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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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GAVÖK zu machen. Aber nicht nur das, ich mußte praktisch alle galaktischen Regierungen, jeden Hinterwäldler-Planeten mit Souveränität kontaktieren und das Angebot zu diplomatischen Beziehungen machen.
    Der folgende Posteingang war beachtlich, und sogar die Haluter reagierten. Besser gesagt, ein einzelner Haluter, dessen Name ich aus dem Gedächtnis verloren habe, antwortete, daß er gerne Cptn. Hornex einen Besuch abstatten wolle - zur nächsten Drangwäsche.
    Aber es kamen auch seriöse Angebote, und selbst die Kosmische Hanse war nicht abgeneigt, Handelsbeziehungen mit Cptn. Hornex aufzunehmen. Die GAVÖK wollte über eine Mitgliedschaft von Cptn. Hornex im neu zu gründenden Galaktikum verhandeln, und die LFT sandte regelmäßig Einladungen zu allen möglichen Sitzungen und Banketten.
    Ich bin sicher, daß sich kaum einer die Mühe machte, im Sternkatalog unter dem Stichwort „Cptn. Hornex" nachzuschlagen, aber ganz sicher war dieser Begriff bald in allen Diplomaten-Computern eingespeichert.
    Soweit der Überblick über meine Arbeit im Konsulat. Sie gefiel mir ganz gut, mal davon abgesehen, daß sie manchmal doch recht eintönig war, weil alle geknüpften Kontakte recht fiktiver Natur waren und ich das Gefühl nie los wurde, daß ich an Luftschlössern mitbastelte.
    Das änderte sich, als ich zum erstenmal den Besuch eines Hornexers bekam und ich etwas später auch Konsul Dr. Erasmus Espre Esperanto kennenlernte.
    Diese Begegnung war nicht zuletzt darum so markant, weil sie mit einem anderen Ereignis zusammentraf: Ich wurde zum zweitenmal von einem Zeitflecken erfaßt. Das erstemal war irgendwann im Juni, also einen Monat zuvor, als ich die 13 Uhr 11 Rohrbahn erwischen wollte, um rechtzeitig zu einem Rendezvous zu kommen. Aber ich machte einen Zeitsprung von zehn Minuten, verpaßte den Zug und wurde so vielleicht vor der Schließung eines Ehevertrags bewahrt.
    Ich kenne Leute, die wurden ein Dutzend Mal von Zeitflecken erwischt, und eine Freundin mußte aus ihrem Appartement evakuiert werden, weil Raumschimmel sie beinahe im Schlaf überrascht hätte.
    Ich wurde von den Frostrubin-Phänomenen, hervorgerufen durch Perry Rhodans Fehlaktivierung des Chronofossils EDEN II, also weitestgehend verschont, der Raumschimmel rückte nicht einmal in die Nähe unseres Konsulats. Und ich bekam auch Murphys Gesetz nur einmal zu spüren, weil ich, abgesehen von den offiziellen diplomatischen Empfängen, kaum in die Öffentlichkeit trat und sehr zurückgezogen lebte.
    Und Erasmus, ich meine Dr. Ersperanto, schien dagegen immun; ich hatte immer das Gefühl, daß er eine Art Aura um sich aufbaute, die die Frostrubin-Phänomene von ihm und seiner Umgebung abhielten. Nach allem, was ich nun weiß, könnte es sogar so gewesen sein...
    Ich glaube, ich habe ihn geliebt, egal, was man über ihn auch sagt. Ich... Ach, was soll ich mich herauszureden versuchen, ich habe nichts zu beschönigen - ich habe ihn wirklich geliebt!
    Und egal, was man jetzt über mich denkt, ich bin der Überzeugung, er hat es verdient, geliebt zu werden.
     
    1.
     
    Es war an dem Tag, als die Nachricht von der Vernichtung LAGERS, der letzten noch existierenden Basis des Herrn der Elemente, durch die Galaxis ging. Sheela Rogard unterbrach ihre Arbeit, um sich den Holo-Report anzusehen. Gerade als die entscheidende Schlacht der gemischten GAVÖK-Flotte gegen die gigantische Robotanlage begann, läutete es an der Tür des Konsulats.
    Sheela schaltete unwillig den Türspion ein. Er zeigte zwei Männer in strengen Kombinationen, wie nach Sheelas Meinung nur Leichenbestatter sie trugen. In ihrer Begleitung befand sich ein Kampfroboter mit dem Emblem des terranischen Sicherheitsdiensts.
    „Ja, bitte?" fragte Sheela irritiert.
    „Bitte öffnen", schnarrte der Robot; die beiden Männer gaben sich unbeteiligt.
    „Sicherheitsdienst", schnarrte der Robot wieder. „Diese beiden Beamten haben einen Durchsuchungsbefehl. Wenn nicht geöffnet wird, muß ich den Beamten Zugang erzwingen."
    „Langsam, langsam", sagte Sheela, die sich wieder gefaßt hatte. „Dies ist das Konsulat von Cptn. Hornex, dritter Planet der Sonne Wendelin in M13, und somit das Hoheitsgebiet eines souveränen Planetenstaats..."
    „Bitte öffnen!" fiel ihr der Roboter ins Wort und hatte plötzlich eine Blind-Card in den metallenen Greifern, mit der sich jede Art von genormten Computerschlössern öffnen ließ.
    „Okay, ich beuge mich der Gewalt", sagte Sheela und betätigte den Türöffner. Sie

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