dabei mitzuhelfen.«
    Erst jetzt ging Cathy ein Licht auf. »Moment mal«, sagte sie, »dann sind Sie gar nicht durch irgendeinen Zufall hier nach Irfon gekommen?«
    »Das ist richtig.«
    »Und was ist der wahre Grund gewesen?«
    »Die Vorgänge hier. Die Spinnenpest. Dieser verfluchte Wahnsinn,

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