1262 - Schule der Helden
nicht aus den Augen zu verlieren. Er gesellte sich zu einem Springerpatriarchen, der sich als graue Eminenz des Rusuma-Systems bezeichnete und einer vor ihm schwebenden Siganesin klarzumachen versuchte, warum ein Handelsabkommen mit den Galaktischen Händlern für Siga überlebenswichtig sei.
Llyn'Vough schaltete sich ein und lenkte das Interesse der Siganesin geschickt auf sich, indem er zu verstehen gab, daß Cptn. Hornex an der Entsendung siganesischer Wirtschaftshelfer und wissenschaftlicher Berater interessiert sei.
Dann aber beendete Llyn'Vough das Gespräch ziemlich abrupt. Rhodan hatte durch seine Augen gesehen, daß Sheela in einer Menschentraube verschwunden war. Als sich diese nun allmählich auflöste, war Sheela an Julian Tifflors Seite zu sehen. Llyn'Vough steuerte sofort auf sie zu und ließ sich Tifflor vorstellen.
„Der Erste Terraner hat mir gerade ein sehr schmeichelhaftes Kompliment gemacht", sagte Sheela etwas verlegen.
„Es ist die Wahrheit", erklärte Tifflor. „Das Bankett drohte schon zu platzen, weil Murphys Gesetz grassierte. Stell dir vor, Konsul, Hunderte von Klacktons auf einem Fleck!
Aber dann kamst du mit Sheela, und das Chaos legte sich. Ich wette, daß Sheela die Fähigkeit hat, die Rubinphänomene aufzuheben."
Sie lachten alle, und Llyn'Vough sagte, daß er eine ähnliche Entdeckung auch schon gemacht habe und daß er Sheela nicht für eine Vollmitgliedschaft von Cptn. Hornex im Galaktikum eintauschen würde.
Rhodan wußte es besser. Es lag nicht an Sheela Rogard, sondern an dem V’Aupertir, daß es in seiner Nähe zur Aufhebung der Phänomene kam. Llyn'Vough wiederum versicherte Rhodan gegenüber, daß dies sein Verdienst sei. „Du als Auslöser der Fehlaktivierung bist mein guter Geist, Perry", behauptete er. Vielleicht war es so, vielleicht lag es aber auch an der Aura der Negasphäre, die den ehemaligen Chaotarchen noch in Resten umgab. Rhodan unterließ es, sich in metaphysische Spekulationen zu versteigen.
„Den Namen kenne ich doch - Cptn. Hornex", sagte Tifflor nachdenklich.
„Gewiß, gewiß", sagte Llyn'Vough. „Sheela bombardiert die LFT unermüdlich mit Ansuchen um Wirtschaftshilfe."
„Darüber ließe sich reden", meinte Tifflor. „Terra hat gute Konditionen zu bieten."
„Ist Sotho Tal Ker schon eingetroffen?" fragte Llyn'Vough übergangslos. Rhodan empfing eine wahre Flug negativer Emotionen bei diesen Worten.
„Stalker wird nicht kommen", sagte Tifflor. „Er ließ Homer G. Adams wissen, daß er unabkömmlich sei. Er baut gerade an seiner Schule der Helden."
„Upanishad", sagte Llyn'Vough wissend. „Wird man sie in der Milchstraße offiziell anerkennen?"
Tifflor kräuselte nachdenklich die Lippen, dann lächelte er und meinte: „Warum soll ich es nicht sagen, es ist kein Geheimnis. Terra wird den Upanishad-Schulen vermutlich das Öffentlichkeitsrecht zugestehen. Aber warten wir ab. Stalker hat die Eröffnung der ersten Schule der Helden für den fünfzehnten August angekündigt. Aber jetzt entschuldigt mich, ich muß..."
Tifflor entfernte sich.
„Na, Perry", sagte Llyn'Voughs innere Stimme, „wie ist das einseitige Wiedersehen mit einem guten Freund?"
Es war Rhodan unmöglich, seine Gefühle dem V’Aupertir gegenüber zu verbergen.
Später erging es ihm Galbraith Deighton gegenüber ähnlich. Und wieder war es Sheela Rogard, die den Kontakt angebahnt hatte.
„Nimmst du als Privatmann oder als terranischer Sicherheitschef an dem Bankett teil?"
erkundigte sich Sheela scheinheilig.
„Ich würde sagen, daß ich als halboffizieller Diplomat fungiere", antwortete Deighton ahnungslos. „Der Sicherheitsapparat läuft von alleine. Ich kann mich nicht persönlich um jede Kleinigkeit kümmern."
„Da kann es schon mal vorkommen, daß sich der Sicherheitsapparat selbständig macht und den Interessenvertretern einer unbedeutenden Randwelt die Daumenschrauben angesetzt werden", sagte Sheela. Deighton lachte unsicher und zeigte sich sogar betreten, als Llyn'Vough an Sheelas Stelle über die Vorfälle im Konsulat von Cptn.
Hornex berichtete.
„Ach das...", murmelte Deighton. „Es handelte sich um ein Mißverständnis. Ich versichere, daß die ausständige offizielle Entschuldigung der terranischen Regierung..."
„Das war kein Mißverständnis", fiel ihm Sheela ins Wort, „sondern eine gezielte Aktion.
Haben die Terraner Ressentiments gegen die Hornexer, weil sie eine patriarchische Gesellschaft haben? Ich komme als Frau blendend mit
Weitere Kostenlose Bücher